Die Zukunft der Bewehrung: Norwegen setzt auf Automatisierung und Softwareintegration

In Zukunft wird die Bauindustrie zunehmend auf effiziente und nachhaltige Prozesse mit einem hohen Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad setzen. Die Vorfertigung bietet günstige Voraussetzungen, um diese Anforderungen zu erfüllen, denn diese Bauweise ist effizient und garantiert eine gleichbleibende, gesicherte Qualität. Die norwegische Firma Overhalla Betongbygg ist davon überzeugt, dass Betonfertigteile auch zukünftig sehr gefragt sein werden. Aus diesem Grund investierte der Vorreiter der norwegischen Fertigteilbranche in automatisierte Maschinen für die Herstellung der Betonbewehrung sowie in innovative Software – bereitgestellt von einem der Marktführer in der Fertigteiltechnologie, der Progress Group, in enger Zusammenarbeit mit dem renommierten dänischen Partner CPT.

Vorteile der Automatisierung

Für Overhalla Betongbygg sind die Vorteile der Investition in die neue Mattenschweißanlage M-System BlueMesh in Verbindung mit der dazugehörigen Softwarelösung bereits greifbar: Das Unternehmen konnte den Stahlverbrauch um 20 % senken und ist nun in der Lage, mit geringerem Ressourcenverbrauch und in höherer Qualität zu produzieren. Die angeschafften Maschinen haben auch zu einer deutlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen mit einem geringeren Anteil an schwerer körperlicher Arbeit geführt.

Mattenschweißanlage M-System BlueMesh

Die neue Mattenschweißanlage stellt nicht nur Flachmatten, sondern auch vollständig gebogene Bewehrungskörbe her. Die sogenannten Einzelbiegeköpfe kommen in Skandinavien damit erstmals zum Einsatz. Die Reduzierung des Stahlverbrauchs um 20 % ergibt sich daraus, dass die Maschine unterschiedliche Drahtdurchmesser von 6 bis 16 mm verarbeiten und innerhalb kürzester Zeit automatisch zwischen den einzelnen Durchmessern wechseln kann. Die M-System BlueMesh kann also nach spezifischen Anforderungen produzieren und dabei Überdimensionierungen der Bauteile vermeiden. Zum niedrigeren Stahlverbrauch trägt auch die hohe Flexibilität der Maschine bei, denn sie arbeitet direkt vom Coil und fügt Aussparungen in der jeweils erforderlichen Geometrie ein. Zudem sichern maßgeschneiderte Matten eine höhere Qualität der Betonfertigteile. Sollte die Schalung nicht korrekt platziert werden, wird dies schnell erkannt, wenn der komplette Bewehrungskorb in der Schalung positioniert wird. Ein zusätzlicher Arbeitsschritt in der Qualitätssicherung, auf den Overhalla Betongbygg bisher nicht zurückgreifen konnte und der zu einer höheren Produktqualität beiträgt.

Vorteile der Softwareintegration

Mit der implementierten Softwarelösung der Progress Group kann Overhalla CAD-Daten importieren, anpassen und anschließend die Produktion in Abstimmung mit dem ERP-System steuern. Die Software „profit“ ist eine maßgeschneiderte Lösung für die Steuerung und Organisation. Auch damit lassen sich Produktionsabläufe, Auftragspositionen und die Maschinen als solche genau überwachen und steuern. Zum Softwarepaket gehört auch die Lösung „stabos“ zur Erfassung und Auswertung von Maschinen- und Produktionsdaten. Mit diesen zentral gesammelten Daten lassen sich Produktivität, Effizienz und Qualität der Anlage leicht im Blick behalten, und auf Ausfälle kann sofort reagiert werden. Der einzigartige Cloud-Service ermöglicht Datenzugriff von einem beliebigen Ort aus.

Modernste Verfahren für eine bessere Zukunft

Overhalla hat darüber hinaus die Verfahrensweise in der Produktion angepasst, um die Leistung und den Ausstoß der Maschine zu optimieren. Mit der Großinvestition hat das Unternehmen an Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit gewonnen.

„Das war schon ein großer Schritt, von der herkömmlichen Produktionsweise auf eine maschinenbasierte Fertigung mit höherem Automatisierungsgrad umzustellen. Unsere Konstrukteure haben sich mit neuen Methoden vertraut gemacht, wobei der Schwerpunkt auf der optimierten Dimensionierung liegt. Wir sind mit den bisherigen Investitionen sehr zufrieden“, sagt Odd Andre Devik Amdal und fügt hinzu: „Die Zusammenarbeit mit der Progress Group war sowohl vor der Investition als auch während der Projektrealisierung und nach der Installation gut.“