Carbonbetonfertigteile: Ressourcenschonend und wirklich wirtschaftlich (bemessen)

In den letzten Jahren etabliert sich der neuartige Verbundwerkstoff Carbonbeton immer mehr. Dabei werden ihm u. a. häufig die Adjektive „nachhaltig, ressourcenschonend und wirtschaftlich“ mitgegeben. Da Carbonbewehrung nicht korrodiert und eine vielfach größere Zugfestig-
keit als Stahl aufweist, liegt es nahe, dass Carbonbetonfertigteile schlanker konstruiert und bemessen werden können. Die Dimensionierung von Carbonbetonfertigteilen erfolgt nach der neuen DAfStb-Richtlinie „Betonbauteile mit nichtmetallischer Bewehrung“. Diese Richtlinie ist mit ihren fünf Teilen nicht nur eine solide Grundlage für die Bemessung, sondern auch für Prüfverfahren und Bauausführung.

Beim Wechsel eines ausgeführten Fertigteils von der Stahlbeton- in die Carbonbetonbauweise zeigen sich jedoch Grenzen hinsichtlich Materialeinsparung und damit verbundener Wirtschaftlichkeit beim Nachweis der Querkrafttragfähigkeit. Dies gilt insbesondere für sogenannte Systembauteile; also Betonfertigteile, die in großen Stückzahlen für ihre definierten Beanspruchungen und Einsatzbereiche produziert werden. Ergänzende Versuche helfen gerade für Systembauteile hierbei, die Materialien Beton und Carbonbe-
wehrung in ihrem Zusammenwirken derart auszunutzen, dass eine wirtschaftliche Bemessung und eine zusätzliche Materialeinsparung gegeben sind. Der Produktionsprozess im Fertig-
teilwerk spielt dabei eine begleitende Rolle und darf nicht vernachlässigt werden.

Die Nachweisführung nach DAfStb-Richtlinie und ergänzende Versuche bieten für „Betonfertig-Systembauteile“
ein Konzept für eine nachhaltige, ressourcenschonende und wirtschaftliche Bemessung mit Carbonbeton.

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