C&G PIGMENT EUROPE

„Die Lücke schließen und ein gutes Sortiment entwickeln“

Im Jahr 2020 begann Axel Schneider als Geschäftsführer C&G Pigment Europe, für sein Unternehmen das europäische Geschäft für Eisenoxidpigmenten zu entwickeln. Nach diesen fünf Jahren erkundigte sich die BFT-Redaktion nach einer ersten Zwischenbilanz.

BFT International: Herr Schneider, Sie sind vor fünf Jahren angetreten, für C&G Pigment das Geschäft in Europa zu entwickeln, wir berichteten darüber. Wie waren diese fünf Jahre?

Axel Schneider: Der Anfang war schwierig, weil die Pandemie, die just zu jener Zeit begann, die Möglichkeiten einschränkte, sich im Markt zu bewegen. Damit entwickelten sich die Projekte auch wesentlich langsamer als ursprünglich geplant. Dennoch kann ich sagen, dass wir inzwischen gut aufgeholt haben und unsere Ziele Schritt für Schritt erreichen.

BFT International: Aber in den letzten Jahren folgte eine Krise auf die nächste: Pandemie, Versorgungsengpässe, Ukraine-Krieg, Inflation, wirtschaftliche Flaute und zuletzt die Zolldiskussionen mit den USA. Wie bewerten Sie Ihre aktuelle Situation?

Axel Schneider: In der Tat müssen wir, genauso wie alle anderen Marktteilnehmer, die Entwicklungen auf den unterschiedlichsten Feldern genau beobachten. Die Auswirkungen der sich überlappenden Krisenbereiche können sehr unterschiedlicher Natur sein, sich teilweise auch gegenseitig verstärken. Krisenmanagement ist also an der Tagesordnung, und das ist uns bisher ganz passabel gelungen.

BFT International: Hilft Ihnen die allgemeine Situation in China dabei?

Axel Schneider: Der Markt in China ist derzeit nicht stark und reiht sich damit in die meisten globalen Märkte ein, die alle sehr zurückhaltend sind. Damit sind unsere Hersteller dort auch bei weitem nicht ausgelastet. Das hilft uns aber insofern, dass die Produktionszeiten verkürzt sind und wir schneller unsere Aufträge bedienen können.

BFT International: Was tut C&G Pigment, um all diesen genannten negativen Einflüssen entgegenzutreten?

Axel Schneider: Zunächst einmal ist es aus unserer Sicht sehr wichtig, den Dialog mit den Kunden und auch unseren Herstellern sehr eng zu führen. Nur wenn wir verstehen, wo beide Seiten ihre Prioritäten setzen, können wir unserem Anspruch gerecht werden, guten Service zu bieten. Wenn uns ein Kunde auf eine Problematik anspricht, dann wissen wir, wo wir für eine Lösung gemeinsam mit unseren Produzenten ansetzen können. Dafür haben wir die Expertise, sowohl strukturell als auch in den technischen Anforderungen in den verschiedenen Anwendungen.

BFT International: Dadurch entwickeln sich vermutlich auch Produktneuheiten, Sie berichteten ja zuletzt über Ihr neues Sortiment granulierter Eisenoxidpigmente?

Axel Schneider: Das ist richtig. Unser Produktprogramm haben wir in den letzten Jahren ausgebaut, um noch individueller auf Kunden eingehen zu können. Das betrifft sowohl Pulverprodukte als auch sprühgetrocknete Granulate.

BFT International: Nun sind Granulatpigmente für den Einsatz in automatischen Dosieranlagen ja keine bahnbrechende Neuheit und Hersteller gibt es auch schon seit vielen Jahren.

Axel Schneider: So weit so gut, aber einerseits haben zahlreiche Kunden beide Varianten, also Pulver und Granulate, im Einsatz und wünschen sich vom Pigmentanbieter, beides liefern zu können. Andererseits hat die Fusion von Cathay und Venator Pigments zu einer Verringerung der Anzahl kompetenter Anbieter geführt. Kunden sind immer bemüht, sich nicht zu abhängig zu machen. Daher möchten wir die entstandene Lücke schließen und ein gutes Sortiment entwickeln.

BFT International: Wie sehen Sie aktuell den Markt in der europäischen Bauindustrie?

Axel Schneider: Leider sehr schwach. Seit drei Jahren sind wir im Krisenmodus. Ob Deutschland, Italien, Spanien oder Frankreich, alle wirtschaftsstarken Länder bewegen sich auf niedrigem Niveau. Viele Firmen reagieren mit Kurzarbeit, um über die Runden zu kommen. Das hat natürlich Einfluss auf den Bedarf an Baumaterialien bis hin zu Pigmenten.

BFT International: Erwarten Sie denn, dass sich in absehbarer Zeit daran etwas ändern wird?

Axel Schneider: Aus meiner Sicht ist es ein Muss, dass sich daran etwas ändert. Wohnraum ist knapp, der Bedarf steigt aber weiter. Wie sollen junge Leute Familien gründen, wenn sie keinen adäquaten Wohnraum finden, den sie auch bezahlen können? Ich zeige mich eher optimistisch, dass es in den nächsten zwei Jahren eine Wende zum Besseren geben wird. Es muss sich aber eine Eigendynamik entwickeln, denn in Zeiten knapper öffentlicher Kassen kann man nicht fortlaufend auf Investitionen der Regierungen hoffen.

BFT International: Herr Schneider, wir danken Ihnen für das Gespräch!

Interview: Silvio Schade,

Editor-in-Chief BFT International

Chefredakteur BFT International

CONTACT

C&G Pigment Europe GmbH

Ernst-Bloch-Straße 16

51377 Leverkusen/Germany

+49 151 40042294

www.cg-pigment.com

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