Dränbeton im Straßenbau

Fast jeder Verkehrsteilnehmer kennt es: Bei Regen verursachen die vorausfahrenden Autos Sprühnebel. Und wenn das Regenwasser dazu nicht schnell genug von der Fahrbahnoberfläche abfließt, entsteht gefährliches Aquaplaning. Dies lässt sich durch den Einsatz von wasserdurchlässigen Fahrbahnbefestigungen aus Beton – dem sogenannten Dränbeton – effektiv vermeiden. Ein Wasserfilm kann gar nicht erst auf der Fahrbahnoberfläche entstehen, denn die Niederschläge versickern durch eine Dränbetondeckschicht beziehungsweise ein Dränbetonpflaster. Befindet sich darunter noch eine Dränbetontragschicht, kann das Niederschlagswasser an Ort und Stelle versickern und direkt dem Grundwasser zugeführt werden. Aufwändige Entwässerungseinrichtungen sind somit nicht notwendig. Dränbetondeckschichten bzw. Dränbetonpflaster reduzieren darüber hinaus die Reifenrollgeräusche deutlich und bilden somit auch eine Lärmschutzmaßnahme.


Technologie des Dränbetons

Dränbeton ist im Gegensatz zu normalem Beton ein haufwerksporiger Beton. Er enthält eine ausschließlich enggestufte Gesteinskörnung, beispielsweise 5/8 mm, die mithilfe von Zementleim verklebt wird. Die Hohlräume zwischen den Gesteinskörnern – die Haufwerksporen – sind dabei nicht mit Mörtel gefüllt. Sie sind untereinander verbunden und das Niederschlagswasser kann durch den Dränbeton abfließen.

Beim Dränbeton muss die gesamte Belastung durch den Straßenverkehr von der Gesteinskörner-Verklebung getragen werden. Durch Frost und den Einsatz von Taumitteln im Winter wird diese Verklebung zusätzlich stark beansprucht. Um die Belastungsfähigkeit und Dauerhaftigkeit von Dränbeton zu steigern und dessen Anwendung im Straßenbau überhaupt erst zu ermöglichen, entwickelte Bauchemie-Spezialist Sika Deutschland GmbH die leistungsfähige Polymerdispersion Sika Control E-260.

Sika Control E-260 eignet sich fließtechnisch speziell für die Herstellung von haufwerksporigem Beton: Im Frischbeton verbessert er die Haftung und Standfestigkeit des polymermodifizierten Zementleims an den Gesteinskörnern deutlich. So kann der Zementleim bei Einbau und Verdichtung des Dränbetons nicht mehr von den Körnern ablaufen und die Haufwerksporen verstopfen. Im Festbeton verstärkt Sika Control-260  die Verklebung der Gesteinskörner signifikant. Dies führt dazu, dass die Festigkeit und der Frost-Taumittel-Widerstand des Dränbetons mit Sika Control E-260 mit denen eines normalen, dichten Betons übereinstimmen.

Die Veröffentlichung von FGSV-Merkblättern zu versickerungsfähigen Verkehrsflächen und Dränbetontragschichten unterstreicht die Bedeutung des Themas und unterstützt bei der Ausschreibung von Fahrbahnbefestigungen aus Dränbeton.

 

CONTACT

Sika Deutschland GmbH

Kornwestheimer Str. 103-107

70439 Stuttgart/Germany

+49 711 8009-0

www.sika.de

Thematisch passende Artikel:

04/2023

Mikro-Bewehrung von 2.000 m3 Beton mit 4 t Sika Crackstop Fiber

Der „Hamburger Deckel“ ist ein Lärmschutzprojekt der Hansestadt, bei dem die Autobahn A7 nördlich des Elbtunnels um zwei Fahrspuren erweitert und ein umfassender Lärmschutz aus Tunneln und...

mehr
05/2014 DBV

Frischbeton-Merkblatt ­überarbeitet

Bei der Herstellung und Verwendung von Beton nach den einschlägigen europäischen Regelwerken und nationalen Anwendungsregeln werden Eigenschaften für Frisch- und Festbeton definiert, die wiederum...

mehr
12/2023

Sika-Lösungen für nachhaltiges Bauen mit Beton

Um die notwendige CO2-Reduzierung in der Bauindustrie zu erreichen, müssen ihre Prozesse und die verwendeten Materialien nachhaltiger werden. Alle am Bau Beteiligten sind herausgefordert, ihre...

mehr

Offenporiger Beton Pervacrete schluckt Lärm und Wasser

Mehr Sicherheit und weniger Lärm auf der Fahrbahn: Für das immer größer werdende Verkehrsaufkommen und die immer häufiger vorkommenden Extremwetterlagen, wie Starkregen, hat HeidelbergCement eine...

mehr
10/2013 DBV

Oberflächeneigenschaften von Beton

Die Beiträge im neu vorliegen­den DBV-Heft 26 „Oberflächen­eigenschaften von Beton“ basieren auf Forschungsprojekten, die vom Deutschen Beton- und Bautechnik-Verein e.V. (DBV) in den Jahren 2010...

mehr