Bonna Sabla setzt auf „Magische“ Produktion
Das Werk des Fertigteilherstellers Bonna Sabla in Lamotte in Nordfrankreich ist einer der Hauptproduktionsstandorte im Geschäftsbereich Entwässerung und Kanalbau der europaweit tätigen Consolis-Gruppe. Mit der kürzlich erfolgten Inbetriebnahme einer neuen Fertigungsanlage für Schachtelemente mit rundem oder quadratischem Querschnitt hat das Unternehmen seine industrielle Anlagentechnik auf den neuesten Stand gebracht – mit einer einzelnen Produktionsmaschine als Bestandteil eines ausgereiften Automatisierungskonzeptes für noch einfachere Bedienung, kurze Taktzeiten und höhere Sicherheit.
Seit fast 20 Jahren ist im Werk Lamotte von Bonna Sabla in Trosly Breuil eine Exact-Anlage des österreichischen Anbieters Schlüsselbauer im Einsatz. Darauf werden Brunnenringe mit und ohne Sickerlöcher, Schachtringe und eckige oder kreisrunde Schachtoberteile hergestellt. Aufgrund der hohen Nachfrage insbesondere nach Bauteilen mit kreisrundem Querschnitt entschied sich die Geschäftsleitung von Bonna Sabla in Paris dazu, in eine Produktionsanlage der neuesten Generation zu investieren – eine Magic 1500 von Schlüsselbauer.
Der getroffenen Wahl lag die Zielvorgabe zu Grunde, die Abläufe in der Herstellung der verschiedenen Bauteile deutlich flexibler zu gestalten und dabei natürlich auch die Produktionskapazität des Werks Lamotte zu erweitern. „Die Magic-Anlage kann nicht nur von lediglich einem Bediener gesteuert werden, sie ermöglicht uns auch hohe Fertigungsgeschwindigkeiten mit 30 Fertigteilen pro Stunde. So können wir im Zweischichtbetrieb à 7 Stunden von Montag bis Freitag rund 2.000 Elemente herstellen“, erläutert Yoann Kermin, Produktionsingenieur im Werk Lamotte. Durch den flexibleren Betrieb der neuen Anlage können Unterbrechungen aufgrund von Bestandsengpässen vermieden werden. So kann beispielsweise sehr einfach und rasch von runden auf rechteckige Schächte umgerüstet werden. Selbst Produkte mit Sonderformen können problemlos hergestellt werden. „Der Hersteller kann die vorhandenen Formausrüstungen der Exact-Anlage weiterverwenden, was seine Investition weiter optimiert und die Inbetriebnahme der neuen Anlage erleichtert hat“, erklärt Sophie Joan-Grangé, die bei der Firma Schlüsselbauer den französischen Markt betreut.
Moderne Zeiten
Die Magic-Produktionsanlage bietet einen hohen Grad an Automatisierung. Dies schlägt sich in ihrer hohen Fertigungsleistung ebenso nieder wie in der gleich bleibend guten Produktqualität und im deutlich verbesserten Bedienkomfort. Der Bediener überwacht praktisch nur noch die Produktion und greift immer seltener manuell in die Fertigung ein. Nur wenige Arbeitsschritte müssen noch manuell erledigt werden, wie zum Beispiel die Reinigung der Presse zu Schichtende.
Auch die Taktzeiten bei der Herstellung der Betonfertigteile sind extrem kurz. Sobald die Stahlmuffe auf Höhe der Presseinrichtung zentriert ist, werden für Betonage, Verdichtung und Herstellung eines 200 kg schweren runden Schachtbauteils weniger als 45 Sekunden benötigt. „Um ein rasches Entschalen zu gewährleisten, werden erdfeuchte Betone mit einem Wasser-Zement-Wert von durchschnittlich 0,33 verarbeitet. Die Vibrationsdrehzahl und die Anpresskraft sind auf höchste Fertigungsgeschwindigkeit ausgelegt“, so der für die Produktion der Magic-Anlage zuständige Ingenieur weiter. Ein besonderes Merkmal der Schlüsselbauer-Anlagen ist der massive Maschinenrahmen, der so konzipiert ist, dass er über die gesamte Nutzungsdauer die Beanspruchungen aufnimmt, die durch die Vibrationsverdichtung entstehen. „Die Exact-Anlage ist bei uns schon seit fast 20 Jahren im Einsatz, und es gab nie größere Probleme. Mit der Investition in eine ähnliche Anlage wollen wir denselben Qualitätsstandard sicherstellen“, so der Leiter des Werkes Lamotte.
Verbesserung in jeder Hinsicht
Zur Anpassung an die Anforderungen von Betonfertigteilwerken, insbesondere im Hinblick auf Qualitätssicherung, hohe Fertigungsgeschwindigkeit, einfache Bedienbarkeit und Instandhaltung sowie Arbeitssicherheit entwickelte der österreichische Maschinenbauer ein technisch ausgereiftes, absolut zuverlässiges Anlagenkonzept. „Die Programmierung der automatischen Anlagensteuerung wurde an die spezifischen Erfordernisse unserer Produktion angepasst, die alle Phasen der Herstellung von Betonfertigteilen umfasst. So erhalten wir gleichzeitig die geforderte Qualität und Quantität. Der Weg des Zylinders zum Anpressen der Stahlmuffen, die Steuerung des Hubs und des Anpressdrucks des Zylinders der Presseinrichtung, der Entschalzeitpunkt – alle Abläufe sind millimeter- und sekundengenau aufeinander abgestimmt“, so der Produktionsingenieur weiter.
Ein weiterer großer Vorteil des Systems ist die Möglichkeit der Planung und Herstellung von maßgeschneiderten Produkten. So können auf der Schachtinnenseite gleich Steigbügel vorgesehen oder Gitterroste für Entwässerungskanäle bzw. Anker eingeplant werden. Sophie Joan-Grangé bemerkt dazu: „Wir bieten sozusagen eine Basisanlage an, die der Kunde dann ganz nach seinen Bedürfnissen durch weitere Optionen ergänzen kann, besonders zur Realisierung von Bauteilen mit den von ihm gewünschten Formen und Sickerlöchern.“ Schlüsselbauer hat darüber hinaus die Wartung und Instandhaltung seiner Fertigungsanlagen nochmals vereinfacht. Die heute bestehenden Möglichkeiten der Datenfernübertragung machen technische Eingriffe zur Anlagenanpassung oder zur Wiederingangsetzung von Systemen auch über weite Entfernungen möglich – und das sehr kostengünstig und schnell. Für die Betreiber von Fertigteilwerken sind diese und viele andere Punkte überzeugende Argumente, vor allem wenn man wie in Lamotte darauf bedacht ist, eine konstante Produktionsauslastung und eine gleich bleibend hohe Qualität der Produkte zu gewährleisten, die überwiegend mit dem französischen NF-Kennzeichen versehen sind.