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„Ulmer Tage“ werden 60

Im diesem Jahr feiern die BetonTage ihr 60-jähriges Bestehen. Was einmal als Informationstag mit 15 Teilnehmern des Arbeitskreises „Berufsausbildung“ der Fachabteilung Betonstein im Wirtschaftsverband Steine und Erden Baden-Württemberg an der Handwerkskammer in Ulm begann, hat sich längst als größter europäischer Fachkongress der Beton- und Fertigteilindustrie etabliert. Rund 2.000 Teilnehmer aus 21 Nationen zählte die Veranstaltung im Edwin-Scharff-Haus in Neu-Ulm 2015 wieder, ein Erfolg, an den man auch mit der Jubiläumsauflage vom 23. bis 25. Februar 2016 anknüpfen möchte.

Der Wunsch der Verbandsmitglieder, in komprimierter Form sowohl branchenspezifisches technisches und wirtschaftliches Know-how als auch Denkanstöße für die Zukunft zu erhalten, stand am Anfang der von vielen auch heute noch als „Ulmer Tage“ bezeichneten Veranstaltung. Die Wahl fiel damals auf die Stadt Ulm, weil dort der Sitz der Bundesfachschule für Betonwerker war. Nach der gelungenen Premiere wurde dieses Treffen von dem seit 1958 nunmehr selbständigen Fachverband Beton- und Fertigteilwerke Baden-Württemberg e.V. (FBF) jährlich fortgesetzt. Mit zunehmender Bedeutung der Vorfertigung und wachsendem Interesse der Fachwelt auch über Süddeutschland und später über die deutschen Landesgrenzen hinaus hat sich die Veranstaltung zu der Weiterbildungsplattform und dem Branchentreff für die Hersteller vorgefertigter Betonerzeugnisse und ihren Partnern entwickelt.

Vorträge: Visionär und die Praxis im Blick

Dabei gab es im Laufe der Jahre zahlreiche Veränderungen. Das Programm wurde auf drei Tage erweitert und umfasst mittlerweile neben Plenumsveranstaltungen auch mehrere parallel stattfindende Podien zu allen relevanten Segmenten vorgefertigter Betonbauteile. Namhafte Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung informieren in Vorträgen über aktuelle branchenrelevante Entwicklungen im Bereich der Normung, der Betontechnologie und der Herstellungsverfahren. Das Innovationspotenzial der Branche darstellen, den Transfer von der Forschung zur Praxis anregen und den Herstellern von Betonbauteilen neue Impulse geben, das haben sich die BetonTage seit jeher auf die Fahne geschrieben. Dass die „Ulmer Tage“ oft ihrer Zeit voraus waren, zeigt auch ein Blick auf ältere Programme: Referate zu Sichtbeton, Glasfaser- oder hochfestem Beton sowie zur Anwendung der EDV im Betonwerk standen bereits in den 1970er Jahren auf der Agenda. Auch die Bedeutung von betriebswirtschaftlichen, marketingpolitischen sowie rechtlichen Themen hat man früh erkannt und stets ins Programm inte-griert. „Visionär bleiben, ohne die Praxis aus den Augen zu verlieren“ – dies ist ein weiterer Anspruch des Veranstalters. Mit Workshops für Mitarbeiter und Verantwortliche aus der Produktion richten sich die BetonTage seit fünf Jahren wieder verstärkt an ihre Kernzielgruppe. Die positive Resonanz auf die angebotenen Vorträge und praktischen Vorführungen zeigt, dass das Konzept aufgeht.

Partner für Planer, Architekten und Zulieferindustrie

Dabei versteht sich der Kongress nicht mehr „nur“ als Fortbildungsveranstaltung für Mitarbeiter und Führungskräfte der Beton- und Fertigteilindustrie. Mit dem Ziel, das Verständnis für das Bauen mit Betonbauteilen zu erhöhen und den interdisziplinären Austausch zu fördern, wurden vor einigen Jahren spezifische Podien für Ingenieurbüros, Architekten und die öffentliche Hand am dritten Kongresstag eingerichtet, dem sogenannten „Tag der Marktpartner“. Im Zuge der Programmgestaltung und Öffnung für neue Zielgruppen wurde der Name von „Ulmer Beton- und Fertigteillehrgang“ in „Ulmer Beton- und Fertigteil-Tage“ und ab dem Jahre 2006 in „BetonTage“ geändert.

Auch der Veranstaltungsort wurde mehrfach gewechselt. So war man zunächst in der Handwerkskammer und im Hörsaal der Fachhochschule in Ulm zu Gast. 1981 erfolgte der Wechsel über die Donau ins Kongresszentrum Edwin-Scharff-Haus im bayerischen Neu-Ulm. Der Umzug in den funktionalen, damals neuen, Betonbau war ein wichtiger Schritt, um die wachsende Teilnehmerzahl zu bewältigen, und schuf auch die Voraussetzung, zehn Jahre später die Maschinen-, Software- und Zulieferindustrie als Aussteller mit ins Boot zu holen. Ein Coup, der ebenfalls zur Erhöhung der Attraktivität der Veranstaltung beigetragen hat. Mit rund 160 Ausstellern aus dem In- und Ausland und zahlreichen Unternehmen auf der Warteliste sind die Grenzen des mittlerweile in die Jahre gekommenen Kongresszentrums heute längst erreicht. Andererseits ist gerade diese räumliche Enge und heimelige Atmosphäre auch ein Markenzeichen der Traditionsveranstaltung, bei der neben dem fachlichen Austausch auch das Knüpfen und Pflegen von Netzwerken eine wesentliche Rolle spielt.

Mit Herzblut

Und überhaupt: Was wäre eine Veranstaltung ohne die Menschen, die dahinter stehen? Angefangen vom Initiator Erno Kuthe, dem damaligen Geschäftsführer des FBF, der von Beginn an viel Herzblut in die Sache steckte, über seinen Nachfolger Dr. Karl Hornung, der von 1988 bis ins Jahr 2000 mit viel Engagement und der Unterstützung seiner Frau Almut Hornung die Veranstaltung weiter ausbaute, bis hin zum jetzigen Geschäftsführer Dr. Ulrich Lotz. Seit 2002 hält er gemeinsam mit der Organisationsleiterin Stefanie Blank beziehungsweise ihrer Vorgängerin Anja Muschelknautz den Kongress weiter auf Erfolgskurs. Unterstützt werden sie vom Mitarbeiterteam im Verbandshaus in Ostfildern.

Neue Zielgruppen, ergänzende Praxis-Workshops und stetige Internationalisierung waren die Marksteine der letzten 15 Jahre. Seit 2014 finden als Spin-off des Fachkongresses die BetonTage asia in Shanghai statt, bei denen der Veranstalter beratend und programmgestaltend mitwirkt und die Moderation übernimmt. Als Leiter für das technische Fachprogramm der BetonTage steht Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Walther von der Technischen Hochschule Karlsruhe zur Seite.

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