Modernisierung beider Westerwelle-Produktionsstandorte mit Kniele-Mischtechnik

Die W. Westerwelle GmbH + Co. KG, Hersteller von Betonwinkelstützen in verschiedenen Größen, Formen und Ausführungen sowie von Betonstufen und Sonderbauteilen aus Beton, modernisierte innerhalb weniger Jahre ihre beiden Produktionsstätten im westfälischen Herford und im brandenburgischen Beeskow erfolgreich.

Westerwelle steht als Familienunternehmen bereits in der dritten Generation für Zuverlässigkeit, wirtschaftliche Preise sowie kurze Lieferzeiten und kommt als Partner des Baustoffhandels jederzeit den Vorgaben des Ingenieurbaus nach. Bei der Herstellung von Betonelementen wurde mit den Jahren vieles immer wieder verbessert, optimiert und standardisiert. Rezepturen, Konstruktionen sowie Formen, Oberflächen, Farben, Strukturen, Verbindungssysteme, Ausstattungen und Produktionsabläufe unterliegen dem eigenen hohen Anspruch an Qualität ebenso wie die Serviceleistungen, denn alle Produkte sind Markenartikel.

Als Wilhelm Westerwelle 1955 das Unternehmen gemeinsam mit seiner Frau Hilde gründete, wurde der Grundstein mit Produkten wie Bordsteinen, Platten und Pflaster gelegt. Manfred und Cornelia Westerwelle setzten mit der Übernahme des Unternehmens 1985 neue Maßstäbe in den Bereichen Qualität, Marketing und Verkauf.

2005 eröffnete Westerwelle ein Verkaufsbüro für osteuropäische Kunden im polnischen Wroclaw und nachdem die Nachfrage nach Westerwelle-Betonelementen um ein Vielfaches anstieg, wurde im Sommer 2008 der Entschluss gefasst, einen weiteren Produktionsstandort im brandenburgischen Beeskow zu eröffnen.

Seit 2010 unterliegt die Führung des Traditionsunternehmens Kai-Uwe Westerwelle. Seitdem wurden 2014 mit dem P&A Store in Lehrte und 2019 mit Woehe & Heydemann in Kummerfeld zwei Abhollager geschaffen, durch diese, die Kunden, deutschlandweit noch leichteren Zugriff auf das Winkelstützensortiment haben. Auch ein weiterer Standort im polnischen Mragowo wurde 2019 eröffnet, womit Westerwelle den internationalen Vertrieb ausbaut.

Geschäftsführer Kai-Uwe Westerwelle erläutert: „Unsere individuell anpassbaren technischen Lösungen machen uns aus. Bei uns gibt es mehr als den Standard und eine breite Palette an Produkten: von Winkelstützen in verschiedenen Größen, Formen und Ausführungen bis hin zu Stufen und Sonderbauteilen, deren Einsatzbereiche überraschend vielseitig sind. Wir stehen unseren Kunden und Partnern jederzeit beratend zur Seite, ob bei der Planung, Statik oder allgemeinen Belangen. Mit maximal 48 Stunden Responsezeit auf Angebotsanfragen bieten wir einen Service, den unsere Kunden seit langem zu schätzen wissen.“

Zurzeit beschäftigt Westerwelle ca. 120 Mitarbeiter; neben den Werken in Herford und Beeskow betreibt das Unternehmen das eingangs genannte Verkaufsbüro in Breslau und eine Fertigung in den Masuren (beide Polen). Hinzu kommt eine hauseigene Bewehrungsfertigung.

 

Umfangreiche Modernisierung im Stammwerk
Herford

Hier begann es im Vorfeld mit einem Planungsauftrag und einem 3D-Scan. Das Reihensilo mit Beschickung ist Bestand; die neuen Dosierklappen und Dosierrinnen kamen von Kniele. Das Wiegeband wurde mit neuen Messdosen ausgestattet und ein Beschickeraufzug mit Absturzsicherung neu installiert. Ebenfalls durch Fa. Kniele erfolgte die Lieferung einer neuen Mischerbühne, nachdem die alte demontiert worden war.

Das eigentliche Herzstück der Anlage ist der neue Kniele Konusmischer KKM 1500/2250 mit Keramikauskleidung, Widia-Schnecke, Feuchte- und Temperatursonde. Hinzu kommen eine neue Waagenbühne mit Zementwaage, Wasserwaage, Zusatzmittelwaage und Flüssigfarbdosieranlage (beide Würschum), sowie eine Mischerzwangsentstaubung und Mischerkamera. Die Zementsilos waren bereits vorhanden, das Steuerungs- und Leistungsteil lieferte Bikotronic und die neuen Zementschnecken kamen aus dem Hause WAM.

 

Neue Kniele-Anlage auch für Werk Beeskow

Bereits etwas früher, im November 2023, wurde bei der Firma Westerwelle im Werk Beeskow eine neue Kniele-Mischanlage in Betrieb genommen. Diese Anlage besticht durch die perfekte Kombination aus Neubau und Anbindung an die bestehenden Gebäudeteile.

