Automatische Steinfertigungsanlage senkt Kosten an abgelegenen Orten
Der Transport stellt einen Großteil der Baukosten dar – je weiter die Lieferung, desto teurer. Nehmen wir den Fall von Mauersteinen und Blöcken: wenn sich die Baustelle in der Nähe einer Steinfertigung befindet, sind die Transportkosten tragbar. Aber wenn die Mauerblöcke an entfernten oder unzugänglichen Orten benötigt werden, dann wird der Transport zum Hauptkostenfaktor. Eine Lösung für dieses Problem liegt nahe. Anstatt Mauersteine und Blöcke zu gewaltigen Kosten zu liefern, besteht jetzt die Möglichkeit, diese mit dem Click-Brick-System, einer vollautomatischen und mobilen Steinfertigungsanlage, vor Ort zu produzieren.
Die in Südafrika von der Machinecorp Industrial (Pty) Ltd. konzipierten und gefertigten Click-Brick-Anlagen sind in einem Schiffscontainer untergebracht und lassen sich so leicht zum Einsatzort transportieren. Darüber hinaus können damit speziell entwickelte ineinandergreifende Steine und Blöcke hergestellt werden, die ohne Mörtel auskommen. Stattdessen werden die Steinblöcke mit Stegen und Rillen gegossen, sodass sie ähnlich wie Legosteine ineinander greifen und damit die Bauzeit um das Zweifache beschleunigen. Außerdem resultieren daraus geringeres Gewicht, einfachere Handhabung und bessere thermische Eigenschaften.
Für bezahlbare Projekte und ländliche Gebiete
Die Click-Brick-Anlagen sind in zwei Modellen erhältlich: die M1 in einem 6 m langen Container zur Herstellung von durchschnittlich 1.500 bis 2.000 Mauersteinen pro Acht-Stunden-Schicht und die M2 ebenfalls in einem 6 m langen Container zur Herstellung von bis zu 4.000 Mauersteinen pro Acht-Stunden-Schicht.
Im Gegensatz zu anderen mobilen und arbeitsintensiven Steinfertigungsanlagen werden für eine Click-Brick-Anlage lediglich zwei bis drei Bediener benötigt. Darüber hinaus werden nur zwei Werkstoffe für die Herstellung der Steinblöcke mit einer Druckfestigkeit von 6 bis 7 MPa verwendet: Erde und Zement im Verhältnis von 90 % Erde zu
10 % Zement. In den meisten Fällen ist geeignetes Erdreich vor Ort vorhanden, was zu erheblichen Vorteilen bei den Lieferkosten und der CO2-Bilanz führt.
Die Click-Brick-Container verfügen über eine Vollausstattung und so kann bereits innerhalb von zwei Stunden nach Lieferung am Einsatzort mit der Produktion begonnen werden, außerdem wird auch eine betriebliche Einweisung bei Bedarf angeboten. Bei beiden Modellen sind je ein Generator, Drehsieb, Mischer, Förderer und Betonverteiler in einem 6 m langen Standard-Schiffscontainer mit Doppeltüren an beiden Enden untergebracht. Daneben gehören Schaufeln, Abschneider, Dieselkanister, Zementbehälter sowie ein Gerät zur Prüfung der Druckfestigkeit zur Ausstattung. Für die Unterbringung eines Bobcat-Minibaggers zur Beschickung der Anlage mit Erdreich und zur Beförderung der gegossenen Steinblöcke zum Aushärteplatz ist ebenfalls ausreichend Platz vorhanden.
Laut Joachim Kofahl, dem Gründer und Geschäftsführer von Machinecorp und Erfinder von Click-Brick, sei Click-Brick ideal für bezahlbare Wohnungsbauprojekte sowie für ländliche Gebiete, in denen Mauersteine entweder nicht verfügbar oder unbezahlbar sind. „Mit dem lokal vorhandenen, oftmals frei verfügbaren Erdreich ermöglicht Click-Brick kostengünstige Steinfertigung vor Ort. Außerdem eignet sich die Anlage hervorragend für kurzfristiges Leasing und ist perfekt für die Existenzgründung“, rät Kofahl.
Mehr als 30 Jahre Erfahrung
Der Maschinenbauingenieur Kofahl verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Herstellung und Lieferung von mobilen Steinfertigungsanlagen für Erd- und Zement-Blöcke. Er gründete Hydraform, das während seiner 20-jährigen Amtszeit als CEO über 6.000 Produktionseinheiten für mörtelfreie Erd- und Zement-Blöcke nach Afrika, Argentinien, Kolumbien und Indien geliefert hat.
Laut Kofahl bestehe ein weiterer großer Vorteil von mörtelfreien Wänden wie beispielsweise Click-Brick darin, dass sie durch ihre Flexibilität deutlich erdbebensicherer sind als konventionell gemauerte Wände. „Während meiner Zeit bei Hydraform haben wir zusammen mit der University of The Witwatersrand eine Erdbeben-Versuchsanlage entwickelt. Hierbei wurde u.a. ein 4 x 4 m großes Gebäude auf einen Prüfstand gestellt, an den ein 450-kw-Motor befestigt wurde. Der Motor rüttelte den Prüfstand, um dadurch ein Erdbeben zu simulieren, und hierbei konnte das Bauwerk Kräften von bis zu 7 auf der Richterskala standhalten. Wäre das Gebäude mit Mörtel errichtet worden, dann hätte es nicht die Flexibilität gehabt, um den eingeleiteten Rüttelkräften standzuhalten.“
„Das Click-Brick-System wird von Machinecorp in Afrika vermarktet und im Rest der Welt von unserer kolumbianischen Vertretung, und zudem wurde das System im April bei einer Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine vorgestellt“, so Kofahl abschließend.
Text: David Beer
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