Vier Uhr morgens,

die Sonne schläft noch, als sich Mary aus dem Bett quält. Das Mädchen wohnt in einem Waisenhaus in Palabana, Sambia. Ihr Vater starb früh, wegen einer HIV-Erkrankung konnte sich die Mutter nicht um sie kümmern. Mary zieht sich ihre grüne Schuluniform an und macht sich auf den Weg zur Mikango Oberschule. 8 km muss sie zurücklegen – zu Fuß. Gut anderthalb Stunden dauert der Marsch. Jeden Tag hin und zurück. Ihre Leistungen in der Schule leiden – bis sich im vergangenen Jahr alles ändert. Es ist ein Fahrrad, das Marys Leben einen Kick gibt. Das Fahrrad heißt „Buffalo“, entspricht in Deutschland nicht im Entferntesten der Straßenverkehrsordnung und wiegt mit 23 kg ganz schön viel. Handbremse und Licht fehlen. Der Gepäckträger ist für eine Last von 100 kg ausgelegt und kann bis zu 2 m hoch beladen werden. Gabel und Rahmen des Buffalos sind aus besonders strapazierfähigem Stahl. Die Reifen sind pannensicher. Für Afrika ist es genau der richtige Typ Rad – nahezu unkaputtbar und im Notfall leicht zu reparieren. Seit Mary damit fährt, vergeudet sie weniger Zeit mit dem Schulweg, schafft so ihre Hausaufgaben regelmäßig. Auch kann sie sich besser konzentrieren. Diese berührende Geschichte, aufgeschrieben von Margret Hucko auf „Spiegel-Online“, zeigt uns mit wie wenig Mitteln etwas Großartiges geschaffen werden kann. „Buffalo“ ist das optimale Fortbewegungsmittel für Afrika.

In unserer hoch technisierten Welt verlieren wir den Blick für derartige einfache, gleichzeitig aber auch geniale Dinge. Beton ist als Werkstoff mit nahezu unbegrenzter Gestaltungsmöglichkeit genauso ein Unikum wie „Buffalo“, einfach in der Herstellung, kostengünstig, langlebig unter fast allen Klimabedingungen dieser Erde und dabei ohne großen Instandhaltungsaufwand in Schuss zu halten. Der Werkstoff hat aufgrund genau dieser hervorragenden Eigenschaften die Industriegeschichte Deutschlands durch „in Form gegossene“ Hoch- und Ingenieurbauten geprägt und damit viel zu unserem Wohlstand beigetragen, so wie dies auch das Buffalo-Fahrrad für Sambia tun wird. Die Geschichte sollte daher Vorbild für uns sein, wieder die einfachen Dinge mit großer Wirkung zu denken und zu tun. Mit diesem kleinen Denkanstoß wünsche ich Freude bei der Wissensmehrung und den Veranstaltern viel Erfolg bei der Durchführung.

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