BIM in der Thailändischen Betonfertigteilindustrie

Das thailändische Unternehmen CPanel Limited betreibt eine der ersten voll integrierten Betonfertigteilproduktionen in Asien und erarbeitet mit knapp 300 Mitarbeitern einen Jahresumsatz in Höhe von 11 Mio. US-Dollar (rund 9,9 Mio. Euro). Ein wichtiger Baustein beim Erreichen dieser Ziele ist der Einsatz von Building Information Modelling (BIM). Die BIM-Software Tekla Structures von Trimble fügt die Produktionssysteme und andere Software nahtlos in die gesamte Wertschöpfungskette ein. „Wir sind inzwischen der zweitgrößte Betonfertigteilproduzent für den Wohnungsbau in Thailand“, sagt Managing Director Chakrit Theepakornsukkasame. „Wir produzieren Bauteile für bis zu zehn Häuser täglich und konnten zuletzt unsere Produktionskapazitäten auf 860.000 m² pro Jahr verdoppeln.“ Damit prägt das Unternehmen die Baubranche und den Immobilienmarkt in der Region.

Der Einsatz von moderner Technologie wie der Tekla-Software brachte 90 % Effizienzsteigerung im laufenden Geschäftsbetrieb und eine Reduktion der gesamten Bauzeit um 60 % im Vergleich mit konventionellen Methoden. Auch die Produktionszeit für die Betonfertigteile konnte von 30 Tagen auf nur noch sieben Tage reduziert werden. Der Großteil der Bauprojekte von CPanel ist in der Metropolregion von Bangkok angesiedelt, aber auch in anderen Großstädten wie Chonburi ist das Unternehmen präsent. CPanel ist außerdem der erste Hersteller von Fertigbetonteilen, der in Thailand mit BIM arbeitet. Dank der BIM-Technologie von Trimble deckt das Konstruktionsmodell für die Fertigteile alle fünf Dimensionen ab: Breite, Höhe, Tiefe, Zeit und Kosten. Damit ist eine Simulation des Bauablaufs ebenso möglich wie die Zuweisung von Kosten zu einzelnen Bauteilen.

Probleme finden in 3D

Der Umstellungsprozess auf die BIM-Methode begann im Jahr 2011, als das Unternehmen zwei große Kunden betreute, die sehr kostenorientiert dachten, aber auch das Marketing berücksichtigten und Wert auf den Einsatz neuester Technologien legten. Diese Projekte waren ideal geeignet, um die neueste Technologie einzuführen, und CPanel begann mit der Suche nach einer entsprechenden Softwarelösung.

„Wir haben uns schließlich für Tekla entschieden, weil wir damit mögliche Probleme sehen können, noch bevor das Haus gebaut ist. Die detaillierten 3D-Modelle halfen uns, die Entwicklungszeit von zehn auf nur noch zwei Monate zu verkürzen“, sagt Managing Director Chakrit. „Unsere Mitbewerber nutzen zwar auch 3D-Modelle, aber sie müssen oft für jeden Bauabschnitt eine neue Software öffnen – also zum Beispiel ein Modul für Wände, eines für Platten und ein weiteres für die Treppen. Das macht solche Softwarelösungen wirklich umständlich.“

Mit Tekla Structures hingegen laufen alle Informationen in einem Modell zusammen. CPanel nutzt eine lokalisierte Version, die die thailändischen Bauvorschriften berücksichtig. Bei der Einführungsphase wurde das Unternehmen zudem von Trimble aus Finnland und Singapur unterstützt. Die Software arbeitet jetzt innerhalb der IT-Landschaft von CPanel mit den automatisierten Produktionssystemen der Anlagen zur Herstellung der Bewehrung von AWM und der Umlaufanlage von Vollert zusammen. Zudem bietet die Software Schnittstellen für Übertragung von Fertigungsdaten an die CAM-Software sowie zum Datenaustausch mit dem ERP-System von SAP. Diese Flexibilität macht die vollautomatische Integration der Fertigung erst möglich.

Detaillierte, vollständige ­Konstruktionsmodelle

Anstatt CAD-Daten erhalten die Kunden noch vor Baubeginn detaillierte und vollständige Kon-struktionsmodelle ihrer Projekte. Damit werden Planungen und Diskussionen sehr viel effizienter. „Unsere Mitbewerber arbeiten teilweise noch manuell an diesem Prozess, was uns natürlich einen großen Vorsprung verschafft. Dabei erhalten wir ein fertiges Modell und nicht eine vorläufige Planung, an der noch viel verändert werden muss.“

Zusätzlich exportieren die Ingenieure die Modelle von Tekla Structures in Trimble Sketchup. Trimble Sketchup ist intuitiv zu bedienen und dient der einfachen Visualisierung von Gebäuden. So können auch die Kunden das Modell noch einfacher für ihre Planung und Kommunikation nutzen. Zu den Kunden von CPanel gehören die größten Bauunternehmen Thailands, die jeweils unterschiedliche Gebäudearten und -module anbieten und andere Anforderungen an ihre Zulieferer stellen. „Die BIM-Software hilft CPanel, diese Komplexität und Variantenvielfalt zu beherrschen“, so Chakrit. „Wir können flexibel arbeiten, um die verschiedenen Anfragen und Bedürfnisse unserer Kunden zu bedienen. Und auch unsere Kunden haben den Vorteil, dass sie ihre Projekte schneller fertigstellen können. Die Zusammenarbeit und der Datenaustausch funktionieren reibungslos, als wären wir ein Unternehmen.“