Beeindruckende Zahlen und Fakten
Beton, liebe Leserinnen und Leser, wurde zum mit Abstand wichtigsten Baustoff des modernen Industriezeitalters. Seine entscheidenden Vorteile – die vergleichsweise hohe Festigkeit und Dauerhaftigkeit, verbunden mit einer hohen Verfügbarkeit und kostengünstiger Produktion an fast jedem Ort der Welt – werden bis heute von keinem anderen Baustoff auch nur annähernd erreicht. Der Baustoff Beton hat die rasante wirtschaftliche Entwicklung der Industrienationen in den letzten 100 Jahren erst möglich gemacht und spielt heute insbesondere in den Entwicklungsländern eine zentrale Rolle für deren wirtschaftlichen Fortschritt. Die jährliche Produktionsmenge von Beton beträgt derzeit beeindruckende ca. 8 Mrd. m³.
Auf der anderen Seite ist die Herstellung von Beton bekanntlich mit hohen CO2-Emissionen verbunden, die hauptsächlich aus der Zementproduktion resultieren. Damit ist die Zementherstellung eine der energie- und CO2-intensivsten Industrien, die heute nur noch von der Energieerzeugung durch die Verbrennung fossiler Stoffe, dem Verkehr und der Stahlproduktion übertroffen wird. Es wird geschätzt, dass die Zementherstellung derzeit für ca. 7 % bis 8 % der weltweiten, anthropogen verursachten CO2-Emissionen verantwortlich ist.
Diese Zahlen und Fakten habe ich mir nicht selbst ausgedacht, sondern dem wissenschaftlichen Fachaufsatz der geschätzten Herren Professoren Harald S. Müller und Michael Haist entnommen, die den Hauptbeitrag „Entwicklungsgrundsätze für nachhaltige Betone und Betonbauteile“ in dieser Ihnen vorliegenden BFT-Ausgabe (S. 24 ff., Teil 1) verfasst haben und Antworten auf die o. g. Herausforderungen zu geben versuchen. Ebenfalls empfehlen kann ich Ihnen unsere Betonwerksreportage bei Spenner Syston (S. 20 ff.) und die Projektzusammenstellung von Alejandro López Vidal, Technischer Direktor des spanischen Betonverbands ANDECE, auf S. 42 ff. Viel Spaß bei der Lektüre wünscht
Yours
Ihr Silvio Schade