Solidian

Carbonbeton zunehmend gefragt bei Brücken-Bau und -­Sanierung

Textile Bewehrungen aus Carbon kommen im Brückenbau immer häufiger zum Einsatz, besonders wenn es um Objekte im Betonfertigteilbau oder um Instandsetzungsaufgaben geht. Langfristig wird der korrosionsanfällige Stahlbeton in vielen Bereichen durch den wirtschaftlich interessanten neuen Baustoff ersetzt werden. Beim Bau von Rad- und Fußgängerbrücken etabliert sich Carbonbeton schon heute und ebnet den Weg für größere Aufgaben:

Die Entwicklung wird sukzessive vorangetrieben, um auch Autobahnbrücken in absehbarer Zeit aus Carbonbeton herstellen zu können und damit die heute üblichen finanziell und zeitlich aufwendigen Sanierungsmaßnahmen zu beenden. Im baden-württembergischen Albstadt arbeiten die Ingenieure und Entwickler der Firma Solidian als Spezialisten für nichtmetallische Bewehrungen seit mehreren Jahren eng mit Industriepartnern im Betonbau am gemeinsamen Ziel, den Brückenbau der Zukunft wirtschaftlicher, langlebiger und instandhaltungsarm zu gestalten.

Allgemeine Zulassung
für Fassaden

Solidian-Bewehrungen kommen schon heute vielfältig im Betonbau zum Einsatz, besonders bei der Realisierung von Fertigteilen beim Modulbau, bei Fußgängerbrücken, Sandwichfassaden, Vorhangfassaden oder Möbeln. Für den Bau von Sandwich-Fassadenwänden hat Solidian mittlerweile auch die erste allgemeine bauaufsichtliche Zulassung erhalten und somit den Weg zum industriellen Einsatz geebnet. Ebenfalls war das Entwicklungsteam von Solidian von Beginn an an der Entwicklung von Lösungen für den Ingenieurbau beteiligt, wovon zwei erfolgreich realisierte Brücken zeugen. Die Fußgängerbrücke in Lautlingen, die mit 100 m Spannweite die derzeit längste textilbewehrte Brücke weltweit ist, war das erste vielbeachtete Leuchtturm-Projekt; es folgte die Brücke in Ebingen, eine 15 m lange Brücke ausschließlich aus Carbonbeton hergestellt.

Für den Bau von modularen Brücken für Radfahrer und Fußgänger wurde unterdessen ebenfalls die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung beantragt, die Nachfrage nach Brücken aus Carbonbeton von Marktseite nimmt aber laut Solidian durch die Einsparung von Instandsetzungskosten und die Korrosionsfreiheit zu.

Modular und dennoch ­individuell

Eine im Betonfertigteilwerk hergestellte Brücke weist eine hohe Qualität in Geometrie, Betonkomposition und Nachbehandlung auf. Die monolithisch produzierte Brücke wird als ein Teil transportiert und innerhalb weniger Stunden auf die Brückenlager positioniert. Lange Verkehrsunterbrechungen entfallen. Minimale Instandsetzungskosten beinhalten auch den Wegfall der Versiegelung der Oberflächen.

Die modularen Brücken sind unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit entwickelt worden, lassen dennoch genügend Spielraum für individuelle Brückenkonstruktionen. Auch beim Brücken-Ersatzneubau nimmt die Akzeptanz von Carbonbeton aufgrund der klaren Vorteile deutlich zu. Derzeit profitieren insbesondere defekte Fahrbahnen von kleineren Autobrücken bis 40 t sowie Brücken für Fußgänger und Radfahrer von den kurzen Bauzeiten und einer Lösung, die eine langfristig sanierungsfreie Zeit in Aussicht stellt. Inzwischen wurden auch Brückenkappen mit Carbonbeton saniert.

Bewehrungsproduktion

Solidian arbeitet bei der Produktentwicklung und Projektrealisierung in enger Kooperation mit Fertigteilwerken, Bauunternehmen und Planungsbüros und bietet damit die komplette technische Planung der Bewehrung von der Bemessung über die Berechnung bis hin zum technischen Prüflabor, bevor es in die Herstellung geht. Als Produzent realisiert Solidian alle Fertigungsschritte für die Bewehrung inhouse auf einem optimal ausgelegten Maschinenpark. Auf Wunsch begleitet Solidian auch den gesamten Bauprozess und übernimmt die Bauleitung.

Schon heute ist Solidian aufgrund der technologisch führenden Position auf dem Weg zum weltweiten Anbieter, schließlich hat das Albstädter Unternehmen die Entwicklung des Textilbetons von den ersten Forschungsansätzen und -ergebnissen über die Markt- und Fertigungsreife bis zur industriell ausgelegten Produktion von Carbon- und AR-Glas-Bewehrungen maßgeblich mitgestaltet und damit den erfolgreichen Technologiewandel in Brückenbau und -sanierung eingeläutet.

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Sigmaringer Straße 150

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