SLG

Mehrwert für Mitgliedsunternehmen

Im November 2015 wählte die Mitgliederversammlung des Betonverbands Straße, Landschaft, Garten (SLG) einen neuen Vorstand. Als Vorstandsvorsitzender tritt Florian Klostermann, Geschäftsführer der Heinrich Klostermann GmbH mit Sitz in Coesfeld, die Nachfolge von Martin Kronimus an. Die BFT-Redaktion sprach mit Klostermann über seine Ziele, über geplante Änderungen bei der Mängelhaftung, über Weiterbildung und über Parallelen zwischen Verbandsvorsitzendem und Fußballtrainer.

Florian Klostermann: Zunächst gratulieren wir Ihnen ganz herzlich zum Vorsitz des Vorstands des Betonverbands Straße, Landschaft, Garten e.V., SLG. Für die Leser, die den Verband nicht kennen. Was sind seine Aufgaben?

Florian Klostermann: Als selbstständige und unabhängige Interessenvertretung der Hersteller von Betonprodukten für den Straßen-, Landschafts- und Gartenbau ist der Betonverband SLG die zentrale Anlaufstelle für alle Bauweisen für Flächenbefestigungen mit Betonsteinen. Wir sind in zahlreichen Organisationen eingebunden, die mit der Erstellung von Technischen Regeln für die Pflasterbauweise, aber auch mit der Forschung befasst sind – so bestimmen wir einerseits die Entwicklung mit und haben auf der anderen Seite einen erheblichen Wissensvorsprung, der unseren Mitgliedern zugute kommt. Diese Nähe zu den Organisationen und Arbeitsgremien, die wir jetzt seit fast 20 Jahren der aktiven Mitwirkung haben, schafft aber auch klare Vorteile für Planer, ausführende Unternehmen und Bauherren, die wir bei fachlichen Fragen gern beraten. Unser Kernziel ist und bleibt, dass wir die Bauweise mit Betonpflastersteinen fördern möchten und dafür natürlich insbesondere der fach- und regelgerechten Erstellung große Aufmerksamkeit widmen.

BFT International: Welche Schwerpunkte werden in der Verbandsarbeit gesetzt?

Florian Klostermann: Neben der bereits angesprochenen Mitwirkung bei der Erstellung Technischer Regeln und innerhalb der Forschung, liegen unsere Schwerpunkte in der Kommunikation nach außen und in der Weiterbildung beziehungsweise Wissensvermittlung nach innen und nach außen. Nichts liegt näher und ist verständlicher, als die Vorteile von guten Produkten – und wir haben gute Produkte – den Zielgruppen zu vermitteln. Dabei konzentrieren wir uns gemäß unserem Auftrag auf die fachliche Diskussion, in die wir aber auch Themen wie Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit einbeziehen. Die Weiterbildung als Verbandsaufgabe wird für uns immer wichtiger. Hierbei sind neben den rein fachlichen Themen auch rechtliche Gesichtspunkte von zunehmender Bedeutung. Wenn wir uns als Beispiel die geplanten Änderungen zum Bauvertragsrecht und zur Änderung der kaufrechtlichen Mängelhaftung ansehen, wird deutlich, dass man darauf durch verstärkte Hinweise auf die Mängel- und Rügepflicht des Käufers nach dem HGB reagieren muss. Nach jüngsten Erhebungen, die uns unser Dachverband, der Bundesverband Baustoffe Steine und Erden, zur Verfügung gestellt hat, konnte erneut nachgewiesen werden, dass Bauhaftpflichtschäden nur zu 6 % auf Materialfehler, aber zu 21 % auf Planungsfehler, zu 25 % auf Bauleitungsfehler und zu 45 % auf Bauausführungsfehler zurückzuführen sind. Ich denke, daraus wird deutlich, in welche Richtung wir als Fachverband zu arbeiten haben.

BFT International: Was wird sich im Verband durch Sie ändern?

Florian Klostermann: Mein Vorgänger Martin Kronimus hat in den neun Jahren seiner Amtszeit mit großer Leidenschaft und vorbildlichem Einsatz für die Belange unserer Branche gearbeitet und den Verband hervorragend nach außen vertreten. Getreu dem Motto „Betonstein – natürlich, nur besser“ beabsichtige ich, die erfolgreiche Arbeit meines Vorgängers im Rahmen meiner besten Möglichkeiten fortzuführen. Anfangs fühlte ich mich wie Thomas Tuchel, der im vergangenen Jahr die Nachfolge des überaus erfolgreichen Jürgen Klopp als Trainer der Borussia Dortmund angetreten ist. Aber wir haben mit unserem Vorstand und der Geschäftsführung ein tolles Team, das mich tatkräftig unterstützt. In Zukunft werden wir uns noch stärker auf das Thema Weiterbildung – sowohl innerhalb des Verbandes, als auch nach außen – konzentrieren. Unsere erste SLG-Fachtagung Betonpflasterbauweisen zum Beispiel, die wir Ende November letzten Jahres durchgeführt haben, hat gezeigt, wie groß das Interesse an technischer Weiterbildung im Bereich der Anwendung unserer Produkte ist. Wie gut unser Angebot auch im Bereich der Produktionstechnik wahrgenommen wird, zeigt sich an der Teilnehmerzahl der gerade durchgeführten Werkleitertagung. Mit rund 100 Teilnehmern haben wir zum dritten Mal nacheinander eine Rekordteilnahme bei dieser seit 2002 etablierten SLG-internen Fachtagung erzielt. Nach außen werden wir weiterhin die Vorteile unserer Produkte und Bauweisen im Kontext Nachhaltigkeit und umweltbewusstes Bauen kommunizieren. So freut es mich besonders, dass wir seit Kurzem als erste Branche innerhalb der Anbieter von Freiflächenbelagsprodukten eine Verbands-EPD zu Betonpflastersteinen vorweisen können. Es geht mir also – wie Sie sehen – nicht so sehr um Veränderung, sondern vielmehr darum, weiter auf die erfolgreichen Arbeitsfelder zu setzen und diese noch zu intensivieren.

BFT International: Warum das Engagement in einem Verband? Die Tätigkeit als Geschäftsführer im eigenen Unternehmen ist doch schon sehr arbeitsintensiv?

Florian Klostermann: Mein Vater hat mir schon immer die Notwendigkeit einer erfolgreichen Verbandstätigkeit vermittelt.

Als Zulieferindustrie für die Bauwirtschaft sind wir mit zahlreichen, immer wieder neuen Fragestellungen konfrontiert, mit denen wir uns auseinanderzusetzen haben. Ein einzelnes Unternehmen kann im Sinne einer Interessensvertretung im Allgemeinen nichts ausrichten. Dafür haben wir doch die Verbände, die wir für die Vertretung unserer Interessen und Ziele dringend benötigen.

BFT International: Was wünschen Sie sich für die Zukunft des SLG?

Florian Klostermann: Natürlich wünsche ich mir eine Mitgliedschaft aller Betonpflasterhersteller im Verband – utopisch, ich weiß. Aber ich weiß auch, dass wir mit unserem Informationsangebot und unserer hohen fachlichen Kompetenz einen erheblichen Mehrwert für die Mitgliedsunternehmen schaffen – entsprechende Rückmeldungen erhalte ich regelmäßig; und als Unternehmer und Vertreter eines SLG-Mitglieds der ersten Stunde weiß ich selbst, den Nutzen des Verbands am besten einzuschätzen.

CONTACT

Betonverband Straße, ­Landschaft, Garten e.V. (SLG)

Schloßallee 10

53179 Bonn/Germany

+49 228 95456-21

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