Heidelberger Beton/Dressler Bau

Präzision und Eleganz

Einhundert Jahre nach dem Bau der Ur-Leica in Wetzlar kommt das Unternehmen nun an seinen Ursprungsort zurück. Im neu konzipierten Leitz-Park ergänzt das dreiteilige Ensemble der Frankfurter Architekten Gruber + Kleine-Kraneburg zwei bereits vorhandene Sichtbetonbauten. Besuchern und Foto-Enthusiasten aus aller Welt ermöglicht das neue Fertigungs- und Verwaltungsgebäude der Leica Camera AG ab diesem Jahr Einblicke in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft der Fotografie.

Die Frankfurter Architekten Gruber + Kleine-Kraneburg realisierten den Hauptsitz des international tätigen Unternehmens der optischen Industrie nach einem eingeschränkten Wettbewerb im zweiten Bauabschnitt. Bereits seit 2009 hat dieses Architekturbüro im neu konzipierten Leitz-Park die Firmengebäude der Weller Feinwerktechnik GmbH und der ViaOptic GmbH, gebaut. Mit dem dreiteiligen Ensemble der neuen Leica-Welt konnte nun die architektonische Verbindung zu den beiden bereits vorhandenen Sichtbetonbauten geschaffen werden.

Anlehnung an die
Form von Objektiven

Die Architekten stimmten das Gebäude genau auf die Anforderungen des Unternehmens ab und ordneten das Ensemble in ein dominantes Entree sowie einen rückwärtigen Trakt. In Anlehnung an die Form von Objektiven bildeten sie die dem Platz zugewandten Kopfbauten als konkav-konvexen Komplex aus, bei dem ein Baukörper im Grundriss an eine Acht erinnert und ein weiteres Gebäude, auf einer kreisrunden Grundfläche steht. Auf der linken Seite des Haupteingangs befindet sich im Erdgeschoss die Kantine für fast 700 Mitarbeiter, rechts führt der Weg zum Leica-Store.

Das mit Glas überdachte Foyer wirkt als zentrales Verbindungselement, in dem das Museum mit der Ur-Leica untergebracht ist sowie eine Galerie, in der wechselnde Foto-Ausstellungen gezeigt werden können. Kunden gelangen durch das Foyer oder vom Store aus zum Servicezentrum, dessen Grundriss einem Kreissegment entspricht. Der angeschlossene Produktionsbereich gliedert sich räumlich in die Bereiche Objektivfertigung, Objektivmontage und Kameramontage. Transparenz und freie Sicht auf die Produktion für Besucher war dem Bauherrn wichtig, auch wenn Lichteinfall bei der Herstellung der empfindlichen feinmechanischen Präzisionsgeräte, die oft sogar luftpartikelfrei sein muss, eher nachteilig ist.

Die Architekten lösten diese Aufgabe im Erdgeschoss mit einem umlaufenden Flur und einer 250 m langen geschosshohen Verglasung. Darüber sind Elemente aus Betonfertigteilen um die Lochfassade angebracht. „Die gesäuerte Oberfläche des Betons in kaltem Grauton wirkt samtig weich, was die Fassade in einer gewissen Leichtigkeit erscheinen lässt“, beschreibt Architekt Martin Gruber das Projekt.

Präzision und Eleganz

Bereits Mitte 2009 wurden mit der Entscheidung für den Leitz-Park die Weichen gestellt für die Rückkehr des Unternehmens an seinen Ursprungsort. Vorläufiger Höhepunkt der Aktivitäten ist die Einweihung des neuen Fertigungs- und Verwaltungsgebäudes aus Stahlbeton, das von der Arge Lupp/Dressler/Imtech schlüsselfertig übergeben wurde. Über 15.000 m³ Beton lieferte die Heidelberger Beton GmbH aus dem nahe gelegenen Werk Niederkleen. Die massive Betonbodenplatte wurde mit Stahlfasern bewehrt; mit Betonkernaktivierung wird Erdwärme für Heizung und Klimatisierung genutzt.

Die grau durchgefärbten Betonfertigteile für die Fassaden fertigte die Dressler Bau GmbH in Stockstadt. Im Team mit teilweise bis zu 300 Mitarbeitern wurde der Neubau in knapp 19 Monaten erstellt. „Es hat Spaß gemacht, auch wenn es der Bau in sich hatte“, erinnert sich einer der Bauleiter. „Komplex war schon die Arbeitsvorbereitung, denn die Hälfte der Gebäude ist ja rund, was von der Vermessung bis zur Schalung zeitaufwendig war.“ Ein besonderes Highlight im Inneren ist die große Wendeltreppe, die sich vom Kundendienst nach oben in die Entwicklungsabteilung schraubt. Sie ist mit einer Laufbreite von 2 m auf sechs Stützen aufgelagert und laut Bauleiter Fleischer, „wie ein Korkenzieher betoniert.“ Brüstungen aus Beton fassen die Treppen ein, für deren Bau eine Spezialschalung erforderlich war.

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