Auf dem Weg zum grünen Betonwerk mit komplett
zementfreiem Pflasterstein
Bereits im Herbst 2023 hatte ein BFT-Team das Betonwerk Lintel in Porta Westfalica besucht; vor allem, um sich ein Bild von der neuen Hess-Betonsteinmaschine sowie den neuen Pemat-Mischern zu machen (siehe auch BFT 12/2023). Nunmehr lud Lintel-Geschäftsführer Thomas Theilmeier erneut ein, diesmal nach Rietberg zu einem ganz speziellen Bauprojekt: der Sanierung der Rathausstraße mit dem besonders nachhaltigen, weil sowohl in Vorsatzschicht als auch im Kernbeton komplett zementfreien Betonstein EcoTerraZero.
Dank des von Metten Stein & Design entwickelten Herstellungsverfahrens EcoTerraZero, mit dessen Technologie alle Steinformate mit nahezu jeder Farb- und Oberflächenvariation wie beim zementären Stein produziert werden können, ist der vollständige Verzicht auf Zement möglich. Der Unterschied zeigt sich deutlich: Bei einem z. B. 12 cm dicken Pflasterstein, wie er beim Projekt in Rietberg zum Einsatz kommt, können im Vergleich zu einem zementbasierten Stein rund 16 kg CO2/m2 eingespart werden, was einer Reduktion von ca. 60 % gegenüber einem herkömmlichen zementären Pflasterstein entspricht. Zur Einordnung: Wäre die gesamte Pflastersteinproduktion in Deutschland 2023 auf EcoTerraZero umgestellt worden, wäre soviel CO2 eingespart worden, wie ein Diesel-Pkw emittiert hätte, wenn er 13.500 mal zum Mond und zurück gefahren wäre.
Der zementfreie Betonstein überzeugt darüber hinaus mit einer Vielzahl verbesserter Produkteigenschaften. Es kommt – wegen des Verzichts auf Zement – nicht mehr zu den bekannten und ärgerlichen Kalkausblühungen; die Farben bleiben dadurch dauerhaft intensiver. Die Steinoberflächen nehmen weniger Schmutz auf und sind somit leichter zu reinigen. Ein weiterer Nachhaltigkeitsaspekt: Im Kernbeton kann je nach Kundenwunsch auch anteilig Recyclingmaterial verwendet werden. Steine mit der EcoTerraZero-Technologie sind zu 100 % recyclebar und können später im Kreislaufverfahren wieder dem Produktionsprozess für neue Steine zugeführt werden. Herstellbar sind damit selbstverständlich auch versickerungsfähige Flächenbefestigungen in vielen verschiedenen Größen und Ausführungen.
Weg hin zum grünen Betonwerk
Dazu Thomas Theilmeier: „Unser Verständnis von Nachhaltigkeit geht weit über die reine CO2-Einsparung hinaus: Kurze Transportwege, die Nutzung von Recyclingmaterialien (RCL), erneuerbare Energien und energieeffiziente Produktionsprozesse sind fest in unserem Handeln verankert. Als derzeit einziger Hersteller in Europa mit EPD-Zertifizierung für Pflastersteine, Platten und Verkehrsleitsysteme setzen wir den Weg hin zu einem grünen Betonwerk fort – und laden Sie ein, diesen Weg mit uns zu gehen.“
Die Steine können im Privatbereich ebenso wie im öffentlichen Raum eingesetzt werden. Bei der Herstellung des klimaschonenden Steins werden lediglich Splitt, Sand, Wasser sowie ein spezieller mineralischer Compound verwendet – kein Zement. Durch die spezielle Produktionstechnologie werden z. B. bei einer Steindicke von 8 cm bis zu 75 % weniger CO2/m² emittiert - und das bei gleicher Belastbarkeit und Lebensdauer und optisch identisch mit herkömmlichen Betonsteinen. Mit der EcoTerra-Technologie können Steine in allen denkbaren Formaten bis zu einer Größe von 100 x 100 cm hergestellt werden. Auch verschiedene Oberflächenbearbeitungen und Farben sind möglich. Das Projekt in Rietberg geht aktuell in den 2. Bauabschnitt und wird voraussichtlich in 2027 endgültig fertiggestellt. Entstanden sein wird dann die neue Ortsdurchfahrt der überregional bekannten und bekennenden Klimastadt Rietberg.
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Betonwerk Lintel GmbH & Co. KG
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