Würschum

Neue Präzisionsdosieranlagen für Tschechien

Die Würschum GmbH wurde mit der Umstellung auf neue Präzisionsdosieranlagen beauftragt, die innerhalb von nur 3 Monaten die gewünschten 18 An­lagen an die Best AG lieferte.

Die Best AG gehört zu den führenden Anbietern von Garten- und Landschaftsbauerzeugnissen in der Tschechischen Republik. Die Produktpalette enthält, wie in diesem Marktsegment üblich, unter Anderen eine Vielzahl von farbigen Produkten. Die Einfärbung des Betons – und damit ver­bunden die Handhabung und der Einsatz von Farbpigmenten – ist für die Best-Mitarbeiter seit Beginn der Aktivitäten im Jahr 1990 gelebte Praxis.

Vor- und Nachteile von Flüssigfarben

Da die manuelle Pigmentzugabe je nach Bedarfsmenge und Anzahl der angestrebten Betonfarbtöne sehr aufwän­dig sein kann, hatte man sich bei Best bereits in den Anfangsjahren der Geschäfts­tätigkeit für die Automatisie­rung der Pigmentdosierung entschieden. Zum Einsatz kamen vor­ge­fer­tigte Pigmentsuspensio­nen, die über entsprechende Flüssig­do­sier­anlagen automatisch abge­mes­sen und anschließend in den Betonmischer gefördert wurden. Einerseits bot die Verwendung von Flüssigfarben zunächst of­fen­sichtlich den Vorteil, dass die Handhabung der benötigten Pigmente zu einer einfachen und sau­beren Sache wurde.

Andererseits stehen diesen Vor­tei­len, die die Verarbeitung von Flüs­sig­farben zweifelsohne mit sich bringt, auch einige Nach­tei­le ent­gegen. Hier sind zunächst ein­mal die erhöhten Frachtkosten aufgrund des nicht unerheblichen Wasseranteils zu nennen. Darüber hinaus kann Flüssigfarbe im Ge­gen­satz zu festen Pigmentfor­men nur zeitlich begrenzt gelagert werden. Zudem sind – insbe­son­dere im Winter – spezielle Maß­nah­men erforderlich, um die Flüs­sig­farbe verarbeitbar zu halten.

Umstellung auf Eisenoxid­granulate

Vor dem Hintergrund der örtli­ch­en Besonderheiten und der wirt­schaft­lichen Belange entschied man sich letztendlich dafür, zukünftig statt der bislang verwen­deten Flüssigfarben auf den Bezug von Bayferrox-Granu­la­ten um­zu­stellen. Dabei handelt es sich um ein trockenes Material mit 100 % Färbekraft, das nicht zu­sammenballt, einfach zu dosie­ren und pneumatisch zu trans­por­tieren ist. Nachdem die grundsätzliche Entscheidung für die Bay­ferrox G-Typen gefallen war, galt es noch einen ebenfalls für den Kunden sehr wichti­gen Punkt zu klären: Mit den bis­lang ver­füg­baren Eisenoxidschwarz­pig­men­­ten ließen sich die von Best gewünschten tiefblau­schwar­zen Farb­töne – selbst bei ex­trem hohen Pig­mentzugaben – nicht erzielen.

Die Lösung für dieses Problem fand sich mit dem kürzlich in den Markt eingeführten Bayferrox TP LXS 5255, einem Ei­sen­oxidschwarzgranulat, das frei fließend und staubarm ist und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist. Im Vergleich zu marktbekannten herkömmlichen Eisenoxidschwarzgranulaten erlaubt das Bayferrox TP LXS 5255 bei deutlich höherer Farbstärke wesentlich blaustichigere Einfärbungen. Somit wurde es möglich, die bislang eingesetzte Suspension, bestehend aus einer Mischung aus Eisen­oxidschwarz und Rußpigment, zu ersetzen. Mit dem Bayferrox TP LXS 5255 sind jetzt farbtongleichen Einfär­bungen mög­lich, bei denen zusätzlich auch die für Eisenoxidpigmente typische langfristige Wetterbestän­digkeit gegeben ist.

Die Umstellung auf Bayferrox G-Typen vereinfachte die Hand­habung durch den Einsatz von Dosiersystemen mit pneu­ma­tischem Transport des abgemessenen Pigments.

Innerhalb weniger Monate 18 Anlagen geliefert

Mit der Umstellung der Werke auf das entsprechende Equipment wurde die Würschum GmbH beauftragt, die innerhalb von nur 3 Monaten die gewünschten 18 An­lagen an die Best AG lieferte. In enger Abstimmung mit der Best-Belegschaft wurden im 2-Wochen-Takt jeweils vier An­la­gen geliefert und montiert. Dabei mussten die Dosieranlagen an die jeweiligen vor Ort herrschenden Verhältnisse speziell angepasst werden, was aufgrund der mo­dula­ren Bauweise der Granulatanlage Type COM 70 problemlos möglich war. Mit dieser können ein oder mehrere Mischer flexibel versorgt werden. Auch die Anzahl der Grundfarben ist variier­bar; bei Best kamen zumeist vier Grundfarben zum Einsatz. Der Auftrag beinhaltete darüber hinaus, alle Anlagen mit mindestens einer Zusatzposition zu bestücken, so dass die optionale Aufnahme neuer Farbtöne ins Sortiment mit minimalem Aufwand möglich wäre.

Die Anlage COM 70 bietet höchste Dosiergenauigkeit, was gerade bei Mischfarben von entscheidender Bedeutung ist, da es hier teilweise auf kleinste Mengen vor allem schwarzer Farbe ankommt, die grammgenau zugegeben werden müssen. Dazu sind die Anlagen mit flexiblen Vibrationssystemen ausgestattet, die bei großen Mengen eine sehr schnelle oder alternativ bei kleinen Mengen eine sehr genaue Ein­stellung zulassen. Absperr­klap­pen zum zwangsgesteuerten Abschalten erhöhen die Dosiergenauigkeit und auch die Sys­tem­sicherheit, da ungewolltes Herab­fallen von Granulat unter­bun­den werden kann.

COM 70 in vorhandene Werksteuerung eingebunden

Ein weiteres Merkmal der Würschum-Granulatlösung war, dass die Steuerung der COM 70 komplett in die örtlich vorhandene Werks­steuerung eingebunden wer­den kann, sodass für den Be­die­ner optimaler Bedienkomfort be­steht. Statistiken bezüglich Ver­brauch und Dosiergenauigkeit sind in die Gesamtauswertungen einge­bunden. All dies führt zu erhöhter Betriebssicherheit und Fehler­vermeidung, da Signalaustausch und Rezeptwechsel komplett unnötig werden. Viele mehrfach vorhandene Schweiß- und Gestellteile konnte die Best AG in Eigenregie herstellen, wodurch die Lieferzeiten nochmals be­schleu­nigt und der Preis des Gesamtpaketes reduziert werden konnte.

Detaillierte Fertigungsunterlagen und die enge Zusam­menarbeit zwischen Würschum und dem Endkunden er­ga­ben so ein optimales Gesamtpaket, um zukünf­tig mit modernen Präzisionsdosieranlagen und leistungsfä­hi­gen Gra­nulatpigmenten hoch­wertige und marktgerechte Produkte herzustellen.

CONTACT

Würschum GmbH

Hedelfinger Str. 33

73760 Ostfildern/Germany

+49 711 44813-0

www.wuerschum.com

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