Entwicklung hybrider Wandfertigteile aus Brettsperrholz und Stahlbeton zur Erfüllung brandschutztechnischer Eigenschaften

Die Anforderungen des Bauordnungsrechts wurden in den letzten Jahren offener gegenüber Konstruktionen und Oberflächen aus brennbaren Baustoffen wie Holz. Aus brandschutztechnischer Sicht sind tragende und raumabschließende Bauteile allerdings weiterhin in vielen Fällen mit einer brandschutztechnisch wirksamen Bekleidung aus nichtbrennbaren Baustoffen zu versehen.

Das Kooperationsprojekt „Brandschutztechnisch separierende Wandfertigteile in Holz-Beton-Verbundbauweise“ mit drei Partnern aus Forschung und Industrie hat sich die Entwicklung hybrider Wandelemente mit einem Kern aus Brettsperrholz und beidseitig angeordneten Bekleidungen aus Stahlbeton zum Ziel gesetzt. Im Rahmen des Projekts sollten die Betonbekleidungen so dimensioniert werden, dass sie den Anforderungen einer Brandschutzbekleidung gerecht werden und die innenliegende Holzkonstruktion für eine definierte Zeit vor einer Verkohlung bewahren. Gleichzeitig sollte die Gesamtkonstruktion auch unter mechanischer Beanspruchung einen hohen Feuerwiderstand aufweisen.

Zunächst erfolgten kleinmaßstäbliche Brandversuche zur Untersuchung der Verbundeigenschaften, des Wärmedurchgangs und des Abbrandverhaltens der Konstruktion. Mit Hilfe von drei Großbrandversuchen wurden die zuvor ermittelten Zusammenhänge im Realmaßstab bestätigt und Erkenntnisse zum Lösch- und Abkühlverhalten der Wandelemente gewonnen. Parallel zu den experimentellen Untersuchungen erfolgten thermische Simulationen, um das Erwärmungs- und Abbrandverhalten der Wandkonstruktion numerisch abzubilden.

Das Forschungsvorhaben wurde im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und 2023 abgeschlossen. In einem weiteren Projekt soll der Einfluss der Bekleidung auf die Tragfähigkeit der Verbundkonstruktion unter Normaltemperatur und im Brandfall untersucht werden.

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