FBF Betondienst

62. BetonTage: Die Zukunft des Bauens

Die Herausforderungen für die Bauwirtschaft sind erheblich: ein großer Nachholbedarf an neu zu schaffendem Wohnraum, eine sanierungsbedürftige Infrastruktur an Brücken, Straßen und Kanälen sowie öffentliche Plätze, Verwaltungs- und Gewerbebauten, die den Anforderungen des Nachhaltigen Bauens gerecht werden müssen. Die Betonfertigteilindustrie bietet mit ihren Produkten Lösungen hierfür. „Vorfertigung – Zukunft des Bauens“ ist daher auch das Motto der 62. BetonTage, die vom 20. bis 22. Februar 2018 in Neu-Ulm stattfinden.

Anhand ausgewählter Bauprojekte werden im Podium 3 Konstruktiver Fertigteilbau I die Leistungsfähigkeit und das Innovationspotenzial der Betonfertigteilbauweise demonstriert. Eines der Beispiele ist das Bürogebäude EASTSITE VIII in Mannheim, das als erstes Gebäude der Welt eine komplette Fassade als Textilbetonsandwich mit einer nur 30 mm dünnen Vorsatzschale hat.

Betonbauteile für den Hochbau

Berichtet wird auch über das Demonstrationsgebäude „Smallhouse IV“ auf dem Campus der TU Kaiserslautern. Hier kamen multifunktionale Betonfertigteile zum Einsatz, die als Wärmespeicher dienen.

Im Podium 6 Konstruktiver Fertigteilbau II werden innovative technische Lösungen präsentiert. So wurden im Rahmen eines Forschungsprojekts Tragsysteme aus UHPFRC in Fertigteilbauweise für Brücken und Parkdecksysteme entwickelt und die Ausführung möglicher Fugensysteme untersucht. Gezeigt werden außerdem Beispiele für spezielle betontechnologische Anforderungen der Tübbingbauweise sowie optimierte Bewehrungsformen bei Teilflächenpressungen. Die neue Prüfrichtlinie für Gitterträger steht ebenfalls auf der Agenda.

Podium 4 Leichtbeton erläutert unter anderem die verschiedenen Infraleichtbetone und zeigt die Potenziale für die Herstellung von Betonfertigteilen auf. Als Praxisbeispiel dient der Bau des Leichtbetondachs vor dem Berliner Hauptbahnhof. Außerdem werden ein neues Suspensionsmischverfahren zur Produktion haufwerksporiger und gefügedichter Leichtbetone sowie ein Berechnungsverfahren zur Ermittlung der realistischen einachsigen Tragfähigkeit von unbewehrten ausfachenden Mauerwerkswänden vorgestellt.

BIM und Tiefbau

Die digitale Planungsmethode BIM (Building Information Modeling) steht im Mittelpunkt des Plenums 2 am Vormittag des zweiten Kongresstages. Hier bietet gerade die industrielle Vorfertigung von Bauelementen enorme Potenziale.

Den Herstellern von Produkten für den Straßen-, Landschafts- und Gartenbau ist das Podium 2 gewidmet. Hier werden die Auswirkungen der europäischen Normung und der Bauproduktenverordnung auf die Produktqualität von Betonwaren erörtert. Außerdem werden neue Forschungsergebnisse zum Frost-Tausalz-Widerstand (FTSW) präsentiert. Diese empfehlen, bei Betonpflastersteinen zusätzlich zur Prüfung des Vorsatzbetons, die Prüfung des FTSW am Kernbeton mit dem Slab-Test durchzuführen. Berichtet wird zudem über die Erfahrungen mit digitaler optischer Qualitätsüberwachung und robotergesteuertem Austausch mangelhafter Steine in der Betonsteinfertigung. Rechtliche Tipps gibt es zum neuen Bauvertragsrechts. Außerdem wird die neue Fortbildungsmöglichkeit zum Fachingenieur für Pflasterbau vorgestellt.

Das Podium 12 Zukunft Kanalbau richtet sich an die Hersteller von Rohren und Schächten sowie die öffentliche Hand. Es beinhaltet Beiträge zur aktuellen Normung, zu den neuen Arbeitsblättern DWA-A 139 und DWA-A 127 sowie zu den FGSV-Regelwerken für Flüssigböden. Praxisbeispiele zeigen zudem wie eine nachhaltige Wert- und Substanzerhaltung der Straßen-, Kanal- und Ingenieurbauwerke sowie die Instandhaltung von Kanälen mit großem Querschnitt bei laufendem Betrieb erfolgreich durchgeführt werden können.

Den Kommunen und Sachverständigen der Unteren Wasserbehörden beziehungsweise Privaten Sachverständigen in der Wasserwirtschaft ist das Podium 13 Kleinkläranlagen gewidmet. Es informiert unter anderem über die aktuellen Entwicklungen in der Normung, die Auswirkungen der Abwasserverordnung auf diesen Bereich und das Ökoeffizienz-Zertifikat für Kleinkläranlagen.

