De Doncker auf Wachstumskurs: Neue, hochmoderne Fertigungsanlage in Belgien in Betrieb genommen

De Doncker bvba liefert eine vielseitige Palette an Materialien und Produkten für konstruktive Baulösungen. Das Unternehmen genießt eine solide Reputation als Baustoffhändler, aber auch für seine Produktion flächiger Betonfertigteile. Darüber hinaus betreibt De Doncker ein kleines Werk für die Vorfertigung von Trägern und Stützen als Zusatzangebot für seine Stammkunden. Von seinem Standort Roosdaal aus ist das Unternehmen bereits seit über 95 Jahren in der Betonbranche tätig. Dabei kam es für den belgischen Hersteller stets darauf an, seine Kunden mit einem Komplettangebot zu beliefern. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat man sich nun auch der Produktion von Betonwandelementen verschrieben. Mit dem hierfür völlig neu errichteten Werk und der hochmodernen Palettenumlaufanlage für die Fertigteilproduktion kann das Unternehmen nun die belgischen Provinzen Ostflandern, Westflandern, Wallonisch-Brabant, die Wallonie sowie Teile der Provinz Antwerpen problemlos versorgen.

D-Beton mit Fokus auf Großprojekten und flächigen Bauteilen

D-Beton ist ein Schwesterunternehmen der De Doncker bvba, wobei eine Anteilsmehrheit von den Eigentümern gehalten wird. Das Unternehmen ermöglicht eine Diversifizierung der Produktion und die Bedienung der derzeit sehr hohen Nachfrage. Das Werk befindet sich in Aalst, also in zentraler Lage Flanderns. Die Vorfertigung flächiger Bauteile wurde teilweise von Roosdal nach Aalst verlagert. D-Beton stellt zudem gedämmte Doppelwände und flächige Bauteile in extragroßen Abmessungen her, fokussiert sich mit seinem Angebot also auf Großprojekte und entsprechend groß bemessene Elemente.

Partnerschaft mit Progress Group

De Doncker hat sich für Ebawe Anlagentechnik, Progress Software Development und Progress Maschinen & Automation als Zulieferer entschieden. Alle drei sind Unternehmen der Progress Group. Der belgische Fertigteilhersteller nutzt bereits eine ganze Reihe von Progress-Maschinen und -Softwarelösungen in der Produktion. Nachdem alle technischen und kaufmännischen Fragen geklärt waren, begann man im Sommer 2020 mit der Errichtung des neuen Werks in Aalst.

Dominique Zyde, zuständiger Manager bei D-Beton, beurteilt die aktuelle Marktsituation als relativ gut. Das Unternehmen habe keine Probleme beim Auftragseingang, und auch die Werke seien voll ausgelastet. Die Arbeiten an Projekten seien gut vorangeschritten, auch wenn man dies unter den gegebenen Umständen nur schwer einschätzen könne. Dominique Zyde betreute als Projektmanager die Errichtung der Fertigteil-Produktionsanlage am neuen Standort in Aalst. Dabei mussten die Zulieferer und Auftragnehmer ausgewählt, die auszuführenden Arbeiten vorbereitet, Nacharbeiten auf der Baustelle koordiniert, die Anlage in Betrieb genommen und das gesamte Unternehmen neu aufgestellt werden. Das neue Werk arbeitet intensiv daran, die Reaktionszeiten möglichst kurz zu halten, um schnell auf Kundenwünsche eingehen und auch Standardprodukte für die Bauindustrie herstellen zu können. Beliefert wird ein breiter Kundenstamm: vom kleinen Bauunternehmen, das Ein- oder Mehrfamilienhäuser errichtet, bis hin zum Generalauftragnehmer, der Bürogebäude oder Parkhäuser realisiert.

