Weshalb überhaupt die Produktion automatisieren?
Wenn es um die Automatisierung geht, stellen sich zwei Fragen: Ist es überhaupt notwendig, den Produktionsprozess von Spannbeton-Hohldeckenelementen zu automatisieren? Und wird es keine Mitarbeiter mehr in der Produktion geben, sobald alles automatisiert ist?
Zunächst gilt es zu verstehen, an welchem Punkt der Industrialisierung wir heute angekommen sind. Alles begann 1760 mit der Erfindung der Dampfmaschine und der dadurch ermöglichten Mechanisierung, entwickelte sich dann zur Massenproduktion oder der sogenannten Industrie 2.0 und weiter zur Industrie 3.0 – die erste Phase, in der Computer zum Einsatz kamen. Heute leben wir im Zeitalter der Industrie 4.0, der Datenanalyse und Konnektivität und treten in die Phase der Massenindividualisierung ein, also in die Industrie 5.0 – die Ära, in der wir mit Maschinen zusammenarbeiten werden.
Nicht nur Roboter
Automatisierung geht über die Substitution menschlicher Arbeitskraft durch Roboter weit hinaus. Ihr Hauptzweck besteht darin, schwere und in manchen Fällen gefährliche körperliche Arbeit zu reduzieren, um den Produktionsprozess effizienter und sicherer zu machen, ohne jedoch – entgegen der landläufigen Meinung – den Bedarf an menschlicher Arbeitskraft vollständig zu beseitigen. Dabei kommen hochspezialisierte Maschinen und Computer zum Einsatz, die autonom produzieren können. Ziel ist ein intelligentes Werk, das Daten für einen automatisierten Produktionsprozess nutzt, bei dem der Mensch nur noch die Maschinen bedient und nicht mehr am Produkt selbst arbeiten muss.
Daten- und maschinengesteuerte Fertigung
Daten müssen an die Maschinen übertragen werden. Die Planungsqualität ist mit automatisierten Maschinen, die mit der richtigen Software verknüpft sind, deutlich höher. Es werden weniger Arbeitskräfte benötigt – diese bedienen dann eher die Maschinen als schwere manuelle Tätigkeiten zu verrichten. In Anbetracht des Arbeitskräftemangels, vor allem in handwerklichen Berufen, ist der geringere Personalbedarf von Vorteil. Außerdem ist der Personalbestand einer der größten Kostenfaktoren, der insgesamt niedrig zu halten ist, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die richtige Nutzung von Daten führt zu weniger Verschwendung und auch die Fehlerquote lässt sich senken, was letztlich zu weniger Reklamationen und höherer Kundenzufriedenheit führt. Die Effizienz steigt ebenso wie die Produktqualität. Diese höhere Effizienz wird mit bis zu 50 % weniger Personal erreicht, sodass die verschiedenen Phasen des Produktionsprozesses mit weniger manueller Arbeit bewältigt werden können und auch Überstunden entfallen. Die Qualität ist höher, weil die Automatisierung die Gleichmäßigkeit und Zuverlässigkeit verbessert. Bei den derzeitigen Preisen und unter Berücksichtigung des Endziels einer nachhaltigen Produktion ist die Automatisierung die Zukunft. Automatisierte Maschinen und Softwarelösungen sind die effizienten Werkzeuge der modernen Produktion.
Keine Automatisierung ohne Software
Die erzeugten Daten müssen in die Produktion einfließen. Bestandssteuerung, Stapelplanung und Produktivitätserfassung sowie Konstruktionsplanung sind die Schwerpunkte der in einem Fertigteilwerk eingesetzten Software. Die Stapelplanung ist unerlässlich, denn das Unternehmen muss wissen, in welcher Reihenfolge Produkte zu liefern sind – und damit auch, in welcher Abfolge sie zu produzieren sind. Mit geeigneten Softwarelösungen können Produktivitätsberichte erstellt werden, mit deren Hilfe sich auch analysieren lässt, wie das Werk intelligenter gestaltet werden kann – ein weiterer Vorteil der detaillierten Planung mit modernsten Softwarelösungen.
Automatisierung bei der Herstellung von Spannbeton-Hohldecken
Ein höherer Grad der Maschinenautomatisierung lässt sich auch durch ein Betonfördersystem mit Kübelbahn und automatischem Betonabruf sowie durch automatische Beschickung für die Betonage der Elemente erreichen. Dank des automatisierten Anlagenbetriebs kann der Bediener sogar bei laufender Produktion andere Aufgaben erledigen.
Der Plotter bringt auf die Elemente millimetergenaue Markierungen auf – was von Hand unmöglich ist –, sodass sich die Lage der Aussparungen exakt nachvollziehen lässt. Mit derselben Maschine können auch tiefe Bohrungen eingebracht werden, doch lassen sich die eigentlichen Aussparungen (zumindest derzeit) nur per Hand fertigen.
Das Sägen der ausgehärteten Elemente erfolgt wieder vollautomatisch, was den Produktionsfluss sicherer, schneller und genauer macht. So entsteht ein saubereres Werk mit weniger Mitarbeitern in der Halle, die dank der Automatisierung sicherer und effizienter arbeiten können.
Das Endergebnis: weniger Verschwendung, eine niedrigere Fehlerquote, eine sicherere Arbeitsumgebung – und nicht zuletzt höhere Qualität in kürzerer Zeit.
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