MBK

Neues Zeitalter in der Pfahl-Produktion bei Skanska

Skanska Sverige AB mit Sitz in Bollebygd, Schweden, hat sich auf dem schwedischen Heimatmarkt einen Namen gemacht als Produzent für Rammpfähle. Für das innovative Unternehmen stand kürzlich die Realisierung der vollautomatischen Rammpfahl-Fertigung an. Sie wurde verwirklicht in Zusammenarbeit mit dem mbk-Vertreter für Skandinavien, Mikael Lundell von der Firma Semtu, und der mbk Maschinenbau GmbH aus Kisslegg.

Für das schwedische Unternehmen lag der Fokus auf einer hohen Automatisierung des gesamten Handlings der zugeführten Bewährungsstäbe bis hin zum fertigen Korb – einschließlich der Weiterverarbeitung in den Schalformen. Die Messlatte lag enorm hoch: Mit rund 1.000 Lfm. pro Schicht und lediglich zwei Maschinisten musste das Anforderungsprofil erfüllt werden.

Automatisierte ­Längsdraht-Zufuhr

Für mbk war das kein unerreichbares Ziel, wurden doch in ähnlichen Aufgabenstellungen weitaus höhere Meterzahlen erreicht. Der Hersteller hat sich mit nahezu 1.000 Maschinen weltweit gut in den Branchen Betonrohr- und Bauindustrie positioniert. Seit 1961 werden in Kisslegg Schweißmaschinen zur Bewehrung von Betonrohren und Schächten gefertigt. Vor rund 15 Jahren begann mbk, sich auch in der Baubranche Marktanteile zu sichern; seither produziert das Unternehmen Schweißmaschinen für runde, rechteckige, quadratische, ovale und konische Körbe für Stützen, Masten, Pfähle, Bohrpfähle, Träger und so weiter. Zudem unterstützen mehrere mbk-Mattenschweißmaschinen den Produktionsalltag einiger Fertigteilhersteller positiv.

Die Schweißmaschine VSM ist lange erprobt und hat sich im Produktionsprozess mehr als bewährt. Eine Modifizierung wurde angestrebt mit dem Ziel, die Zufuhr der Längsdrähte über einen Kettenförderer zu automatisieren. Die Stäbe werden durch eine Drahtricht- und Schneideanlage vereinzelt und dem Kettenmagazin zugeführt. Nach jedem Stab erfolgt eine automatische Weitertaktung, wobei wechselweise auch unterschiedliche Durchmesser verarbeitet werden können. Vor der VSM steht ein Längsdrahtmagazin. Es nimmt an vier Eckpositionen Einzel- oder auch Doppeldrähte auf. Der Kettenförderer bestückt nach Freigabe aus der Steuerung die vier oder acht Stäbe in das Magazin, das sich automatisch dreht. So werden alle Stäbe gleichzeitig der VSM zugeführt.

Enge Wicklungen bis große Steigungen

Eine zwischengeschaltete Zufuhreinheit macht die gleichzeitige Fertigung enger Wicklungen am Anfang eines jeden Korbes mit maximal 15 bis 20 mm Überstand der Längsdrähte möglich. Auf einer VMS können Längsdrähte mit Durchmessern zwischen 8 und 20 mm sowie Doppeldraht mit Durchmessern zwischen 12 und 16 mm mit Wickeldrähten zwischen 5 und 8 mm zu Körben verschweißt werden.

Bei der Firma Skanska kamen Durchmesser zwischen 12 und 14 mm und 16 mm-Einzeldrähte zum Einsatz – sowie auch deren Kombination – und 20 mm als Einzeldraht. Die VSM schweißt den Wickeldraht mit bis zu 50 UPM um die in der Maschine eingeführten Längsstäbe. So kann eine Korbfertigung in den beeindruckenden Größen 92 x 92 mm bis 375 x 375 mm in Längen von bis zu 14.000 mm realisiert werden. Jeder Korb benötigt an den beiden Enden einige enge Wicklungen, während es für den Rest sinnvoll ist, mit möglichst großen Steigungen zu fahren. Die elektronische Steuerung der VSM erfüllt diese Aufgabe in vollautomatischer Funktion. Um eine Maximierung der Wertschöpfungskette zu erzielen ist es sinnvoll, das Leistungspotenzial der Anlage vollumfänglich auszuschöpfen. Das automatische Abladen des Korbes und seine Aufnahme durch ein Korbhandlingsystem, das die Bestückung mit Abstandhaltern ermöglicht, sichern Rationalität und Wirtschaftlichkeit.

Bis zu 1.200 m Körbe mit Doppelstäben­ in 8 h

Gibt der Sicherheitsbereich die Körbe frei, legt das Korbhandlingsystem diese automatisch auf einen Kettenförderer ab, von wo aus die Körbe mittels Spezialkran gebündelt in ein Korblager System positioniert werden.

Für Skanska war es von größter Wichtigkeit, einen Partner zu finden, der die Einhaltung der exakten Toleranzen für diese anspruchsvollen Produkte zusichern konnte. Viele Parameter waren zu berücksichtigen, wie zum Beispiel die genaue Lage der Längsdrähte, das Geradesein des Wickeldrahts und die möglichst geringe Verwindung der Körbe. Sind alle diese Aspekte erfüllt, ist bei Skanska die Fertigung mit optimaler Betonüberdeckung sichergestellt.

Mit mbk fand Skanska einen Partner, der in der Lage war, sämtlichen Anforderungsprofilen gerecht zu werden und die Leistung in kürzester Zeit auf die vereinbarte Produktionsmenge zu steigern. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit machte einmal mehr deutlich, welches enorme Potenzial durch einen derartigen Zusammenschluss freigesetzt wird: Das äußerst genaue und hochproduktive Schweißverfahren stellt in Verbindung mit der speziellen Anwendersoftware eine absolute Verbesserung im Produktionsalltag dar. So ist es möglich, dass die Herstellung von 1.000 bis 1.200 m Körben mit Doppelstäben in einer 8 h-Schicht als Regel betrachtet werden kann.

Kundenorientierung und Servicebewusstsein enden bei mbk nicht nach der Auslieferung – der After-Sales-Service nimmt einen bedeutenden Stellenwert im Unternehmensalltag ein. Das kann Fredrik Andersson von Skanska bestätigen.

Durch den Einsatz der VSM von mbk begann bei Skanska ein neues Zeitalter in der Pfahl-Produktion. Ein Zeitalter, in dem Produktionsabläufe ein Höchstmaß an Effizienz sichern; und von letzterer profitieren letztlich alle Beteiligten – am meisten natürlich die Kunden.

CONTACT

mbk Maschinenbau GmbH

Friedrich List Straße 19

88353 Kisslegg/Germany

+49 7563 9131-0

Skanska Sverige AB

Grundläggning

Råssa

51792 Bollebygd/Sweden

+46 10 4480000

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