Neue Umlaufanlage mit Automatisierung und innovativer Technologie

Zum Lieferumfang gehört ein Schalungsroboter Form Master mit integrierter vollautomatischer Palettenreinigung. Mit der neuen Palettenumlaufanlage geht D-Beton einen weiteren Schritt in Richtung einer vollständigen Automatisierung der Fertigteilproduktion. Durch gründliche Vorplanung aller Produktströme im Werk konnte der Fertigungsablauf optimiert werden. Die Anlage umfasst einen Betonverteiler in Brückenkonstruktion, eine Wendeeinrichtung mit zugehöriger Verdichtungseinrichtung und eine Schnittstelle mit einer voll automatisierten Mischanlage.

Darüber hinaus verfügt die Anlage über ein automatisiertes Regalbediengerät sowie eine Abhebetraverse für ein behutsames Entschalen der fertigen Betonfertigteilelemente. Mit der Abhebetraverse lassen sich nicht nur die üblichen Elementdecken mit Gitterträgern, sondern auch Doppelwände in horizontaler und vertikaler Lage anheben. Zwar legt D-Beton auch großen Wert auf die manuelle Qualitätskontrolle, die Automation der Anlage spart aber auch viel Zeit. Sollten während der Produktion doch einmal Probleme auftreten, kann man dank der perfekt durchgeplanten Flächennutzung schnell reagieren und auf andere Routen innerhalb der Anlage ausweichen.

Die neue Fertigungsanlage sorgt für die automatisierte Herstellung von Doppelwänden mit und ohne Dämmung sowie Elementdecken. Die hier produzierten Betonfertigteile werden vor allem im Wohnungs- und Industriebau verwendet. Im Werk befindet sich auch ein zentrales Büro mit optimierter Blickachse, die die Beobachtung und Überwachung des gesamten Fertigungsprozesses ermöglicht.

Optimierte Bewehrungsherstellung

Durch die Integration des Wire Center konnte die Herstellung der Bewehrung optimiert werden. Zur Anlage gehört eine Multirotor-Richtschneidemaschine MSR 16/6, die innerhalb weniger Sekunden einen vollautomatischen Drahtdurchmesserwechsel ermöglicht, sodass alle benötigten Durchmesser „just in time“ bereitgestellt werden können.

Darüber hinaus kommt ein Drahtverlegeroboter mit halbautomatischem Verlegesystemzum Einsatz, um die Produktpalette zu erweitern. Die benötigten Gitterträger werden bis auf weiteres noch von einem externen Anbieter bezogen. Das Wire Center verfügt zudem über eine automatische Sortier- und Beschickungsanlage für Abstandhalter aus Kunststoff, einen Biegeautomaten für die ein- oder beidseitige Bearbeitung der Stabenden sowie ein Magazin als Puffer für die Bewehrungsstäbe, die bedarfsgerecht automatisch entnommen und auf die Palette eingehoben werden können.

Software-Komplettlösung mit Ebos und Stabos

Beim MES-System entschied sich D-Beton für die von Progress Software Development (ebenfalls ein Unternehmen der Progress Group) entwickelte Software ebos. Diese ermöglicht die Ausführung aller Fertigungsprozesse innerhalb eines einzigen, anwenderfreundlichen Betriebsleitsystems. Eine innovative 3D-Visualisierung der Umlaufanlage gestaltet die Produktionsüberwachung noch einfacher. Maschinen- und Produktionsdaten können mit der integrierten stabos-Software auf einfache Weise erfasst und ausgewertet werden. Die einzigartige Web-Schnittstelle ermöglicht die Analyse von Daten aus der gesamten Umlaufanlage sowie das entsprechende Reporting von jedem beliebigen Ort aus. 

Dominique Zyde ist mit der neuen Anlage sehr zufrieden: „Wir haben sehr eng mit unserem Zulieferer zusammengearbeitet. Dabei hat Progress seine hohe Effizienz unter Beweis gestellt und einen innovativen Fertigungsprozess entwickelt, der allen Anforderungen gerecht wird. Ein entscheidender Faktor waren auf jeden Fall die kurzen Reaktionszeiten unserer Ansprechpartner.“