Fertigteil-Verbundbausystemelemente für geschlossene Gebäudehüllen
Das RappAutarkPlusHaus-System ist ein modernes Bausystem, bei dem die Gebäudehülle der deutschen Passivhaus-Norm entspricht. Das Bausystem zeichnet sich durch industrielle Fertigung, minimalen Material- und Energieeinsatz sowie geringe Baukosten mit verbesserten Schall- und Wärmedämmungsstandards aus.
Außen wird im Rahmen einer Leichtbaukonstruktion aus Beton ein Isoliersystem angebracht. Das integrierte Dämmmaterial dient als verlorene Schalung und wird bei der industriellen Fertigteilherstellung mit der Betonschicht im Betonfertigteilwerk verschmolzen. Dies bewirkt geringe Betriebskosten und niedrigeren Energieverbrauch; eine Rüttelkipptischbeheizung ist nicht mehr erforderlich.
Durch die Integration von Solarthermie wird die effiziente Nutzung von Solarenergie für die Erwärmung von Wasser und gleichzeitig zur bauteilintegrierten Wandstrahlungsheizung mit PV-Anschluss möglich. Die Elemente für das RappAutarkPlusHaus werden ganz nach den Wünschen des Bauherrn industriell vorgefertigt. Die Elemente werden dann auf der Baustelle, direkt vom Fahrzeug aus, in das System der Wände, Böden und Decken wärmebrückenfrei eingebaut. Das Rapp-System erlaubt die Realisierung eines jeden beliebigen Grundrisses.
Eigenschaften des Rapp
AutarkPlusHaus-Systems
Betriebs- und Montageablauf
Die Fertigteile werden liegend im Werk hergestellt. Mittels Drehkipptischen werden die abgebundenen Elemente ohne Biegebeanspruchung senkrecht aufgestellt, aus der Randschalform getragen und zur Nachhärtung abgestellt. Die Fertigelemente für Außenwände werden in senkrechter Lage und die Dach- und Deckenelemente werden in waagerechter Lage mit LKWs zur Baustelle transportiert.
Die einzelnen Elemente werden durch Kranhebezug auf Fundamente und Decken auf Mörtelfuge aus mit Zusatzklebemörtel (Compakta o. ä.) versetztem Mörtel der Gruppe III montiert. Zusätzlich werden in den Verbindungsfugen der einzelnen Elemente in das Fundament bzw. die Decke Schubbolzen d = 12 mm eingebohrt und vergossen. Während der Montagezeit werden die Elemente durch Schrägstützen zug- und druckfest mit der Decke verbunden.
Das Dachelement wird auf den in Dachneigung von 30° betonierten Wandelementen aufgelagert und durch Verankerung der Elementfugenbewehrung mit den Wandelementen verbunden. Auf diesen Wandelementen erfolgt ein Verguss durch Ortbeton. Die Produktinnovation: Nur zwei Betondämmschalungen mit Nut und Feder werden in den Abmessungen 1000 × 1000 × 180 mm (L × B × D) im Dämmstoffwerk hergestellt. Die Betondämmschalungen mit Nut und Feder werden im Betonfertigteilwerk gemäß Werkstattplänen individuell auf Rüttelkipptischen verlegt. Die Bewehrungs-Listenmatten werden gemäß statischem Nachweis in die Betondämmschalungen mit Nut und Feder eingebaut. Der Beton wird gemäß statischem Nachweis in die Betondämmschalungen mit Nut und Feder eingebaut und verdichtet.
Demonstrationsprojekt Musterhaus
Unter dem Projekttitel „EnRapid; Entwicklung eines Außenwand-Fertigteilsystems auf Niveau eines klimaneutralen Gebäudes“ wurden Arbeitspakete für Projektabläufe entwickelt und durchgeplant. Der Bauteilaufbau auf Drehkipptischen gestaltet sich von unten nach oben wie folgt:
Fenster-Abschalung im Bereich der Dämmung
Carbon-Textilbewehrung gemäß Statik
Installationsebene
Stütz- und Rahmentragwerke aus Carbonbeton gemäß Statik
Lehmbauplatte/Lehmputz bauteilintegriert
Wandstrahlungsheizung mit PV-Anschluss (alternativ Carbon-4 mit PV-Anschluss).
Herstellung der Elemente im Fertigteilwerk
Neben der Firma Rapp als Konsortialführer sind der Generalunternehmer, die Elektroinstallations- und Solarfirma, der Dämmstoffanbieter, das Betonfertigteilwerk, der Fensterhersteller und das Institut für Betonbau Leipzig unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Klaus Holschemacher beteiligt.
Betonfertigteilhersteller für Pilotprojekt in den USA gesucht
Zu den weiteren Zukunftsaussichten äußerte sich Inhaber Albert Bruno Rapp gegenüber der BFT-Redaktion wie folgt: „Neue Produkte erobern nicht zuletzt durch die Globalisierung mehr und mehr den lokalen und internationalen Markt. So wird zurzeit in den USA ein Unternehmen gegründet, worin meine Building-Technology-Fertigbaumarke ‚Sogines‘ integriert wird. Erste Großprojekte im Wohnungs- und Wirtschaftsbau sind mit dem Rapp-System bereits in der Planungs- und Vertriebsphase; steigendes Interesse aus Politik und Wirtschaft ist ebenfalls vorhanden. Weitere integrierte Know-how-Partner sind die Eurobaustoff-Gruppe (Karlsruhe), Bauen + Leben (Krefeld), Brenner & Klaudt Baustoffhandel (Bonn) und die Sethi-Gruppe als Sponsor und Hauptinvestor.“
„Ein entscheidender Punkt bei der Einführung unseres Vertriebskonzeptes ist, dass wir interessierte Multiplikatoren wie Betonfertigteilhersteller mit innovativen Produkten wie z. B. neuen Materialien oder
Vorteile des Rapp-Wandsystems auf einen Blick
- Äußerst kurze Bauzeit: witterungsunabhängige, kostensparende Bautechnik
- Schadstofffreie Baumaterialien: Erfüllung hoher Qualitätsstandards bei gleichzeitiger Rationalisierung des gesamten Bauprozesses
- Beste Werte bei Schall- und Wärmedämmung: neue Technologien für den Fertigungsprozess
- Keine Risse, keine Fugen, keine Wärmebrücken, kein Eindringen von Radon: ein neues integriertes Bausystem aus vorgefertigten tragenden Bauteilen für die gesamte, luft- und winddichte Gebäudehülle
- Kein Schimmelpilzwachstum und keine feuchten Wände: Luftwechsel alle zwei Stunden über zentrale Be- und Entlüftungs-anlage
- Kein Heizen mit Holz, Gas oder Öl: Wärmerückgewinnung und Warmwasserbereitung über Gegenstrom-Wärmetauscher und Wärmepumpe; individuelle Raumtemperatursteuerung
- Hohe Sicherheitsstandards: Prüfzertifikate für Erdbebensicherheit und Brandschutz
- Geeignet für alle Bauvorhaben: Einfamilien- und Reihenhäuser, Geschosswohnungsbau, soziale Einrichtungen wie Schulen oder sonstige öffentliche Gebäude, Krankenhäuser und Senioreneinrichtungen, Lagerhäuser, Bürogebäude, Industrieanlagen, Kühl- und Gefrierhäuser sowie Ställe für die Nutztierhaltung
- Hohe Kostenreduzierung: Nutzung von Solarenergie und Teilfinanzierung über staatliche Förderprogramme