Klimaschutz und klimaangepasstes Bauen mit
Betonbauteilen im Tiefbau

Das Bauen mit Beton steht seit Anbeginn der Klimadiskussionen in der medialen Kritik. Sein Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß, prozess-bedingt aufgrund energieintensiver Zementherstellung, ist mit bis zu 8 % verhältnismäßig hoch. Dennoch ist der Baustoff Beton unumgänglich
und daher auch in Zukunft von großer Bedeutung. Im Bereich der öffentlichen Abwasserinfrastruktur stellen Rohre und Schächte aus Beton und Stahlbeton mit etwa 40 % den am meisten eingesetzten Werkstoff dar – Tendenz steigend.

Durch primär am CO2-Ausstoß orientierte, intensivierte Klimadiskussionen wurde ein weitreichender Transformationsprozess der Zement- und Betonbranche initiiert und damit unter anderem der Fokus
auf die Reduzierung ökologischer Auswirkungen von Baustoffen gelegt.
Öffentliche Ausschreibungen bedienen sich sukzessive dieser Anforderungen. Grund genug, um die ökologischen Auswirkungen von Betonrohren
alternativen Werkstoffen gegenüberzustellen und damit Argumente rund um die These „Beton als Klimakiller“ mit Zahlen zu widerlegen.

Die Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e. V. hat in Zusammenarbeit mit zwei Forschungsinstitutionen den CO2-Fußabdruck von Kanalwerkstoffen berechnen lassen. Auf Basis offiziell einsehbarer und verifizierter Ökoproduktdaten (EPD), veröffentlicht innerhalb der Datenbank des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, können die Umweltwirkungen von Werkstoffen, allem voran die verursachten CO2-Äquivalente und der Energieaufwand für unterschiedliche Lebenszyklusphasen, miteinander verglichen werden. Ebenso wird ein Tool vorgestellt, welches auf vorgenannten Daten basiert und damit erstmals für planende und entscheidende Akteure ermöglicht, den CO2-Fußabdruck verschiedener Werkstoffe einzusehen und miteinander zu vergleichen.

Beton kann somit aufgrund seines niedrigen CO2-Fußabdrucks als nachhaltiger Werkstoff eingeordnet werden und wird zukünftig weitere
Veränderungen durchlaufen, die nochmals eine Reduzierung der Umweltwirkungen zur Folge haben werden. Beton bleibt damit auch langfristig ein alternativloser Baustoff, der durchaus einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zu klimaangepasstem Bauen leisten kann.

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