C³-Projekt erhält den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung

Stahlbeton ist das am häufigsten verwendete Material im Bauwesen, denn er ist in der Lage, große Lasten zu tragen und besitzt eine hohe Biege- und Zugfestigkeit. Obwohl diese Eigenschaften den grauen Werkstoff zum idealen Material machen, kann dessen Korrosionsanfälligkeit zu enormen Instandsetzungskosten bei Brücken, Gebäuden oder Tunneln führen.

Der innovative Verbundwerkstoff aus Carbonfasern und Hochleistungsbeton ist eine ökologische, solide und korrosionsbeständige Alternative. Um marode Brücken zu verstärken, werden heute 8 cm Stahlbeton aufgetragen – bei Verwendung von Carbonbeton reicht schon eine zusätzliche Schicht von nur einem Zentimeter. Zudem ermöglicht die Carbonbewehrung im Gegensatz zum Stahlbeton ungekannte, architektonische Formen und eröffnet Architekten nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten.

Nach wochenlanger Online-Abstimmung hat das C³-Projekt Carbon Concrete Composite den Forschungspreis 2015 gewonnen. „Wir sind überwältigt: Das Publikum hat sich für eine neue, nachhaltige Art des Bauens entschieden. Wir bedanken uns bei allen für das Vertrauen in den neuen Baustoff der Zukunft“, freut sich Dr. Frank Schladitz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Massivbau der TU Dresden und Vertreter des Vorstandes des C³ - CarbonConcrete Composite e. V.

Der Forschungspreis, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiiert wurde, steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Wissenschaftsjahr 2015 – Zukunftsstadt“ und fokussiert Forschung für nachhaltige Entwicklung im kommunalen Raum. Das C³-Projekt setzt dabei ein Zeichen für eine ressourcenschonende Bauweise. Nicht nur die Jury hat das Potenzial des Baustoffes Carbonbeton erkannt, indem sie aus 87 Bewerbungen unter anderen das C³-Projekt ausgesucht hat, sondern auch das Online-Publikum sah die Lösung für ein nachhaltiges, flexibles und langlebiges Bauen im carbonbewehrten Beton.

 

 

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C3 - Carbon Concrete Composite e.V.
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