Maßstäbe gesetzt

Das Mitte April 2018 eröffnete RheinMain CongressCenter Wiesbaden (RMCC) ist ein multifunktionales Veranstaltungszentrum für Messen und Kongresse mit einer Nutzfläche von ca. 25.000 m². Bei seinem Bau kamen Beton und Betonfertigteile in unterschiedlichsten Variationen zum Einsatz – an der Fassade ebenso wie im Hallenbereich oder bei den Außenanlagen.

Das RMCC, das die alte, viel zu klein gewordene Rhein-Main-Halle ersetzt, wurde vom Architekturbüro Ferdinand Heide aus Frankfurt am Main geplant. Der Gebäudeentwurf überzeugte im Rahmen eines vorangegangenen Architekturwettbewerbs unter anderem durch seine offene, transparente und tageslichtdurchflutete Gestaltung. Ein spannungsreicher Wechsel von Transparenz, gegliederten, offenen und raumabschließenden Elementen verleiht dem großen Baukörper eine Leichtigkeit und markante Anmutung.

Städtebaulich wurde das Haus perfekt in das urbane Umfeld Wiesbadens integriert – denn das neue  RMCC orientiert sich an den großen, zentral zwischen Bahnhof und Kurhaus gelegenen Bauten der Kur- und Kongressstadt. Mit der Verwendung von Beton, Naturstein, Holzverkleidungen und Metall-Glas-Elementen tritt der Neubau in den Dialog mit dem benachbarten Museum und dem Finanzministerium. Umlaufende hohe Kolonnaden reagieren auf das Kurhaus, das Staatstheater und die Grünanlage Bowling Green. Diese vorgelagerten Kolonnaden, der öffentliche Durchgang sowie die Grünflächen verbinden das Gebäude mit der Stadt. Das neue RheinMain CongressCenter ist damit einer der zentralen öffentlichen Orte der Stadt Wiesbaden.

Flexibles Raum- und Funktionskonzept

Das neue, in zwei Baukörper gegliederte RMCC Wiesbaden besteht im Erdgeschoss aus zwei teilbaren, flexiblen und funktionalen Hallen mit angegliederten Foyers auf fast 10.000 m². Im Obergeschoss befinden sich ein Saal mit teilbaren 2.400 m² sowie zahlreiche Break-outs und Logen mit Kapazitäten von 20 bis 280 m². Für Kongresse, Messen, Ausstellungen und Tagungen, aber auch kulturelle oder gesellschaftliche Großevents, Live-Konzerte oder andere Bühnenshows steht damit eine Nutzfläche von ca. 25.000 m² zur Verfügung. Die einzigartige Architektur des neuen Kongress- und Veranstaltungszentrums mit flexiblem Raum- und Funktionskonzept bietet daher den perfekten und individuellen Rahmen für Veranstaltungen aller Art. Das Ausrichten paralleler Veranstaltungen mit separaten Zugängen und eigener Infrastruktur ist dank der großen Flexibilität des Hauses einfach möglich.

Beton – ein tragendes Element

Beton in all seinen Variationen – vom Konstruktions- bis hin zum Architekturbeton – ist ein tragendes Element im Konzept der Planer und Bauherren. Und dies im wahrsten Sinne des Wortes, denn bereits beim Einbringen von Betonpfählen in den Untergrund sowie bei den Rohbauarbeiten kamen neben Standardbetonen auch spezielle Konstruktionsbetone zum Einsatz – insgesamt 40.000 m³. Durchgeführt wurden die Arbeiten von der Hochtief Building GmbH Frankfurt, geliefert wurden diese Betone von der Dyckerhoff GmbH.

Spektakulärer und vor allem auch sichtbar sind die Betonelemente an der Fassade und den Kolonnaden. Die Fassaden, ihre Fügung, Gliederung und Materialität bilden die innenräumlichen Qualitäten nach außen hin ab. Die vorgelagerten Kolonnaden – bestehend aus Sockel, Säule und Dach – sollen zudem dazu beitragen, die harte Trennung zwischen Innen- und Außenraum zu überwinden. In der Fassade und den Kolonnaden ergänzen sich Naturstein und Sichtbeton im Zusammenspiel mit den großflächigen Verglasungen.

Die Natursteinverkleidung der Lisenen und Wände besteht aus einem türkischen Travertin, der im Kontrast zu den gestrahlten Sichtbetonfertigteilen aus Weißbeton steht, die mit farblich angepassten Zuschlagstoffen (Cramberger Quarzkies) veredelt sind. Dank einer zusätzlichen ...

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