Einfluss von klinkerreduzierten Zementen auf Rezeptur und Herstellungsprozess in der Betonsteinbranche

Durch seine Vielseitigkeit, seine Formbarkeit, seine Tragfähigkeit und seine Dauerhaftigkeit wurde Beton zum meistverwendeten Baustoff der Welt. Demgemäß rücken aber auch die mit der Herstellung und Verwendung von Beton entstehenden Umweltbeanspruchungen in den Fokus. Mit der CO2-Roadmap hat sich die deutsche Zementindustrie über das bereits Erreichte weit hinausgehende Ziele gesteckt. Danach kann es mit konventionellen Minderungsmaßnahmen bis 2050 gelingen, die CO2-Emissionen um 36 % gegenüber 2019 und um 50 % gegenüber 1990 zu verringern. Zu den konventionellen Minderungsmaßnahmen zählt, weitere klinkereffiziente Zemente zu etablieren, zum Beispiel CEM II/C-Zemente und CEM VI-Zemente. Die Zemente haben nur noch einen Mindest-Klinkergehalt von 50 % beziehungsweise 35 %. CEM II/C-Zemente sollen im Jahr 2030 einen Anteil am Inlandversand von etwa 45 % haben. Bis spätestens 2050 soll der Anteil von CEM II/C- und CEM VI-Zementen auf rund 60 % des Inlandversands steigen (Abb. 1). Im Hinblick auf die Anwendung der Zemente wurde auch der Bereich der Betonwaren angesprochen. Bei der Herstellung von Betonwaren unterscheidet man vielfach zwischen Kernbeton („tragender” Bestandteil) und Vorsatzbeton. Es wird davon ausgegangen, dass Teile des Betons mit CEM II/C-Zementen hergestellt werden können. Im klimaneutralen Szenario werden sowohl Vorsatz- als auch Kernbeton 2030 zu jeweils 30 % mit CEM II/C-Zementen hergestellt; im Jahr 2050 wird der Vorsatzbeton zu 50 % bzw. der Kernbeton zu 100 % unter Verwendung derartiger Zemente hergestellt. Der Nachweis, inwieweit die so formulierten Ziele in der Praxis der Herstellung insbesondere (zweischichtiger) Betonpflastersteine umgesetzt werden können, steht derzeit noch aus. Von besonderer Bedeutung ist hierbei das Erreichen eines entsprechenden Widerstandes gegen Frost und Taumittel.

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