„IAB-Tage Beton“ in Weimar überzeugen mit Sonderausgabe
Ressourcenschonendes und klimagerechtes Bauen standen im Fokus der „IAB-Tage Beton“ am 10. und 11. November 2021 in Weimar. Die zweitägige Fachtagung des Institutes für Angewandte Bauforschung (IAB) war eine der ersten Branchenveranstaltungen in diesem Jahr, die als Sonderausgabe ausschließlich in Präsenz stattfand. „Wir freuen uns, viele bekannte Gesichter nach so langer Zeit endlich wiederzusehen“, begrüßte IAB-Institutsdirektor Dr. Ulrich Palzer die 95 aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz angereisten Gäste im Tagungshotel Leonardo in Weimar.
„Die begrenzte Teilnehmerzahl in diesem Jahr kommt dem intensiven Austausch untereinander und der Kontaktanbahnung einmal mehr zugute, gleichwohl wir unter normalen Bedingungen mit doppelt so vielen Teilnehmern hätten rechnen können“. Das Programm der „IAB-Tage Beton“ 2021 umfasste 17 Fachvorträge, eine tagungsbegleitende Fachausstellung mit neun Ausstellungsständen und Unternehmen aus der Baustoff-, Baumaschinen und Betonbauindustrie sowie eine Abendveranstaltung am Institutssitz des IAB.
Sonderausgabe startet mit Neuigkeiten und neuem Design
Eröffnet wurde die 2021er Sonderausgabe der Beton-Fachtagung von IAB-Institutsdirektor Dr. Ulrich Palzer. Dieser stellte zunächst die neue Dachmarke für institutseigene Fachveranstaltungen vor und übergab dann das Wort an Peter Kleine, Oberbürgermeister der Stadt Weimar.
Bislang spiegelte sich die vielfältige Expertise des Weimarer Forschungsinstitutes in den sechs jährlich organisierten Fachveranstaltungen wider – alle jedoch unter verschiedenen Veranstaltungstiteln. „Umso wichtiger war es uns, beim Vermarktungskonzept einen Wiedererkennungswert mit einer gemeinsame Marke für alle Events zu schaffen“, betonte Palzer. Unter dem Dach der „IAB-Tage“ werden künftig Fachthemen und -bereiche auf Veranstaltungsebene gebündelt. Diese erstrecken sich von Baustoffen und Beton, über Energie und Recycling, bis hin zum Rohrbau und der Simulation. Oberbürgermeister Kleine gab anschließend in seinem Grußwort einen Ein- und Überblick zur gegenwärtigen Corona-Situation in Weimar und hieß die Tagungsteilnehmer in der Universitäts- und Klassikerstadt ebenfalls herzlich willkommen.
Neue Herausforderungen durch CO2-optimierte Zemente und Betone
Ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes standen der Impuls- sowie die Fachvorträge im darauffolgenden Baustoff-Panel. Keynote Speaker Dr. Arno Schimpf von der Wasa Compound GmbH stellte zunächst „innovative Schalungen für organische Betonelemente“ vor, bevor Dr. Wolfram Schmidt von der BAM (Bundesanstalt für Materialentwicklung und -prüfung) den Vortragsblock Baustoffe mit seinem Beitrag über die „Möglichkeiten zur Umsetzung materialsparender und nachhaltiger Methoden im Betonbau“ eröffnete. In diesem informierte auch Dr. Oliver Mazanec von der Master Builders Solutions Deutschland GmbH über die „Dekarbonisierung von Beton mit Hilfe von Zusatzmitteln“.
Weniger Teilnehmer hieß im Umkehrschluss auch mehr und vor allem intensivere Diskussionsrunden, „begünstigt durch die anwenderorientierten Fachvorträge und Themen rund um den Beton, die einfach auf den Punkt gebracht sind“, so Mirko Landmann, Fachbereichsleiter Beton am IAB.
„Die vielen Publikumsfragen zeigen uns, dass wir mit den ausgesuchten Themen und Referenten ein gutes Programm auf die Beine gestellt haben.“
Digitalisierung und Technisierung schreiten voran
Im Vortragsblock am Nachmittag standen der 3D-Druck und die Automatisierung im Bauwesen auf dem Programm. Wie die Zukunft auf der Baustelle aussehen kann, zeigten Dr. Tobias Bruckmann von der Universität Essen und Dr. Justus Lipowsky vom IAB bei der Vorstellung des Projektvorhabens Seilroboter. Zukünftig eingesetzt, soll dieser große Bauvolumina und komplexe Geometrien bei reduziertem Personaleinsatz umsetzen. Der erste Veranstaltungstag der „IAB-Tage Beton“ mündete im gesellschaftlichem „Get-together“, einer Abendveranstaltung am Sitz des Weimarer Forschungsinstitutes. Dies bot Gelegenheit, um in lockerer Atmosphäre mit Branchenkollegen ins Gespräch zu kommen.
Moderne Prozesstechnik und optimierte Prozessentwicklung
Der Fokus zu Beginn des zweiten Veranstaltungstages lag auf der Entwicklung von Verfahren und technischen Ausrüstungen. Anhand des IAB-Recycling-Technikums konnte die „Prozessentwicklung für thermische Recyclingprozesse im Drehrohrofen“ von Dr. Thomas Wocadlo (IBU-tec AG) und Steffen Liebezeit (IAB) anschaulich dargestellt werden. Ein „Zwangszentrierungssystem an Formen für Betonsteinfertiger“ stellte Jonas Jacob von der Kobra Formen GmbH vor.
Einsatz von Betonwaren und Betonfertigteilen über das Bauen hinaus
Praxisorientierte Projekte aus Forschung und Entwicklung standen auch im abschließenden Vortragsblock über Betonwaren und Betonfertigteile im Fokus. Bei der „Mobilen Fahrzeugsperre aus Schwerbeton“ (BlockMaxx) handelt es sich um ein neu entwickeltes System zum Schutz öffentlicher Plätze vor LKW-Anschlägen. „BlockMaxx wurde bereits praktisch geprüft und hat mehrere Crashtests erfolgreich bestanden“, so Markus Tenwinkel von der Tenwinkel GmbH, der den Vortrag gemeinsam mit Maximilian Ettel vom IAB hielt. Zeitnah soll die Serienfertigung und Vermarktung des Systems erfolgen.
Mit der „industriellen Wandfertigung aus Betonstein“ von Tobias Riffel und Nina Häußler (beide Rimatem GmbH) endete der letzte Vortragsblock dieser Sonderausgabe. „Zwei Tage des fachlichen Austauschs in Präsenz und familiärer Atmosphäre liegen hinter uns“, resümierte Dr. Ulrich Palzer zufrieden. „Wir würden uns freuen, Sie auch zur nächsten Ausgabe unserer „IAB-Tage Beton“ am 9. und 10. November 2022 in Weimar begrüßen zu dürfen.“
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