RC-Gesteinskörnungen in der Betonsteinindustrie –
Status Quo und Ausblick
Durch die Verwendung von Recyclingsplitt werden erhebliche Mengen natürlicher Rohstoffe eingespart. Der Einsatz von Recyclingsplitt stellt somit eine ökologisch wertvolle Alternative zur Verarbeitung natürlicher Rohstoffe dar. Diese Alternative ist im Hinblick auf die Reduzierung schädlicher Umweltwirkungen umso wirkungsvoller, je kürzer zum Beispiel die Transportwege für RC-Materialien sind.
Die im Zuge der Qualitätskontrolle aussortierten Betonprodukte und Fehlchargen werden schon lange zu Recyclingsplitt verarbeitet und dem Produktionsprozess wieder zugeführt. Alte, ausgebaute Betonwaren, wie zum Beispiel Pflastersteine und Gehwegplatten, werden in Deutschland ebenfalls schon heute zu fast 100 % einer Verwertung zugeführt. Jedoch ist bei der Rücknahme bzw. dem Zurückholen derartiger Produkte zwecks Verarbeitung im Betonwerk noch deutlich „Luft nach oben“. Denn leider verschwinden noch zu große Mengen reinen Betonbruchs zusammen mit anderen ausgedienten Baustoffen, wie Ziegel- und Kalksandsteinen, als RC-Material im Straßenunterbau.
Zwar ist dies eine ökologisch, technisch und wirtschaftlich durchaus sinnvolle Verwendung von RC-Gesteinskörnungen aus Betonbruch, jedoch wäre für dieses Material als Ausgangsstoff für vorgefertigte Betonprodukte eine höherwertige Verwertungsmöglichkeit gegeben. Aus Sicht der Betonsteinindustrie ist es daher notwendig, den Stoffkreislauf so zu steuern und zu verlagern, dass ausgediente Betonwaren als solche oder zu Gesteinskörnungen aufbereitet, wieder als Rohstoff in den Betonwerken landen. Derzeit besteht ein moderner Recycling-Betonpflasterstein zumeist aus rund 30 bis 40 % Recyclingsplitt. RC-Anteile bis zu 70 % sind schon vereinzelt realisiert. Die Zugabemenge variiert von Hersteller zu Hersteller und von Produkt zu Produkt. Die technische Qualität von Recycling-Betonpflastersteinen entspricht dem gewohnt hohen Standard genormter Betonpflastersteine.