34. Konferenz „Rheologische Messungen an mineralischen Baustoffen“
Zum 34. Mal fand die Konferenz „Rheologische Messungen an mineralischen Baustoffen“ am 19. Februar 2025 mit anschließendem Workshop am 20.02. an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) in Regensburg statt. Die Konferenz wurde als Hybrid-Veranstaltung abgehalten und so konnten rund 100 Teilnehmer aus 21 Ländern von überall aus der Welt teils vor Ort und teils Online den spannenden Vorträgen folgen. Die Konferenz wurde mit der Begrüßung des Vizepräsidenten der Ostbayerischen Technischen Hochschule Prof. Oliver Steffens eröffnet. Prof. Charlotte Thiel, OTH Regensburg, und Markus Greim, Schleibinger Geräte GmbH, begleiteten die Teilnehmer durch das Programm.
Der erste Teil der insgesamt zehn Beiträge befasste sich u. a. mit den Anfängen der Rheologie von Baustoffen – dem Ausbreitmaß und dem Setzmaß. Callum White, University of Cambridge, Vereinigtes Königreich, zeigte in seinem Beitrag aktuelle Ergebnisse zur computerunterstützten Auswertung des Setzmaßes und der rheologischen Kenngrößen, die sich daraus ableiten lassen. Dabei wurde ein Beschleunigungssensor auf dem Betonkegel platziert. Dieses Thema wurde von Michael Autischer, Technische Universität Graz, Österreich, in seiner Präsentation ebenfalls aufgegriffen. Es wurden Setzfließmaßmessungen durchgeführt, die mit Methoden der Bildverarbeitung ausgewertet und mit Rheometermessungen verglichen wurden.
Die Einflüsse von verschiedenen Designs der Polycarboxylat-basierten Fließmitteln auf die zementbasierten Mörtel wurde von Olivia Rindle, Technische Universität München, Deutschland, vorgestellt. Durch Messungen des Setzfließmaßes wurden die kritische und die Sättigungsdosierungen von verschiedenen Fließmitteln ermittelt und Einfluss dieser auf die Morphologie des gebildeten Ettringits untersucht.
Zahlreiche internationale Teilnehmer und Referenten
Die rheologischen Messungen an Feuerfestmaterialien wurden von Mahsa Kakavand und Florian Holleyn, Hochschule Koblenz, Deutschland, gezeigt. Mittels computerunterstützter Auswertungen des Setzfließmaßes wurden frei fließende und nicht-frei fließende Mischungen auf ihr Fließverhalten untersucht und diskutiert.
Die Untersuchungen von Mischungen aus Geopolymeren mit verschiedenen Füllmaterialien und Aktivatoren wurde von Rafaela de Kássia Rodrigues e Silva, Federal Center for Technological Education of Minas Gerais, Brasilien, vorgestellt. Mittels der Messungen von Ausbreitmaß und der rheologischen Untersuchungen wurden die Mischungen charakterisiert und ihre Anwendung im Bereich des 3D-Druckes erörtert.
Calcinierte Tone spielen in Bezug auf die Klinkerreduktion in zementären Mischungen einen wichtigen Beitrag. Die Untersuchungen zum Einfluss von verschiedenen calcinierten Tonen und der Porenlösung auf die Rheologie dieser Mischungen wurde von Axel Neißer-Deiters, Universität der Bundeswehr München, Deutschland, in seiner Präsentation vorgestellt. Ergänzende Untersuchungen zu Absorptionsverhalten von Fließmitteln und Calciumionen wurden durch Messungen des Zeta-Potentials ergänzt.
Die Messungen der rheologischen Eigenschaften der Suspensionen ist von vielen Faktoren abhängig. Ein Vergleich der Messungen an Sand/Wasser-Suspensionen mit zwei verschiedenen Rheometern wurde von Ana Bruncic, Slovenian National Building and Civil Engineering Institute, Slowenien, vorgestellt. Sie fand heraus, dass die Messungen von verschiedenen Rheometern zwar vergleichbar sind, jedoch müssen die Messbedingungen und die Messparametern wie Messgeometrie für die zumessende Suspension geeignet sein.
Die Charakterisierung von beschleunigten Mineralschämen stellt eine Herausforderung dar. Die Methode zur rheologischen Messungen an Mineralschäumen wurde von Klemens Laub, IAB Weimar, Deutschland, entwickelt und vorgestellt. Seine Methode ermöglicht es, die Mischungen vor allem in Bezug auf ihre Zusammensetzungen und die Verarbeitungszeit bei sehr niedrigen Scherraten zu untersuchen und zu vergleichen.
Die Oszillationsmessungen an feinkörnigen Mischungen mit der Sternzelle wurden von Vlastimil Bilek, Technische Universität Brno, Tschechien, präsentiert. Dabei konnte er die Möglichkeiten im Bereich der Oszillationsmessungen an Baustoffen und auch die Problematik beim Messen aufzeichnen. Die Vortragsreihe wurde mit einem sehr interessanten Beitrag, welches sich außerhalb des Baustoffuniversums bewegte, geschlossen. Klaus Neubrand, Schwing GmbH, Deutschland, gab Einblicke in das Thema Pumpen von Klärschlamm und seiner Weiterverwertung.
Bereits zur Tradition geworden ist das Ausklingen des Konferenztages in einer gemütlichen Runde in einer Gaststätte in der historischen Innenstadt von Regensburg. So konnten auch diesmal die Teilnehmer den Tag bei Speis und Trank abschließen.
Am zweiten Tag der Veranstaltung fand der Workshop mit dem Praxisteil zum Thema „3D Printing“ statt. Die Studenten von Prof. Charlotte Thiel – Merve Karamara und Sophie Albrecht – zeigten an zwei Stationen den 3D Druck von zementbasierten Mörteln und Tonen.
Die nächste 35. Rheologiekonferenz in Regensburg wird im Frühjahr 2026 wie gewohnt am gleichen Ort an der Ostbayerischen Technischen Hochschule in Regensburg stattfinden.
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