BUNDESVERBAND LEICHTBETON

Massivwände aus haufwerksporigem Leichtbeton
hemmen Einbrüche

Ein Einbruch in den eigenen vier Wänden ist für viele Menschen ein großer Schock. Dass man sich davor schützen kann, zeigt die Kriminalstatistik: Ein Drittel aller Einbrüche bleibt im Versuch stecken, nicht zuletzt wegen sicherungstechnischer Einrichtungen. Zu diesen Einrichtungen gehört der Einbau geprüfter einbruchhemmender Bauelemente wie beispielsweise Fenster und Türen, welcher seit 2015 durch die das Bundesinnenministerium und die KfW gefördert wird.

Mit der Normenreihe DIN EN 1627 bis 1630 existiert ein bewährtes und in der Praxis erprobtes Regelwerk zur Festlegung der Anforderungen, zur Durchführung der Prüfung und zur Klassifizierung einbruchhemmender Bauelemente. Durch das ift Rosenheim wurden Untersuchungen zur Einbruchhemmung einer hochwärmedämmenden gegossenen Vollmassivwand aus haufwerksporigem Leichtbeton (LAC) nach DIN EN 1520 durchgeführt. Derartige Außenwände werden in geringeren Rohdichte- und Festigkeitsklassen hergestellt, um auch den höchsten Ansprüchen der Energieeinsparverordnung an die Reduzierung der Transmissionswärmeverluste der Gebäudehülle zu genügen.

Geprüfte Sicherheit für Eigen­-tümer

Die Untersuchung des Probekörpers auf seine Widerstandsfähigkeit gegen statische und dynamische Belastung entsprechend DIN EN 1628 bzw. DIN EN 1629 wurde laut normativer Vorgabe am Bauelement geprüft. Die Überprüfung der Widerstandsfähigkeit gegen einen manuellen Angriff entsprechend DIN EN 1630 wurde erweitert. Es wurde „von innen nach außen“ vorgegangen. Das bedeutet, dass das Bauelement zuerst einer regulären Einbruchprüfung in der klassifizierten Widerstandsklasse unterzogen wurde. Ziel dabei war es zu untersuchen, ob die Montage im Wandelement einen Einfluss auf die Widerstandsklasse des Fensters selbst im Vergleich zur Montage im starren Prüfrahmen hat. Anschließend wurden die Montagefuge, die Befestigungsmittel und die Verankerung des Befestigungsmittels im Wandelement geprüft. Ein Angriff auf die Wandfläche zur Erreichung einer durchgangsfähigen Öffnung wurde im Rahmen der Untersuchungen ebenfalls durchgeführt. Für diese erweiterten und normativ nicht vorgesehenen Angriffe wurde der entsprechend vorgeschriebene Werkzeugsatz verwendet.

Die durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass sich übliche, 425 mm dicke und mit einem Leichtputz Typ CS II verputzte Vollmassivwände aus haufwerksporigem Leichtbeton der Festigkeitsklasse 2 und der Rohdichteklasse 0,60 zur Montage einbruchhemmender Bauelemente bei Einbau im mittleren Drittel der Laibung der polizeilich empfohlenen Widerstandsklasse RC 2 eignen. Die klassifizierten einbruchhemmenden Eigenschaften der RC 2-Fenster wurden durch den Befestigungsuntergrund – im Zusammenspiel mit der gewählten Montagevariante – nicht negativ beeinflusst.

Das Herausbrechen des gesamten Fensters durch Ausgraben oder Zerstören der Befestigungsmittel oder das Herstellen einer durchgangsfähigen Öffnung bei einem Angriff auf die Wandfläche selbst, war weder mit dem vorgeschriebenen Werkzeugsatz für RC 2 noch mit dem vorgeschriebenen Werkzeugsatz für RC 3 möglich.

 Text: Dr.-Ing. Thomas Kranzler

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