Advertorial / Anzeige

Nachhaltigkeit von Pigmenten messbar machen

Umweltproduktdeklarationen (EPDs) haben sich etabliert, um den ökologischen Fußabdruck von Bauprodukten zu kommunizieren. Als erster Hersteller von Eisenoxidpigmenten stellt LANXESS für einen großen Teil seiner Produkte EPDs zur Verfügung. Im Interview richtet  Michael Ertl, Leiter der Business Unit Inorganic Pigments, den Blick nach vorne und zeigen auf, wie sich die Ökobilanz von Produkten für die Bauindustrie unter Einbezug der Rohstofflieferanten verbessern lassen und welche Rolle EPDs dabei spielen.

Verifizierte EPDs werden derzeit noch selten von einzelnen Rohstoffherstellern angeboten. Woran liegt das und welchen Wertbeitrag können solche Umweltinformationen leisten?
 
Das ist richtig. Der Hauptzweck von EPDs ist der, vergleichbare und verlässliche Daten für die Ökobilanzierung von Bauprojekten zur Verfügung zu stellen. Daher ist es einleuchtend, dass EPDs bisher in erster Linie für Bauprodukte angeboten werden, die als Endprodukte zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel Betonwerkstoffe und zementöse Baustoffe. Sie sind ein anerkanntes Werkzeug, um deren ökologischen Fußabdruck zu dokumentieren. Hiermit stellen die Hersteller wichtige Daten zur Verfügung, mit denen Gebäude-Ökobilanzen gerechnet und somit die ökologische Vorteilhaftigkeit von Bauprodukten im konkreten Gebäudekontext nach fundierten Kriterien bewertet werden kann.

In der jüngeren Vergangenheit tritt nun ein zusätzlicher Aspekt in den Fokus der Baustoffhersteller: die Optimierung von Wertschöpfungsketten. Veröffentlichte EPDs enthalten zwar nur hochaggregierte Resultate, bei der Erstellung erkennen viele Unternehmen jedoch erstmals, welchen dominanten Einfluss die Herstellungsprozesse und eingesetzten Rohstoffe auf den ökologischen Fußabdruck des eigenen Produktes haben. Die eingesetzten Rohstoffe sind in diesem Zusammenhang wichtige Stellschrauben, um deren Umweltprofil zu verbessern.
 
Von großem Vorteil ist es dabei, wenn auch die eingekauften Rohstoffprodukte ebenfalls über ein eigenes EPD verfügen. In diesem Fall ist nicht nur die Genauigkeit der Ergebnisse deutlich höher; hinzu kommt auch, dass die in Informationsmodulen zusammengefassten Daten im Vergleich zu generischen Datensätzen häufig auch deutlich aktueller sind und allein schon aus diesem Grund niedrigere Belastungen ausweisen. Nicht zuletzt können nur anhand von produktspezifischen EPDs für Rohstoffe die Anstrengungen des jeweiligen Herstellers zur Verminderung des Fußabdrucks seiner Produkte überhaupt erst abgebildet werden. Kurzum: EPDs für Rohstoffe schaffen die notwendige Transparenz, um die Umweltbilanz der eigenen Wertschöpfungskette effektiv zu optimieren.
 
Wie können Rohstofflieferanten durch die Bereitstellung von EPDs profitieren?
 
Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach detaillierten Ökobilanzdaten über die gesamte Lieferkette immer größer werden wird. Von unseren Kunden wissen wir, dass sie bereits an konkreten Strategien arbeiten, um Emissionsreduzierungen entlang der gesamten Lieferkette umzusetzen. Zum anderen werden aber auch die Datennutzer von EPDs wie Planer und Auditoren, die z.B. im Rahmen der Nachhaltigkeits-Zertifizierung von Gebäuden Ökobilanzen erstellen, immer höhere Ansprüche an die Datenqualität stellen. Die eingesetzten Rohstoffe der Zulieferer rücken hier immer stärker in den Fokus. Wir gehen deshalb davon aus, dass mittelfristig alle Rohstoffe zur Herstellung von Baustoffen eine EPD-Verifizierung benötigen werden – und wir begrüßen diese Entwicklung.
 
