Hochwertig verpackt – textilummantelte Stahlbetonrohre für den Abwasserbereich
Rohrleitungen werden zum wirtschaftlichen Transport verschiedenster Medien eingesetzt. Um ihre Betriebssicherheit zu erhalten, müssen sie nicht nur dicht und hydraulisch oder pneumatisch leistungsfähig sein, sondern auch auftretende Belastungen unbeschadet überstehen.
Tiefbauarbeiten, aber auch die Rohrverlegung selbst, realisieren in der Regel Bagger. Ab Nennweiten von DN 2.000 ist dazu aufgrund der hohen Rohrsegmentmassen Spezialhebetechnik notwendig. Das macht den Einbau großformatiger Rohre sehr kostenintensiv.
Für die Abwasserentsorgung kommen bei Nennweiten größer DN 1.300 Stahlbetonrohre mit zwei Bewehrungskörben aus Baustahl zum Einsatz. Im Gegensatz zu diesen konventionellen Stahlbetonrohren zeichnen sich textilummantelte Betonverbundrohre dadurch aus, dass der Textilmantel das Rohr vor schädigenden äußeren Einflüssen schützt und eine Reduzierung der Wandung, durch Verzicht auf die äußere Betonüberdeckung, also eine Gewichtsverringerung, ermöglicht. Neben einer erhöhten mechanischen Beanspruchbarkeit wirkt die Gewichtsreduzierung nicht nur transport und verlegeoptimierend, sondern senkt die Gesamtbaukosten [1].
Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekts entwickeln die Kooperationspartner Mattes & Ammann GmbH & Co. KG (textile Ummantelung), Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf (Herstellungstechnologien Textilmantel), Betonwerk Steinbach GmbH & Co. KG (Herstellungs- und Einbautechnologien textilummantelte Betonverbundrohre) und IAB Weimar gGmbH (technologische und materialtechnische Gesamtkonzeption Betonverbundrohre) ein Verfahren zur Herstellung von textilummantelten, erdverlegten großformatigen Betonrohren für den Abwasserbereich [1].
Die praktische Umsetzung basiert auf der Verwendung einer vorkonfektionierten Textilkonstruktion, welche die äußere Stahlarmierung substituiert. Im favorisierten Technologiekonzept wird analog zum Einbringen von Bewehrungskörben aus Baustahl während der Rohrfertigung die Integration der Textilkonstruktion als stabilisierender Schlauch in die Fertigungsform untersucht.
Als textile Querbewehrung kommt doppelflächiges Rundgestrick mit in Umfangsrichtung glatt eingelegten Verstärkungsfäden zum Einsatz. Textilgestricke mit Glas- oder Carbonfasern verfügen einerseits über hinreichende Festigkeitswerte und sind andererseits fertigungstechnisch akzeptabel realisierbar. In Abhängigkeit von der Art der eingesetzten Fasern belegen durchgeführte Festigkeitsprüfungen an textilummantelten Betonzylindern deren Einbindung in die Betonmatrix durch ein differenziertes Berstverhalten. Die Möglichkeiten einer gezielten Vorspannung der textilen Hülle durch fertigungstechnische Maßnahmen vor beziehungsweise bei der Betonage sind ebenfalls Teil der Untersuchungen ...
Den vollständigen Text lesen Sie im Jahrbuch Beton Bauteile 2017 (s. u.)
Das Jahrbuch Beton Bauteile 2017, ISBN 978-3-7625-3676-5, ist ab dem 01. Dezember 2016 in der Profil-Buchhandlung des Bauverlags (www.profil-buchhandlung.de) und im örtlichen Buchhandel erhältlich.