Der Ursprung des Betonwerks Beeskow liegt im Jahr 1993 mit dem Start eines Rohr- und Schachtwerks an gleicher Stelle. 2005 startete die Firma Westerwelle ein Verkaufsbüro für osteuropäische Kunden in Polen und der Erfolg gab ihr Recht. Die stetig wachsende Nachfrage nach den Betonelementen stieg um ein Vielfaches an, sodass im Sommer 2008 der Entschluss gefasst wurde, einen zweiten Westerwelle-Produktionsstandort im brandenburgischen Beeskow zu eröffnen. So wurde damals mit bestehender Werkseinrichtung für die Betonproduktion  gestartet, flankiert von den Anpassungen vom erdfeuchten zum feuchten/fließenden Beton für die Befüllung der Formenbahnen der Winkelstützen. Nahezu von Anfang an war auch der heutige Betriebsleiter und gebürtige Brandenburger Guido Poßin in verschiedenen Positionen im Geschehen eingebunden.

Der Start mit Gesprächen und ersten Planungen erfolgte in 2020/2021. Um die Produktionsmöglichkeiten zu optimieren, entschied man sich, den alten Mischer mitsamt der offenen Sternanlage und Schrapper durch einen neuen Mischer inklusive wetterunabhängigem Zuschlagslager zu ersetzen. Ziel war es, ein möglichst gleichbleibendes Niveau der Zuschläge zu erreichen, um den heißen Sommern im östlichen Brandenburg vorzubeugen und auch in den kalten Wintermonaten flexibel zu sein.

 

SVB auf höchstem Niveau hergestellt

Ähnlich wie im Werk Herford wurde seitens Fa. Kniele im Vorfeld ein 3D-Scan der Bestandsanlage gemacht. Nach verschiedenen Besichtigungen und vielen Diskussionen entstand das neue Konzept: Ein Reihensilo aus Beton mit vier Kammern für Rohmaterialien bildet den Ausgangspunkt. Über Dosierverschlüsse wird das Material präzise in eine verfahrbare Waage übergeben, von der es dann über den Beschickeraufzug (mit Absturzsicherung) hoch zum Mischer befördert wird. Ein Kniele Konusmischer KKM 1500/2250 mit 2.000 Liter Festbetonausstoß, ausgestattet mit Keramikauskleidung, Widia-Schnecke, Feuchte- und Temperatursonde, sorgt für den einwandfreien Ausstoß von selbstverdichtendem Beton (SVB) in Sichtbetonqualität.

Für die reibungslose Steuerung der Anlage zeichnet sich die Firma Bikotronic verantwortlich. Der innerbetriebliche Betontransport erfolgt per Gabelstapler vom Mischer zu den Schalungsbahnen. Aus diesem Grund sind die Mischersteuerung sowie die Videoüberwachung des Mischers, der Dosiereinheiten und der verfahrbaren Waage direkt am Mischer installiert und immer gut sichtbar. Auf dem Mischerturm befinden sich die Waagenbühne mit Mischerentstaubung, eine Zusatzmittelwaage aus dem Hause Würschum, eine Mischerkamera, Wasserwaage und Zementwaage.

Mit der neuen Anlage wird SVB für das Fertigteilwerk auf höchstem Niveau hergestellt. Die gut 30 Mitarbeiter rund um Betriebsleiter Guido Poßin belegen die L-Steinschalungen täglich unter Verwendung von CEM II 53,5.

 

Restbeton-Auswaschanlage von Ecofrog

Im Zuge des Mischanlagenumbaus bei der Firma Westerwelle sollte auch eine Restbeton-Auswaschanlage für das anfallende Waschwasser aus der Mischanlagenreinigung bzw. Kübelreinigung installiert werden.

Die Ecofrog GmbH hat hierfür eine Restbeton-Auswaschanlage RE_X04Z mit Schöpfrad geliefert. Vor dem Schöpfrad wurde ein Waschplatz für Betonierkübel und Kleingeräte eingerichtet. Waschwasser von der Mischanlagenreinigung wird über ein Fallrohr direkt zu diesem Waschplatz geleitet. Mittels des Schöpfrades, das am Auswascher montiert ist, wird das Waschwasser mit den Betonresten in den Auswascher gefördert. Hier wird das Gemisch separiert in: Restwasser (Wasser mit Feinstteilen und Zement) und ausgewaschenen Mischkies. Der Mischkies wird über eine steigende Vibrationsrinne ausgetragen und gleichzeitig über ein eingebautes Sieb entwässert. Das ausgewaschene Sand-Kies-Gemisch steht wieder zur Betonproduktion zur Verfügung.

Das Restwasser läuft über einen Überlauf in ein Rührwerksbecken. Im Rührwerksbecken wird das Restwasser gepuffert und regelmäßig aufgewirbelt, um ein Absetzen der Feinstteile zu vermeiden. Eine im Rührwerksbecken installierte Tauchpumpe fördert das Restwasser in die Wasserwaage der Mischanlage. So gelingt eine komplette Wiederverwendung der anfallenden Waschwassermengen.

CONTACT

W. Westerwelle GmbH + Co. KG

Elverdisser Straße 205

32052 Herford/Germany

+49 52 21 97 55-0

www.winkelstuetze.de

 

Kniele GmbH

Gemeindebeunden 6

88422 Bad Buchau/Germany

+49 7582 9303-0

www.kniele.de

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