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EPDs digital dank IBU.data

Im Planungsprozess wie auch im Betrieb von Gebäuden müssen Daten zunehmend für alle Beteiligten umgehend verfügbar und idealerweise fachübergreifend nutzbar sein. Nur so werden die Potenziale der Digitalisierung wirksam. Insbesondere beim Bauen sind viele verschiedene Akteure beteiligt, die zahlreiche Informationen und verlässliche Quellen benötigen, um effizient planen, berechnen und bewerten zu können. Geht es um nachhaltiges Bauen, bieten Umwelt-Produktdeklarationen (Environmental Product Declarations, EPD) dafür eine wichtige Datenbasis. Das Institut Bauen und Umwelt e.V. (IBU) bietet deshalb ab sofort EPDs in digitaler Form. Der Vorteil: Die vom IBU veröffentlichten EPDs stehen einem großen internationalen Anwenderpublikum zur aktiven Nutzung im Rahmen der Gebäudeökobilanzierung zur Verfügung.

EPDs sind ein Industriestandard im Bauwesen, um Ökobilanzdaten einheitlich zu dokumentieren und zu veröffentlichen. Beim IBU laufen die Prozesse rund um die Erstellung, Prüfung, Veröffentlichung und Verwaltung von EPDs seit mehreren Jahren über das EPD-Online-Tool. Die von unabhängigen Dritten verifizierten Informationen stehen der Öffentlichkeit so jederzeit online zur Verfügung.

Kompatibel mit ­Software-Tools

IBU.data importiert alle EPD-Daten aus dem EPD-Online-Tool des IBU. Durch die direkte Anbindung enthält IBU.data stets den aktuellen Datenstand. Derzeit stehen der Öffentlichkeit bereits nahezu 1.200 EPDs digital zur Verfügung und es werden stetig mehr.

„IBU.data ersetzt keinesfalls die ÖKOBAUDAT und will auch nicht mit ihr konkurrieren. Sie bleibt ein wichtiger Kanal für die Veröffentlichung insbesondere generischer Daten“, sagt  IBU-Geschäftsführer Dr. Burkhart Lehmann. Künftig will das IBU Herstellern von Baustoffen und Baukomponenten ermöglichen, in ihren EPDs noch weitere Informationen zur Verfügung zu stellen. „Eines unserer nächsten Ziele ist, Zusatzinformationen, die von internationalen Zertifizierungssystemen gefordert werden, ebenfalls digital anzubieten“.

Burkhart Lehmann ist überzeugt davon, dass europäische bzw. internationale Standards enorme Potenziale bieten. Das gelte auch für die Planungsmethode Building Information Modeling (BIM). Dabei wird im Rahmen der „Digitalisierung im Hochbau“ ein virtuelles Gebäudemodell entwickelt, das sich aus Fachmodellen zusammensetzt, die von unterschiedlichen Disziplinen erstellt werden. Beispiele sind das Architekturmodell, das Statikmodell oder das Gebäudetechnikmodell. „Das Thema Ökologie muss unserer Meinung nach im integralen Planungsprozess in einem Fachmodell Gebäudeökobilanz berücksichtigt werden“, betont Lehmann. Es gelte, die digitalisierten Ökobilanzdaten mit BIM-Daten der Bauprodukte zu verknüpfen und damit Entscheidungshilfen für die Auswahl von Bauteilen, Gebäudestrukturen oder gar Quartieren im Sinne der Nachhaltigkeit zu ermöglichen.

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