BetonTage 2018: Betonwerkstein – innovativer Werkstoff mit hohem Gestaltungspotenzial
Bis auf den letzten Platz besetzt war das „Studio Stuttgart“ im Neu-Ulmer Edwin-Scharff-Haus, als Martin Möllmann, Vorstandsmitglied der Info-b, das diesjährige Podium „Betonwerkstein“ eröffnete: Er konnte den Teilnehmern ein breites Themenspektrum vorstellen, das von aktuellen und zugleich besonders spektakulären Betonwerkstein-Objekten in Wiesbaden, Leipzig und Linz bis hin zur innovativen Betonkosmetik im Mikrobereich reichte.
Mit dem neuen RheinMain CongressCenter Wiesbaden (ehemals Rhein-Main-Hallen) konnte Dipl.-Ing. Ferdinand Heide vom gleichnamigen Architekturbüro aus Frankfurt am Main ein Bauvorhaben präsentieren, das nicht nur in der hessischen Landeshauptstadt in vielerlei Hinsicht Maßstäbe setzt. Seine Kennzeichen: einzigartige Architektur, modernste Umsetzung, flexibles Raumkonzept, nachhaltige Nutzungskonzeption und zentrale Innenstadtlage.
Perfekt ergänzt wurden die Ausführungen des Architekten zu Planung und Konzeption des Gebäudes durch den Vortrag von Dipl.-Ing. (FH) Lothar Hildebrand von der P.V. Betonfertigteilwerke GmbH aus Hanau. Aus der Sicht des Fertigteilherstellers warf er einen Blick auf die „Besonderheiten und technischen Herausforderungen bei Herstellung, Transport und Montage von konstruktiven Fertigteilen und Fassadenfertigteilen aus Stahlbeton“. Im Werk Nordhausen der P.V.-Firmengruppe wurden insgesamt 374 Betonfertigteile produziert mit einem Volumen von 605 m³ Beton und 52 t Betonstahl. Die aufgetretenen kritischen Punkte, die der Referent im Detail ansprach, reichten von der Gleichmäßigkeit des Strahlbildes und der Rissbildung bei Stützen über die Kantenspannungen der rund 20 t schweren Elemente beim Wendevorgang bis hin zur Vermeidung von Kantenabplatzungen beim Aufrichten der Fertigteile.
Spektakuläre Betonelemente als „Eyecatcher“
Nicht um ein ganzes Gebäude, sondern um ein außergewöhnliches Detail in Form von „weißen Fertigteil-Brüstungselementen mit filigraner Gitterstruktur“ ging es bei Ing. Gerold Schennach von der Schretter & Ci. GmbH & Co. aus dem österreichischen Vils. Eingebaut wurden diese vom Tiroler Fertigteilproduzenten Ing. Hans Lang GmbH aus Terfens hergestellten Elemente in der Leipziger Paulinerkirche, einer nach der deutschen Vereinigung neu aufgebauten ursprünglichen Klosterkirche, die heute von der Uni Leipzig als Aula genutzt wird.
Um eine optimale Lösung ging es auch bei der Herstellung einer „Fertigteil-Fassade in Weißbeton für das Produktions- und Verwaltungsgebäude der Silhouette International in Linz“, eines renommierten und international bekannten Herstellers von Designerbrillen. Kreisrunde, regelmäßig angeordnete Fensteröffnungen in der Fassade sollten einen Bezug zum Thema Brille herstellen und die Ausführung in Weißbeton die Leichtigkeit des für die Brillengestelle von Silhouette typischen Designs widerspiegeln, so Dipl.-Ing. Claus-Peter Anders von der Systembau Eder GmbH & Co. KG aus dem österreichischen Peuerbach.
Zum Abschluss beschäftigte sich das Betonwerkstein Podium erstmals mit dem Thema „Kosmetik von Beton“. Der Betonkosmetik-Spezialist Kaspar Hauser von der Synfola GmbH aus Bäch in der Schweiz stellte ein Betonkosmetik-System vor, bei dem „Beton mit Beton repariert wird“. Die Betonrezeptur ist so fein eingestellt, dass sich, so der Referent, eine „rein mineralische Betonperfektion im Mikrobereich“ erzielen lässt. Das Material kann sogar mit einem Spritzgerät verarbeitet werden.
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