Außergewöhnliche Bauteilprüfungen im Realmaßstab

Potenziale für die Fertigteilindustrie

Wenn im Bauwesen globalen Themen wie Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit, Primärenergieeinsatz und CO2-Emissionen Rechnung getragen werden soll, müssen verstärkt Hochleistungswerkstoffe eingesetzt werden. Neben anderen Aspekten sind mit dieser Entwicklung auch zunehmend Prüfungen von Bauteilen im annähernden Realmaßstab mit sehr hohen Prüflasten verbunden. Hierzu wird zurzeit vom Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz (iBMB) der TU Braunschweig,  der Materialprüfanstalt für das Bauwesen Braunschweig (MPA) und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig (PTB) ein „Center of Large Force“ (CLF) für außergewöhnliche Bauteilprüfungen in Braunschweig eingerichtet. Neben einer 10-MN-Druck- und 10-MN-Zugprüfmaschine sowie einem Spannfeld mit 2-MN-Prüfzylindern bildet das eigentliche Herzstück des CLF eine eigens entwickelte 30-MN-Zug-/Druck-Prüfmaschine.

Mit der weltweit einzigartigen 30-MN-Zug-/Druck-Prüfmaschine wurden bereits erfolgreich verschiedenste Forschungsvorhaben durchgeführt, zum Beispiel Untersuchungen an hochtragfähigen Fertigteilstützen, aber auch Prüfungen an hochfesten Spanngliedern und Seilen für internationale Brückenprojekte sowie Kali-brierungsaufgaben an sehr großen Kraftaufnehmern.

Mit der 30-MN-Zug-/Druck-Prüfmaschine beziehungsweise dem CLF ist eine anwendungsgerechte Forschung unter anderem für Betonfertigteile aus Hochleistungswerkstoffen im Realmaßstab möglich, womit sich Zustimmungs- und Genehmigungsverfahren in der Anwendung vereinfachen sowie neue Möglichkeiten und Potenziale für innovative, hochtragfähige Bauprodukte der Fertigteilindustrie ergeben können, die auch Antworten und Lösungen für die oben genannten Zukunftsthemen liefern.

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