Schneller bauen mit Fertigteilen – Neuerungen im Regelwerk für Bundesfernstraßen

Deutschland hat eine leistungsfähige Infrastruktur. Sie zu erhalten, zu erneuern und bedarfsgerecht auszubauen, gehört zu den wichtigsten Aufgaben, um den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu sichern. Doch gerade bei Brücken hat die intensive Beanspruchung der vergangenen Jahrzehnte deutliche Spuren hinterlassen. Verstärkt müssen Anstrengungen unternommen werden, um die Bauwerke fit für die Zukunft zu machen. Dafür müssen sie nachgerechnet und wirtschaftlichen Gesichtspunkten folgend bei Bedarf verstärkt, modernisiert oder durch einen leistungsfähigen Neubau ersetzt werden. Die Politik hat auf diese Anforderungen reagiert und legt mit dem Koalitionsvertrag bei den Bundesfernstraßen einen noch stärkeren Fokus auf die Erhaltung der Verkehrsinfrastruktur, mit besonderem Schwerpunkt auf Bauwerke.

Damit die Investitionen in die Verkehrswege schnell und effizient wirken können, sind alle Planungen, Verfahren und Abstimmungen zu beschleunigen und möglichst zu vereinfachen. Eine durchgehende Digitalisierung auf allen Ebenen ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Ebenso sollen Typisierungen und Standardisierungen bei den Bauwerken
sowie innovative Vergabeverfahren zu einer Beschleunigung des
Bauumsatzes beitragen – also gute Voraussetzungen für den Einsatz von Fertigteilen.

Fertigteile bieten wegen der parallelen Fertigung zeitliche Vorteile
für den Bauablauf, die ihrerseits zu einer Reduktion von verkehrsbedingten
CO2-Emissionen führen, weil stauanfällige Phasen im Verkehrsfluss durch Baubeschleunigung entfallen. Somit können Fertigteile gleich welcher Bauart die Nachhaltigkeit im Verkehrswegebau positiv
beeinflussen.

Auch wenn Fertigteile nicht überall gleich gut geeignet sind, wurden
zur Förderung dieser Bauweise vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr Regelungen für die Bemessung und konstruktive Durchbildung
gezielt fortentwickelt und das Einsatzgebiet erweitert. So können
zukünftig Betongüten bis C80/95 berücksichtigt oder Fertigteile der Beanspruchung
affin ausgebildet werden. Damit ist der Fertigteilbau bereits heute gut gerüstet, einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Leistungsfähigkeit von Straßeninfrastruktur zu leisten.

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