Beton ist immer eine Lösung

In einer deutschen Regionalzeitung fand ich Mitte Juni ein Beitrag über eine westdeutsche Kleinstadt, der die geplante Sanierung des Marktplatzes beinhaltete. Die Vorsitzende des dortigen Heimatvereins, Frau W. genannt, gab dem Redakteur zur Antwort, dass „Beton eine Todsünde wäre“ bei der Pflasterung ihrer historischen Altstadt. Der Zeitungsartikle trägt dann auch die polemische Überschrift „Beton ist keine Lösung“. Natürlich schreckt mich als Chefredakteurin der BFT INTERNATIONAL ein solcher im web veröffentlichter Artikel auf und machte mich beim Lesen wütend.

Weiter liest man im Beitrag über nichtssagende Marktplätze aus Betonpflaster, dass diese nicht zum Bild einer historischen Altstadt gehören würden. Aber man erwähnt auch offen, dass vor Jahren die Laufbänder der Fläche schon in Beton verlegt wurden, weil das vorhandene Basaltpflaster zu uneben war und die Begehbarkeit nicht komfortabel war. Der Journalist schreibt ferner „Dabei hat Frau W. durchaus Verständnis für die Forderungen der Rollator- und Rollstuhlfahrer, Buggyschieber und Radfahrer, die sich ein glatteres Pflaster wünschen“. Die Verwendung des Wortes „glatt“ anstelle von eben oder begehbar in diesem Zusammenhang führt dann irriger Weise dazu, dass Frau W. fordert: „Geschnittene, glatte Natursteine – das sei die Lösung an dieser Stelle“.

Rutschhemmung, Vielfalt, Dauerhaftigkeit, Verlegehinweise, Unterbau - all das kann und muss Frau W. nicht kennen, aber mit diesem Halbwissen an die Öffentlichkeit zu gehen und wider Beton zu plädieren, ist für unsere Branche gefährlich. Mühsam betreiben wir unsere Lobbyarbeit. Unermüdlich versuchen wir gegen die einzelnenWettbewerber der jeweiligen Fertigteilsparten anzustehen. Und beharrlich kämpft die Branche für marktgerechte Preise. All das kann ein solcher Zeitungsartikel im jeweils regionalen Umfeld schnell zunichte machen. Schade!

Ich schreibe gern für eine starke Industrie, die zugegebener Maßen oft ihr Licht unter den Scheffel stellt, aber die ausnahmslos wettbewerbsfähig ist – nicht zuletzt wegen der kompetenten und engagierten Mitarbeiter. Aber ein Gedanke ist wahrscheinlich uns allen gemein: Es wissen leider noch nicht alle Endverbraucher, welche Lösungen Betonbauteile bieten können! Das sollten wir alle gemeinsam ganz schnell ändern.

 

Ihre Andrea Janzen

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