LANXESS

„National Green Plant“-Zertifikat für Pigment-Produktion in Ningbo

Der Spezialchemie-Konzern Lanxess hat kürzlich für seinen Standort in Ningbo vom Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) der Volksrepublik China das „National Green Plant“-Zertifikat erhalten. Die Lanxess-Anlage befindet sich an der Ostküste Chinas im Chemiepark „Ningbo Petrochemical Economic & Technological Development Zone“ (NPETD), der auf nationaler Ebene zu den Top 3
zählt.

Die Zertifizierung ist ein wichtiger Bestandteil in Chinas sogenanntem Green Manufacturing System. Es zielt darauf ab, die industrielle Entwicklung im Land zu beschleunigen und dabei gleichzeitig hohe Umweltstandards einzuhalten. Das Qualitätssiegel wird nur an eintausend Best-in-Class-Unternehmen verliehen, die in ihren jeweiligen Branchen ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit durch den Einsatz modernster Technologien und umweltfreundlicher Verfahren in ihren Produktionsstätten abgelegt haben. „Unser Werk in Ningbo setzt einen neuen Maßstab für die Pigmentindustrie in China und punktete mit überdurchschnittlich guten Werten – das gilt insbesondere für seinen niedrigen Schadstoffausstoß und den geringen Energieverbrauch, gemessen pro Tonne Produkt“, sagt Holger Hüppeler, Leiter des Geschäftsbereichs Inorganic Pigments (IPG) bei Lanxess. Hüppeler hat den Posten im Dezember 2018 von Jörg Hellwig übernommen, der sich jetzt bereichsübergreifend die digitalen Aktivitäten des Lanxess-Konzerns vorantreibt.

Ningbo-Prozess verringert schädliche Emissionen

In der zertifizierten hochmodernen Anlage zur Herstellung von synthetischen Eisenoxid-Pigmenten kommt der von Lanxess entwickelte Ningbo-Prozess zum Einsatz. Das Produktionsverfahren basiert auf einer patentierten Technologie und ermöglicht die derzeit umweltschonendste Produktion von synthetischen Eisenoxid-Pigmenten im mittleren und gelbstichigen roten Farbbereich in Asien. Im Vergleich zu traditionellen chinesischen Eisenoxid-Rot-Verfahren entstehen deutlich weniger Stickoxide, wie beispielsweise das extrem schädliche Lachgas. Darüber hinaus werden verbleibende Treibhausgasemissionen durch eine hocheffiziente Nachbehandlung vollständig gereinigt.

„Damit leistet Lanxess einen messbaren Beitrag zur Schonung der Umwelt. Beim Einsatz des Penniman-Prozesses, der in China überwiegend zur Produktion von roten Eisenoxid-Pigmenten verwendet wird, entsteht ungefiltertes Lachgas in einer Größenordnung von rund 7,6 Mio. t CO2-Äquivalenten pro Jahr. Würden alle diese chinesischen Produktionsstätten unseren Ningbo-Prozess einsetzen, entspräche die Reduktion dieses Treibhausgases dem jährlichen CO2-Ausstoß von 300.000 chinesischen Haushalten“, so Hüppeler.

Voll im Plan

Mit seinem 13. Fünfjahresplan für die Jahre 2016 bis 2020 fördert China erneuerbare Energien und eine bessere Ressourcenausnutzung, um die Umweltverschmutzung zu verringern. Die Zielsetzung der Regierung ist es, das „Green Manufacturing System“ in Richtung des Industriemodernisierungsprogramms „Made in China 2025“ voranzutreiben, um zu den führenden Industrienationen aufzuschließen. Striktere Umweltauflagen sollen beispielsweise zur Reduzierung der CO2-Emissionen um 22 % führen und den Energieverbrauch um 18 % sowie den Frischwasserverbrauch um 23 % verringern. Die Hauptschadstoffemissionen (SO2, NOX, CSB) der Industrie sollen bis 2020 um 20 % zurückgehen.

Als eine Voraussetzung hat das MIIT im April 2017 die „National Green Plant“-Zertifizierung ins Leben gerufen. Unternehmen, die sich dafür bewerben, dürfen nicht gegen die Umweltschutz-, Sicherheits- und Energiesparverordnung verstoßen und müssen über einen definierten Zeitraum unfallfrei sein. Eine Kommission (Economy & Information Commission) prüft die Einreichungen und empfiehlt die besten Einreichungen an das MIIT, in dem die abschließende Überprüfung erfolgt. „Im Qualifizierungsprozess 2018 haben insgesamt nur 460 Unternehmen die Vorprüfung durch die örtliche Wirtschafts- und Informationskommission bestanden und ihre Bewerbung ist zur abschließenden Prüfung an das Ministerium weitergeleitet worden“, betont Hüppeler.

Lanxess hebt sich ab

Im nächsten Schritt müssen die Antragsteller ihre führende Rolle bei der Implementierung höchster Umweltstandards in ihrer Branche unter Beweis stellen. Nur 200 Unternehmen haben das Zertifikat bisher im Jahr 2018 erhalten. „Das Lanxess-Werk in Ningbo hat sich für die Zertifizierung qualifiziert, indem es die hohen Standards der ‚National Green Plant‘-Zertifizierung in vollem Umfang erfüllt. Das heißt unter anderem Konformität mit allen Gesetzen und Vorschriften Chinas sowie ein deutlich niedrigerer Energieverbrauch und CO2-Ausstoß als ihn der Branchendurchschnitt aufweist. Zudem ist unser Rohstoffverbrauch pro Tonne Produkt der geringste innerhalb der chinesischen Eisenoxid-Pigmentindustrie“, so Hüppeler.

Die Vorteile für die Inhaber eines „National Green Plant“-Zertifikats sind – neben der Steigerung der Reputation – eine vereinfachte Kreditvergabe und Genehmigung neuer Projekte sowie weniger behördliche Inspektionen. „Zudem sind wir bisher der erste global agierende Eisenoxidhersteller, der gemäß ‚National Green Plant‘ zertifiziert ist“, sagt Hüppeler. „Damit heben wir uns von Wettbewerbern ab, denn andere Unternehmen werden ihre Anlagen oder Prozesse im Hinblick auf Nachhaltigkeit und verbesserte Umweltschutzmaßnahmen neu auslegen müssen, wenn sie langfristig in China Erfolg haben möchten.“

Der Geschäftsbereich IPG des Spezialchemie-Konzerns Lanxess ist der größte global aufgestellte Hersteller von Eisenoxiden sowie einer der führenden Produzenten von anorganischen Pigmenten auf Basis von Chromoxiden. Standorte sind Krefeld-Uerdingen in Deutschland, Porto Feliz in Brasilien, Starpointe Burgettstown in den USA, Branston in Großbritannien, Vilassar de Mar in Spanien, Sydney in Australien sowie Shanghai und Ningbo in China. Der Geschäftsbereich IPG gehört zum Lanxess Segment Performance Chemicals, das im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz in Höhe von 1,44 Mrd. Euro erzielte.

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