Planen mit Beton

Die BetonTage sind jedoch nicht nur eine Weiterbildungsplattform für die Branche, sondern haben sich seit vielen Jahren durch speziell für Architekten, Bauunternehmer und Tragwerksplaner konzipierte Podien auch bei den Marktpartnern etabliert.

Objektberichte aus dem In- und Ausland zeigen im Podium 8 Betonwerkstein und Podium 9 Beton in der Architektur das Gestaltungspotenzial des Baustoffs auf. Renommierte Architekturbüros berichten über ihre Erfahrungen und die technischen Herausforderungen beim Bauen mit Beton.

Einen Schwerpunkt des Podiums 10 Beton in der Tragwerksplanung bilden Vorträge rund um die neue WU-Richtlinie des DAfStb. Zudem wird über die wesentlichen Inhalte und Neuerungen der neuen DAfStb-Hefte 630 und 631 zur Bemessung von Beton- und Stahlbetonbauteilen nach EC2 berichtet. Auch werden neue Tools für die Berechnung und Bemessung von Rechteckquerschnitten aus Stahlfaserbeton oder stahlfaserverstärktem Stahlbeton und von zweiachsig exzentrisch beanspruchten Bauteilen vorgestellt. Ebenso für die Zwanglängskraft in einachsig gespannten Stahlbetondecken sowie das Durchstanztragverhalten von Fundamenten mit variierendem Durchstanzbewehrungsgrad.

Aktuelles aus der Forschung

Einen Überblick über die neuesten Entwicklungen in der Betontechnologie bietet das Podium 1 Anwendungsgerechte Forschung für Beton. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Carbonbeton. So wird eine neue hochtemperaturstabile Carbonbewehrung vorgestellt sowie über den aktuellen Stand der Vorbereitungen von technischen Regeln zum Bauen mit Carbonbeton informiert. Neben aktuellen Erkenntnissen zu den Bemessungs- und Sicherheitskonzepten für Neubauteile und Verstärkungen aus Carbonbeton sowie zu den Basismaterialien textile Bewehrung und Beton werden Einblicke in die bauseitige Umsetzbarkeit und in die standardisierten Prüfkonzepte gegeben. Forschungsberichte über nachhaltige Zemente, R-Beton und die CO2-Absorption von Beton durch Carbonatisierung stehen ebenfalls auf der Agenda. Auch werden neue Methoden zur Dauerhaftigkeitsprüfung klinkereffizienter Zemente unter die Lupe genommen.

Mit den Potenzialen der Betonbauteile von morgen befasst sich das Podium 11. Neue Absatzmärkte ergeben sich beispielsweise bei Maschinenbetten und -gestellen von metallverarbeitenden Werkzeugmaschinen, wobei seit einigen Jahren erfolgreich hochfeste und ultrahochfeste Betone statt Stahl eingesetzt werden. Im Podium wird außerdem über die neusten Entwicklungen beim 3D-Druck sowie die Aktivitäten des neuen RILEM Technischen Komitees „Digital fabrication with cement-based materials“ berichtet. Ebenso werden die Einsatzmöglichkeiten von Faserbeton im Fertigteilbau anhand von realisierten Beispielen, zum Beispiel faserbewehrten, großformatigen, solaraktiven Fassadenelementen und innovativen zementgebundenen Verbundwerkstoffen mit ausgerichteten Carbonkurzfasern aufgezeigt. Interessante Forschungsergebnisse liegen zur Holz-Textilbeton-Verbundbauweise vor, bei der durch die Reduzierung des Stahlanteils in der Betondeckung äußerst schlanke, leichte und damit wirtschaftliche Fassadenelemente aus Beton geschaffen werden können. Beim Projekt „WooCon“ wurden verschiedene Rezepturen für Decken- und Wandelemente aus gießbarem Holz-Leichtbeton (HLB) und Holz entwickelt und hinsichtlich ihrer Eignung als tragender Baustoff sowie weitere baurelevante Eigenschaften geprüft.

Personal, Recht, Innovationen

Podium 8 Wirtschaft und Recht befasst sich mit der IT-Sicherheit in Unternehmen und erörtert die juristischen Fallstricke von Liefergemein-schaften. Erstmal angeboten wird das Podium Zukunft Fachkräfte. Themen wie die Digitalisierung in der Ausbildung, Mitarbeiterbindung und neue Qualifizierungsmöglich-keiten in der Betonbranche sind einige der Inhalte, die hier behandelt werden.

Ein fester Bestandteil des Kongresses ist die begleitende Ausstellung der Zuliefer-, Maschinen- und Softwareindustrie. Die besten Neuentwicklungen werden im Rahmen der Eröffnung mit dem Innovationspreis der Zulieferindustrie Betonbauteile 2018 ausgezeichnet. Das ausführliche Programm ist auf www.betontage.de abrufbar.

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