SCHÖCK

Schweizer Metallhandel baut mit GFK-Bewehrung

Im schweizerischen Mittelland, an der Sprachgrenze zwischen deutscher und französischer Schweiz, hat sich ein typisches mittelständisches Unternehmen einen knapp 600 m2 großen Eckanbau gegönnt. Damit löst das Unternehmen seinen Platzmangel und schafft Begegnungszonen, Büroarbeitsplätze und einen Konferenzraum. Eine Stahlbewehrung des Betonkerns war aus gesundheitlichen Gründen tabu. Daher wurde für die Bewehrung der Glasfaserverbundwerkstoff Combar des Bauprodukteherstellers Schöck eingesetzt – obwohl der Bauherr mit Edelstahl und Metall handelt.

Die vor mehr als 70 Jahren gegründete L. Klein AG beliefert weltweit Kunden mit hochwertigen Spezialstählen, unter anderem für die Uhrenherstellung, Medizintechnik, Elektronik und Mechanik. Die bestehende Lagerhalle stammt aus dem Jahr 1957, ein Backsteingebäude mit einem Schmetterlingsdach. An ihrer Nordwestseite war ein zweigeschossiger Bürotrakt in den rechteckigen Grundriss integriert. Über die Jahre wurden immer wieder kleinere Erweiterungen nötig, am Ende sogar in Form eines Containers auf Stelzen, der auf Höhe der zweiten Etage an das Gebäude angedockt war. Diesem unbefriedigenden Zustand galt es, mit einem repräsentativen Ersatzanbau ein Ende zu setzen.

Hybridbau aus Holz und Weißbeton

Erst während der Planung der Holzkonstruktion des Ersatzbaus fiel die Wahl auf hochwertigen Jurakalkbeton für den Treppenkern; dies führte wiederum zur Entscheidung, keinen Stahl für dessen Bewehrung zu verwenden. Vor allem im Bestreben des Bauherrn, ein gesundes Arbeitsklima für die Mitarbeitenden zu schaffen; Elektrosmog und magnetische Felder sollten unbedingt vermieden werden. Deshalb gibt es im Anbau unter anderem keine elektrischen Ringleitungen.

„Klein, aber oho“ – so könnte man den dreistöckigen Anbau charakterisieren, der für Ingenieur, Holzbauer und Bauleiter einige Herausforderungen bot. Der offene, skulptural anmutende Treppenkern trägt einen Teil der stützenfreien Zwischendecken aus Holz. Die Verbindung von Holz und Beton bedingte spezielle Einlagen aus Bongossiholz in die Betonschalen. Die Holzelemente innerhalb des Gebäudes sind mit Schwalbenschwänzen, Nut und Kamm sowie Holzdübeln verbunden – denn auch in diesem Fall galt die Devise: Kein Metall, kein Stahl. Eher ungewöhnlich für ein Unternehmen, das mit ebendiesen Materialien handelt.

„Wir wollten eigentlich einen reinen Holzbau aufstellen“, sagt Philipp Schiess, Geschäftsleitungsmitglied bei der L. Klein AG. „Unsere räumlichen und architektonischen Vorstellungen konnten jedoch mit einem Betonkern besser umgesetzt werden.“ Durch den Einsatz der Bewehrung mit glasfaserverstärkten Stäben aus Vinylesterharz entstehen keine magnetischen Felder. Sie sind korrosionsfrei und leiten keine Elektrizität. Schöck-Combar ist geeignet für den Einsatz in Geschossdecken, Bodenplatten, Fundamenten, Wänden, Ringankern, Stürzen und Stützen von Ein- und Mehrfamilienhäusern und Bürogebäuden.

Der Glasfaserstab Combar findet neben dem Hauptanwendungsgebiet Ingenieurbau, wie Tunnel-, Brückenbau, dem Bau von Industrie- und Energieanlagen sowie Forschungseinrichtungen, auch im allgemeinen Hochbau Anwendung. Als Zugstab im Wärmedämmelement Schöck-Isokorb für auskragende Bauteile kommt die geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,7 W/mK des Faserverbundwerkstoffs zum Tragen und reduziert Wärmebrücken auf ein Minimum.

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