Zum Durchstanztragverhalten von Fundamenten mit variierendem Durchstanzbewehrungsgrad

Experimentelle Untersuchungen

Mit der bauaufsichtlichen Einführung des Eurocode 2 (EC 2) in Deutschland wurde die Durchstanzbemessung von Fundamenten und Bodenplatten neu geregelt. Dabei wurde für die Bemessung ein Rundschnitt definiert, der insbesondere bei gedrungenen Fundamenten iterativ zu ermitteln ist. Für die Bemessung der Durchstanzbewehrung wird in EC 2 unabhängig vom Bauteil ein 33°-Fachwerk mit konstantem Betontraganteil vorgeschlagen. Aufgrund von Sicherheitsbedenken wurde im Deutschen Anhang zum EC 2 (EC2NA) davon abweichend ein Aufhängefachwerk ohne Betontraganteil für die Bemessung der Durchstanzbewehrung in Fundamenten und Bodenplatten eingeführt. Während zur Bewertung der Bemessungsgleichungen für die Ermittlung der Durchstanztragfähigkeit von Fundamenten ohne Durchstanzbewehrung (Abb. a), beziehungsweise der maximalen Durchstanztragfähigkeit (Abb. d) zahlreiche Versuchsergebnisse vorliegen, fehlten bislang systematische Versuchsreihen an Fundamenten mit einem Durchstanzversagen innerhalb des durchstanzbewehrten Bereichs (Abb. b, c).

Zur systematischen Untersuchung des Durchstanztragverhaltens von Fundamenten mit Bügeln als Durchstanzbewehrung wurden insgesamt 11 Versuche (3 Versuchsserien) mit variierendem Durchstanzbewehrungsgrad durchgeführt. Dabei erfolgte die Variation der Durchstanzbewehrungsmenge über den Bügeldurchmesser. In diesem Beitrag werden die durchgeführten Versuche vorgestellt und die Versuchsergebnisse diskutiert. Durch den Vergleich der experimentell ermittelten Bruchlasten mit den rechnerischen Durchstanztragfähigkeiten nach EC 2 bzw. EC2NA können weiterhin die bestehenden normativen Regeln bewertet werden.

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