Jasto Baustoffwerke setzt mit der Firma H. Scholz auf Automatisierung für höchste Farbqualität
Umfangreiche Modernisierungen führten bei Jasto Baustoffwerke im Jahr 2016 zur Inbetriebnahme einer neuen Farbdosieranlage der Firma H. Scholz, die mit ihrer Leistung und Mechanik überzeugt. Karla Knitter und Kristin Hanneforth waren vor Ort und fassten in einem Interview – zu finden auf dem YouTube-Kanal der BFT International – die spannendsten Einblicke zusammen.
Die Geschichte der Firma Jakob Stockschläder Bau- und Brennstoffe reicht bis ins Jahr 1949 zurück, als der damals 19-jährige Jakob Stockschläder im rheinland-pfälzischen Ochtendung einen Produktionsbetrieb für Mauersteine aus Rheinischem Bims gründete – einem Leichtbaustoff, der durch den Ausbruch des Laacher Vulkans vor rund 13.000 Jahren im Neuwieder Becken in großen Mengen abgelagert wurde. Diese geologische Besonderheit bildet bis heute die Basis für die regionale Baustoffindustrie und legte auch den Grundstein für das Unternehmen Jasto.
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich das Unternehmen zu einem bedeutenden Akteur sowohl in der Mauersteinproduktion als auch in der Leichtbetonindustrie. Durch kontinuierliche Modernisierungen – darunter der Aufbau einer vollautomatischen Produktionslinie mit integrierter Trockenkammer – und eine Ausweitung der Betriebsfläche auf rund 300.000 m² konnte der Betrieb seine Leistungsfähigkeit stetig steigern. Ende der 1990er Jahre wurde die Marke “Jasto Baustoffwerke” etabliert und ersetzte zunehmend die weiterhin gültige Firmierung „Jakob Stockschläder GmbH & Co. KG” in der öffentlichen Kommunikation. 1997 übernahm Ralf Stockschläder die Unternehmensführung mit einem Team von über einhundert Mitarbeitenden. Trotz des Wachstums in der mittlerweile 75-jährigen Firmengeschichte ist Jasto ein Familienbetrieb geblieben – mit langjährigen Beschäftigten und Mitarbeitenden, deren Familienmitglieder zum Teil bereits in mehreren Generationen im Unternehmen tätig sind.
Mit der Kamin-, Garten- und Bauwelt leistet Jasto bis heute einen Beitrag zur Gestaltung von Wohn- und Lebensräumen: Über 190.000 Familien haben mit Jasto-Produkten Wohnraum geschaffen, über 100.000 Gartenanlagen wurden damit realisiert.
Farbdosiertechnik als Schlüssel zur Vielfalt
Die Möglichkeit, Betonsteine in vielfältigen Farbtönen anzubieten, ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Kunden legen zunehmend Wert auf individuelle Gestaltungslösungen, was farbige Produkte besonders attraktiv macht. Gleichzeitig steigen die technologischen Anforderungen an die Produktion. Eine gleichbleibend hohe Farbqualität und exakte Dosierung erfordern den Einsatz moderner Farbdosiersysteme, die präzise und effizient arbeiten.
Im Jahr 2016 nahm Jasto die Granulatdosieranlage „Grapados 8“ der Firma Harold Scholz & Co. GmbH in Betrieb. Die Anlage verfügt über acht Aufnahmepositionen für Farbcontainer mit jeweils 1.700 l Fassungsvermögen. Jede Position ist mit einem Vorrats- und Übergabetrichter ausgestattet, der über eine Leermeldesonde sowie ein Drehklappendosierventil zur Farbdosierung verfügt. Ein spezielles Wägesystem ermöglicht die Restentleerung und einen schnellen Containerwechsel, wodurch eine automatische Dosierung weiterer Farben unterstützt wird. Unterhalb der Anlage befindet sich eine Lineartransporteinheit mit einer fahrbaren Waage in Dreipunktaufhängung, die die Farbposition anfährt (Fahrgeschwindigkeit ca. 1 m/s). Die Waage gibt die Farbe über eine Drehklappe an einen von zwei Übergabekübeln weiter. Diese sind an einer quer verlaufenden Lineartransporteinheit montiert und entleeren die Farbe in den jeweiligen Aufzugskübel. Ein Depotrohr in den Aufzugskübeln sorgt für eine gezielte Farbabgabe in die Zuschläge. Beide Kübel können gleichzeitig betrieben werden.
Robert Getta vom technischen Marketing der Firma H. Scholz hebt die Besonderheiten der Farbdosieranlage hervor: „Das Besondere an dieser Anlage ist zum einen die Containerlösung, die eine äußerst kompakte Bauweise ermöglicht und gleichzeitig einen schnellen Farbwechsel erlaubt. Zum anderen sorgen zwei Lineareinheiten dafür, dass die Farbe direkt und staubfrei in die Aufzugskübel und dann in den Mischer gelangt.“
Individuelle Entwicklung für spezifische
Anforderungen
2012 entwickelte Helmut Faber (H. Scholz) aus einer konkreten Anforderung heraus den ersten Prototyp – eine kundenindividuelle Lösung für besonders anspruchsvolle Bedingungen. Die Anlage wurde konzipiert, gebaut und erfolgreich beim Kunden in Betrieb genommen.
Seitdem wurden über 20 weitere Anlagen realisiert – jeweils maßgeschneidert und die spezifischen Anforderungen und Rahmenbedingungen der Kunden angepasst. Jede dieser Anlagen ist ein Unikat und Teil einer kontinuierlichen Weiterentwicklung. Auch die Firma Jasto stand vor einer Herausforderung, die eine Sonderlösung erforderte. Jan-Peter Kutz, Vertriebsleiter der Firma H. Scholz: „Hier war eine etwas schwierigere Situation, was die Zuleitung der Pigmente von der Dosieranlage in den Aufzugskübel betrifft. Diese haben wir in einer Sonderlösung festgehalten.“
Ein wesentlicher Pluspunkt ist der deutlich reduzierte Platzbedarf der Grapados 8 - mit einer Gesamthöhe von ca. 4.400 mm und -breite von 8.300 mm lässt sich der Flächenbedarf um rund 40 % verringern, was insbesondere bei großflächigen Produktionsanlagen einen erheblichen Vorteil darstellt.
Die einseitige Beschickung per Stapler sowie die geringe Bauhöhe ermöglichen eine platzsparende Integration in bestehende Produktionslinien, ohne dass zusätzliche Bedienbühnen erforderlich sind. Selbst bei der Verwendung von Containern erlaubt ein spezieller Mechanismus das Öffnen und Schließen vom Boden aus, wodurch die Arbeitssicherheit verbessert wird.
Positives Fazit aller Projektbeteiligten
Ralf Stockschläder, Geschäftsführer der Firma Jasto, ist sehr zufrieden: „Als uns die Anlage als Prototyp vorgestellt wurde, waren wir von der Leistung und Mechanik überzeugt. Wir sind sehr zufrieden mit der Leistung, die Anlage läuft im 24-Stunden-Betrieb, sechs Tage in der Woche störungsfrei.“ Jan-Peter Kutz, Vertriebsleiter der Firma H. Scholz ergänzt: „Wir sind sehr stolz, dass wir den Neubau des Werkes 1 mit unserer Dosieranlage und unseren Granulatfarben begleiten durften.“
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