Denn die Quantifizierung von Umweltauswirkungen in EPDs mittels einheitlicher Bewertungsparameter ermöglicht es all denjenigen Rohstoffherstellern einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen, die wie LANXESS kontinuierlich in umweltschonende Produktionsprozesse investieren. Die chemische Synthese von Eisenoxidpigmenten ist beispielsweise grundsätzlich sehr energieintensiv. Für die Zukunft hat der LANXESS Geschäftsbereich Inorganic Pigments eine Roadmap festgelegt, um den Carbon-Footprint seiner Pigmente aus Deutschland bis 2030 um rund 50% zu senken. Solche kostenintensiven Investitionen wurden in der Vergangenheit leider bei der Kaufentscheidung zu selten honoriert. Dies ändert sich nun. Das Umweltprofil von Rohstoffen entwickelt sich zu einem zentralen Kaufargument.
 
Der Einkäufer müsste demnach in punkto Umweltbilanz nach dem Bestanbieter-Prinzip auswählen. Wie kann das in das Praxis funktionieren?
 
Wie beschrieben bieten EPDs für den Einkäufer eine glaubwürdige und verlässliche Grundlage für den Vergleich von Produkten verschiedener Rohstofflieferanten. Dazu ein Beispiel: Grundsätzlich werden Produkte mittels einer EPD ganzheitlich hinsichtlich aller Umweltauswirkungen bilanziert. Insbesondere bei den eingesetzten Rohstoffen liegt der Fokus zur Zeit stark auf dem hier ausgewiesenen Product Carbon Footprint (PCF). Unsere Produkte, für die derzeit eine EPD vorliegt, haben einen durch unabhängige Prüfer bestätigten PCF von ca. 1,5-2,5 kg CO2 Äquivalent / kg Produkt. Dieser Wert kann nun mit dem von anderen Produktalternativen verglichen werden – vorausgesetzt, dass ein EPD oder zumindest verifizierter PCF vorliegt. Ist dies nicht der Fall, müssen generische Werte herangezogen werden, die häufig einen doch unspezifischen Mittelwert darstellen und darüber hinaus mit großen Fehlern behaftet sind. Für anorganische Pigmente wurde dieser Mittelwert z.B. vor einigen Jahren in der Veröffentlichung eines europäischen Mineralfarbenverbandes mit rund 6 kg CO2 Äquivalent / kg Produkt ± 50% angegeben – in Abhängigkeit von Herstellungsverfahren.
 
Durch den direkten Vergleich kann der Kunde nun entscheiden, welchen ökonomischen Wert er dem Produkt mit der besseren Umweltbilanz beimisst. Dabei ist zu berücksichtigen, dass auch Baustoffe gleichen Typs zunehmend im Wettbewerb hinsichtlich ihres Nachhaltigkeits-Profils stehen. Wie wir wissen nimmt die  „Green Building“-Zertifizierung von Gebäuden in der Bau- und Immobilienbranche einen immer höheren Stellenwert ein. Die EPDs der Baustoffe selbst bilden dafür die Datengrundlage. Je besser die Umweltbilanz eines Baustoffes also ist, desto größer ist auch sein Beitrag zu einer positiven Nachhaltigkeitsbewertung. Rohstoffe mit verifizierter EPD, die wiederum in der Herstellung des jeweiligen Baustoffes eingesetzt werden, können dessen Ökobilanz positiv beeinflussen. Nachhaltigkeit wird so messbar gemacht.
 
 
Weitere Information: https://lanxess.com/de-DE/Produkte-und-L%C3%B6sungen/Marken/Bayferrox/Bayferrox---EPDs

x