100 m Hochwasserschutz in nur zwei Tagen errichtet
Wie schützt man Mensch und Natur zuverlässig gegen wiederkehrende Hochwasserereignisse? Immer häufiger kommen dafür massive Hochwasserschutzwände aus Stahlbeton-Fertigteilen zum Einsatz – egal ob als Erweiterung oder gar Ersatz für Deiche.
Klimatische Veränderungen sorgen dafür, dass Flüsse und Bäche fast schon regelmäßig über ihre Ufer treten und das Hab und Gut vieler Anwohner zerstören. Die Bilder der großen Hochwasser in Mitteleuropa aus den Jahren 2002 und 2013 sind vielen noch in Erinnerung. Spätestens nach diesen Flutkatastrophen war vielerorts bewusst, dass der Hochwasserschutz von Grund auf verbessert werden muss. Doch wie schützt man Mensch und Natur zuverlässig gegen wiederkehrende Hochwasserereignisse?
Deichbauwerke sind einfache Hochwasserschutzeinrichtungen und werden vor allem in ländlichen Bereichen oftmals umgesetzt. Jedoch zieht sich deren Planung und Errichtung nicht selten erheblich in die Länge. Zudem haben Deiche einen hohen Platzbedarf und müssen regelmäßig saniert werden.
Aus diesem Grund kommen immer häufiger massive Hochwasserschutzwände aus Stahlbeton zum Einsatz – egal ob als Erweiterung oder gar Ersatz für Deiche. Diese Schutzeinrichtungen haben einen deutlich geringeren Platzbedarf als Deichbauwerke und sind wesentlich schneller errichtet. Der Instandhaltungsaufwand ist auf ein Minimum reduziert. Des Weiteren können solche Hochwasserschutzwände als Betonfertigteile geliefert und schnell am Bestimmungsort montiert werden. Die Vorteile einer Fertigteilkonstruktion liegen auf der Hand: wetterunabhängige Vorfertigung, zügige Montage und optische Gestaltungsmöglichkeiten sprechen für eine Hochwasserschutzwand aus vorgefertigten Betonelementen.
Patentiertes Hochwasserschutz-System
Aber wie können die Fertigteile schnell und zuverlässig miteinander verbunden und Fugen abgedichtet werden? Das patentierte Hochwasserschutz-System der B.T. innovation GmbH besteht aus einem trockenen Verbindungsmittel für Betonfertigteile, dem BT‑Spannschloss und der Quetschbandabdichtung RubberElast. In handlichen Rollen wird RubberElast auf die Baustelle geliefert und einfach an das abzudichtende Bauteil geklebt. Aufgrund der Materialeigenschaften reicht ein leichtes Andrücken aus, damit das Abdichtband ganz ohne Primer oder sonstige Vorarbeit am Betonfertigteil haftet. Nach dem Entfernen des Schutzstreifens wird das angrenzende Bauteil platziert und mithilfe des BT-Spannschlosses verbunden und ausgerichtet, dabei wird das Abdichtband stark komprimiert. Die entstehende Bauteilfuge ist somit dauerhaft gegen das ungewollte Eindringen von Wasser abgedichtet.
Das BT‑Spannschloss ist ein vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt)bauaufsichtlich zugelassenes Verbindungsmittel für Betonfertigteile, erhältlich in drei Baugrößen – M12, M16 und M20 – aus jeweils zwei Werkstoffen, verzinktem Temperguss und hochwertigem Edelstahl. Bei einer BT‑Spannschloss-Verbindung ist kein Fugenverguss notwendig. Dadurch kann das Bauwerk sofort nach der Verschraubung belastet werden. Zudem kann die Montage problemlos auch bei kalten Temperaturen oder Niederschlägen stattfinden. Auch das RubberElast-Abdichtband lässt sich bei ungünstigen Witterungsbedingungen von bis zu -10°C montieren. Es bietet einen zuverlässigen Schutz bis 5 m Wassersäule.
Mit diesem komfortablen Hochwasserschutz-System lassen sich so bis zu 50 m Hochwasserschutzwände in nur einem Tag errichten.
