Optimierter Palettenfluss und Leistungs­steigerung um mehr als 15 %

Um im hart umkämpften Betonfertigteilmarkt weiterhin als führendes und qualitativ hochwertiges Unternehmen präsent zu sein, entschied sich die Ziegelwerk Arnach GmbH & Co. KG, ihre bestehende Fertigung zu optimieren und zu modernisieren.

Was begann mit einem ersten Gespräch im April 2013 auf der Messe Bauma in München zwischen den Geschäftsführern Karl-Josef Fassnacht, ZW Arnach, und Hermann Weckenmann, Weckenmann Anlagentechnik GmbH & Co. KG, kann heute als voller Erfolg bezeichnet werden. Nach der ersten Kontaktaufnahme führte Weckenmann eine Begehung und Inspektion der Umlaufanlage  im Werk von ZW Arnach in der deutschen Stadt Bad Wurzach durch. Die Aufnahme des Ist-Zustands der Anlage war das erste Ziel; zeitgleich wurden intensive Gespräche mit dem Team von ZW Arnach geführt.

Der Status Quo der Anlage sowie die Ergebnisse der Gespräche wurden von Weckenmann analysiert und zusammengefasst. Mit einer Studie zeigte Weckenmann seinem Kunden den Ist-Zustand sowie die möglichen Verbesserungs- sowie Erweiterungspotenziale auf. Alle Beteiligten zeigten sich erfreut, mit welch geringem Aufwand wesentliche Verbesserungen erreicht werden können, sei es bei ergonomischen oder aber auch bei leistungsfördernden Maßnahmen.

Optimierung in kürzester Zeit

Das Konzept zur Anlagenoptimierung und -modernisierung wurde von Weckenmann mit entsprechendem Angebot kurzfristig ausgearbeitet. Bereits drei Monate nach dem ersten Kontakt erfolgte die Beauftragung durch ZW Arnach. Die Umsetzung der Anlagenmodernisierung fand im Zeitraum von Mitte Dezember 2013 bis Ende Januar 2014 statt. Kurz darauf wurde bereits wieder die erste Palette betoniert; der Start mit voller Leistung der Fertigteilproduktion erfolgte termingerecht Anfang Februar 2014.

„Wo nichts hineingesteckt wird, kann auch nichts rauskommen“, lässt sich die Entscheidung von Geschäftsführer Fassnacht zusammenfassen, in seine aus dem Jahr 1989 stammende Umlaufanlage zur Herstellung von Elementdecken und großflächigen Sonderteilen zu investieren.

Die Modernisierungsmaßnahmen im Detail

Als primäres Ziel wurde eine Leistungssteigerung um mindestens 15 % bei gleichem Palettentakt formuliert. Die Lösung bestand in der effektiveren Ausnutzung der Palettenbelegung durch zwei zusätzliche Stapelplätze und einen weiteren Ausfahrwagen, wodurch eine Mischbelegung auf der Palette möglich wird. Ein neues Abhebegerät spannt über zwei Palettenpositionen, mit Drehwerk für schmale und kurze Teile. Der Palettenfluss wurde durch weitere Zwischenpositionen und neue Palettenpositionen im Entschalbereich optimiert. Damit wurde eine Leistungssteigerung von deutlich mehr als die geplanten 15 % erzielt.

Das zweite Ziel bestand darin, ein ergonomischeres und effektiveres Arbeiten in der Anlage zu ermöglichen. Hier bestand die Lösung in einem neuen Abschalungssystem mit integrierten Magneten und einem neuen Schalungstransportsystem mit Reiniger/Öler zum automatischen Transport der Abschalungen vom Ausschalplatz direkt zum Einschalplatz. Es entstand ein neues Arbeitsplatzsystem mit Laufsteg auf Palettenniveau und Regalsystem zur Lagerung der Einbauteile direkt neben der Einschalposition entlang der Palette. Dazu gehört ein verfahrbarer Werkzeugwagen über der Einschalposition mit Heißklebepistole zur Platzierung von Einbauteilen und Handöler. Durch die Optimierung der Arbeitsabläufe beim Entschal- und Einschalvorgang konnte die manuelle Schalarbeit mit Reinigung und Beölung auf die Maschine verlagert werden. Weitere Verbesserung: Die zurückzulegende Wegstrecke ist kleiner als zuvor, als die Lagerung der Magnet-, Schal- und Einbauteile noch von der Stirnseite der Palette aus erfolgte.

Wo erforderlich, wurden im dritten Schritt Maschinen, Steuerungen und Leitrechnertechnik erneuert, um Ausfallzeiten und Störungen in der Anlage zu minimieren. Darüber hinaus wurden die Sicherheitseinrichtungen auf den aktuellen Stand der Technik gebracht.

Investition war der richtige Schritt

Wie in der Weckenmann-Studie vorhergesagt, brachte die Modernisierung einen entsprechenden Leistungsschub in der Anlage mit dem logischen Begleiteffekt eines Engpasses in der bestehenden Bewehrungsanlage. Folgerichtig wird Anfang 2015 auch die Bewehrungsaufbereitung mit modernster Technik und hohem Automatisierungsgrad erneuert.

„Die in die Maßnahme gesetzten Erwartungen wurden voll erfüllt und die Investition war der komplett richtige Schritt in die richtige Richtung“, zeigte sich Geschäftsführer Fassnacht sehr zufrieden. „Konzeption, Projekt-abwicklung und Umsetzung durch Weckenmann haben durchweg gepasst und waren perfekt im Zeitplan. Die für uns immens wichtige Vorgabe der Leistungssteigerung wurde sogar übertroffen.“

Contact

Weckenmann Anlagentechnik

GmbH & Co. KG

Birkenstraße 1

72358 Dormettingen, Germany

+49 7427 94930

Optimierte Anlagenkomponenten:

» Neues Abhebegerät über 2 Palettenpositionen mit neuer Fahrbahn

» Zusätzlicher Ausfahrwagen mit zweitem und drittem Abstapelplatz

» Neues MRP-Gerät mit Fahrbahn

» Zusätzliche Umlaufkomponenten zum besseren Ablauf des Palettentransports und Materialflusses

» Neues Arbeitsplatzsystem mit Werkzeugwagen, Laufsteg entlang der Palette und Regalsystem

» Neues Abschalungssystem mit integrierten Magneten

» Neues Schalungstransportsystem  mit Reiniger und Öler für die neuen Abschalungen

» Erweiterung der bestehenden Umlaufkomponenten mit entsprechenden Sicherheitseinrichtungen

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