Arbeitstagung des DFG-Schwerpunktprogramms "Leicht Bauen mit Beton"
Im Sommer 2011 startete das DFG-Schwerpunktprogramm SPP 1542 „Leicht Bauen mit Beton - Grundlagen für das Bauen der Zukunft mit bionischen und mathematischen Entwurfsprinzipien“. Die erste Arbeitstagung wurde jetzt am 14. und 15. November 2011 von der TU Kaiserslautern ausgerichtet. Als Tagungsstätte wurde das in diesem Jahr wiedereröffnete Kurhaus Trifels in Annweiler/Pfalz gewählt. Mehr als 50 Wissenschaftler diskutierten Aspekte des Leichtbaus und legten in Arbeitsgruppen die Grundlagen für eine stark interdisziplinär ausgerichtete Zusammenarbeit in den kommenden drei Jahren.
Der Kern des SPP 1542 liegt in Entwurf und Bemessung gewichtsminimaler Betonbauten. Vorbilder für effiziente Tragstrukturen soll dabei die Natur liefern. So referierte in Annweiler mit Dr. Christian Hamm vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven unter anderem einer der führenden deutschsprachigen Fachleute über „Bionische Methoden für den Strukturleichtbau“. Der Leichtbau nach dem Prinzip „form follows force“ führt zu einer Reduktion der Eigenlast der Bauteile und damit zu einer Einsparung von natürlichen Ressourcen und von Energie bei der Bereitstellung von Stahl, Zement und Zuschlagstoffen, aber auch zu einer Reduktion des CO2-Ausstoßes. Die deutlich dünneren Strukturen mit veränderlichem Querschnitt sind zunehmend stabilitätsgefährdet und schwingungsempfindlich. Deshalb ist die Modellierung technisch-naturwissenschaftlicher Aufgaben ein Grundanliegen des Schwerpunktprogrammes. Auch bei der Konzipierung flexibler Schalungsmodule ist die Differentialgeometrie ein hochaktuelles und wichtiges Forschungsgebiet.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die 16 Projekte des Schwerpunktprogramms an elf Technischen Universitäten in den ersten drei Jahren mit rund 7 Mio. Euro. Die TU Kaiserslautern ist mit zwei Projekten beteiligt. Erforscht werden hier optimierte Tragstrukturen für Solarrinnen (Prof. Jürgen Schnell, FG Massivbau) und eine kraftflussorientierte Gestaltung von geklebten Fugen (Jun.-Prof. Christian Kohlmeyer, FG Massivbau / Dr. Heiko Andrä, Fraunhofer ITWM).