Zahlreiche Referenzprojekte
Dass dieses System bestens funktioniert, beweisen zahlreiche Referenzobjekte:
Im Jahr 2012 wurden im brandenburgischen Wittenberge rund 1.500 m Hochwasserschutzwand zum Schutz eines Industriegebiets errichtet. Die Bewährungsprobe ließ nicht lange auf sich warten, als die Pegel der angrenzenden Nebenflüsse der Elbe im darauffolgenden Jahr erneut rasant anstiegen. Die Hochwasserschutzwand erfüllte ihren Zweck und das Hochwasserschutz-System blieb wie erwartet unversehrt.
Im Seebad Heiligenhafen in Schleswig-Holstein, einem bei Touristen sehr beliebten Reiseziel, entschied man sich im Jahr 2014 zum Schutz einer entstehenden hochwertigen Ferienanlage für eine Hochwasserschutzwand aus Betonfertigteilen mit Verbindungs- und Abdichtungstechnik von B.T. innovation. Um den optischen Anforderungen gerecht zu werden und die Hochwasserschutzwand an das Gesamtbild der idyllischen Gegend anzupassen, wurden dem Beton Farbpigmente beigemischt und dieser dadurch dauerhaft eingefärbt. Das Resultat kann man seither dort betrachten – eine optisch ansprechende und zuverlässige Hochwasserschutzwand.
Ein paar Meter weiter, ebenfalls am Yachthafen von Heiligenhafen, entschied man sich ein Jahr später für eine ähnliche Lösung. Auch diese Schutzwand wurde mit dem BT‑Spannschloss verbunden und mit RubberElast abgedichtet. Lediglich die Einfärbung des Betons war hier nicht vonnöten, denn die Betonelemente fügten sich aufgrund ihrer hochqualitativen Fertigung bestens in das Gesamtbild ein. Das Bauwerk wurde mit dem innovativen Hochwasserschutz-System binnen kürzester Zeit errichtet, sodass auch die eher unansehnlichen Baumaschinen rasch wieder aus der Idylle abgezogen werden konnten.
In einer kleinen Gemeinde in Sachsen‑Anhalt wurde im Jahr 2017 im Bereich Hochwasserschutz ebenfalls nachgerüstet, nachdem der durchströmende Fluss in den letzten Jahren mehrmals über die Ufer trat und Chaos anrichtete. Vorzugsweise sollten dort Deiche im Einklang mit der Natur errichtet werden, jedoch war das nicht an allen Stellen ohne weiteres möglich. Also ergänzte man die neu errichteten Deiche um Hochwasserschutzwände aus Betonfertigteilen. Insgesamt waren dort knapp 1.000 m erforderlich. Der Auftraggeber, das Land Sachsen‑Anhalt, und die Anwohner der Gemeinde sind mit dem Ergebnis hochzufrieden, wurden doch durch den Einsatz des Hochwasserschutz-Systems die knapp bemessenen Termin- und Kostenvorgaben problemlos eingehalten und eine zuverlässige Hochwasserschutzeinrichtung geschaffen.
Hochwasserschutz mit eingefärbtem Beton
Dass Beton nicht immer grau sein muss, ist nicht jedem bewusst. Mit anorganischen Farbpigmenten lassen sich Betonfertigteile optisch extrem aufwerten. Die Herstellung ist unkompliziert und muss nicht zwangsläufig mit höheren Kosten verbunden sein. Da Hochwasserschutzwände zunehmend auch innerstädtisch errichtet werden müssen, bietet sich diese Veredelungsmethode an. Auf der Hochwasserschutzmesse Aqua Alta, die im Januar dieses Jahres in Essen stattfand, hat B.T. innovation sein dauerhaftes Hochwasserschutz-System präsentiert.
Die Firma Lanxess war als Kooperationspartner mit ihren Eisenoxidpigmenten der Marke Bayferrox am Stand mit vertreten. Interessierte Kunden konnten so nicht nur zur technischen Umsetzung beraten werden, sondern auch zur optischen Aufwertung. Die Systeme lassen sich so individuell an stadtarchitektonische Gegebenheiten anpassen und müssen nicht mehr zwangsläufig als störendes Element empfunden werden. Effektiver Schutz wird so zu einem architektonisch ansprechenden Gesamtkonzept.
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