Liapor

Eingefärbter Leichtbeton
für preisgekröntes Feuerwehrhaus

In Vierschach in Südtirol steht auf 1.130 m Höhe seit kurzem das neue Feuerwehrhaus der Gemeinde Innichen. Es stammt aus der Feder von Pedevilla Architekten in Bruneck, die 2011 den entsprechenden Wettbewerb gewannen. Der monolithische Sichtbetonbau ist als klarer, kompakter Baukörper konzipiert, der Massivität und Stärke ausstrahlt. Die rötliche Farbgebung unterstreicht die Eigenständigkeit des neuen Gebäudes, das sich gleichzeitig als schmaler, direkt an der Hauptstraße gelegener Riegel selbstbewusst in die vorhandene Bebauung einfügt.

Durch die Hanglage gliedert sich das Gebäude in ein zur Straße gewandtes Ober- und ein rückseitiges Untergeschoss. Dort ist die Fahrzeughalle mit Funktions- und Nebenräumen untergebracht, während sich oben neben einer Teeküche auch ein Saal mit Platz für 120 Personen befindet. Beide Ebenen sind über eine außenliegende Wendeltreppe miteinander verbunden. „Besondere Beachtung wurde auf eine robuste und einfache Bauweise gelegt“, erklärt Architekt Alexander Pedevilla. „Als Material wurde deshalb konstruktiver Leichtbeton verwendet.“

Hochfest, leicht und wärmedämmend

Für die Gebäudehülle des neuen Feuerwehrhauses kamen insgesamt rund 568 m³ eines rötlich eingefärbten, gefügedichten LC16/18-Liapor-Leichtbetons in Sichtbetonqualität zum Einsatz. Er besteht aus einer Liapor-Blähtonkörnung F3 mit 4/8 mm Rundkorn, Leichtsand 0/2 mm sowie Zement, Wasser und Fließmittel. Neben der Festigkeitsklasse LC16/18 weist er eine Betontrockenrohdichte von unter 1.250 kg/m³ sowie eine Wärmeleitfähigkeit λ von knapp 0,4 W/mK auf. Die Rezeptur für den Leichtbeton entwickelte Liapor in enger Zusammenarbeit mit der Summerer Hansjörg & Co. OHG in Sexten, die den Beton herstellte und lieferte. Vor Ort wurden auch Probewürfel und eine Testwand erstellt.

Minimierte Energiekosten

Dank der hohen Betonfestigkeit bei geringem Gewicht ließen sich mit dem Liapor-Leichtbeton im Gebäudeinneren Trägerspannweiten von bis zu 27 m realisieren. Die Dicke der Außenwände beträgt 60 cm und entspricht damit auch den Energieeffizienzvorgaben für öffentliche Gebäude. Durch den Einsatz der leichten Liapor-Blähton-Gesteinskörnung als künstlichem Leichtzuschlag nach DIN EN 13055 und mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung erhält der Beton hochwärmedämmende Eigenschaften, wodurch keine weiteren Dämmmaßnahmen mehr notwendig waren.

„Sämtliche Oberflächen des Gebäudes sind aus pigmentiertem Beton, wodurch der monolithische Charakter des Gebäudes verstärkt wird. Die Dicke der Wand bleibt erkennbar und betont die massive Erscheinung des Hauses“, so Alexander Pedevilla. „Zu den wärmedämmenden Eigenschaften kommt noch die besonders hohe Wärmespeicherfähigkeit des Liapor-Leichtbetons, die sich aus der feinen, porendurchsetzten Innenstruktur der Blähtonkugeln ergibt“, ergänzt Franz Fuchs von der Liapor Österreich GesmbH. „Dadurch wirkt das ganze monolithische Gebäude wie ein großer Wärmespeicher und minimiert so nochmals die Energiekosten.“

Ausgezeichneter Pionierbau

Neben der tragenden und abdichtungstechnischen Funktion übernimmt der Liapor-Leichtbeton als Sichtbeton auch die Aufgabe der frostsicheren Fassade, sichert eine hohe Lebensdauer bei geringen Wartungskosten und entspricht nicht zuletzt der höchsten Brandklasse A1 nach DIN 4102. Zwischen August 2014 und Januar 2016 erfolgte der Bau des Feuerwehrhauses. Alle Außenwände wurden mit herkömmlichen Schaltafeln geschalt. Besonderer Wert wurde dabei auf ein symmetrisches Schalungsbild gelegt. Zusammen mit der Gebäudegliederung ergibt sich so ein besonders einheitliches, harmonisches Fassadenbild. Abschließend wurden die Außenflächen noch nachgeschliffen und hydrophobiert.

Das Ergebnis ist ein Gebäude, das Farbe, Form und Funktion in ganz besonderer Weise miteinander verbindet und das als erster öffentlicher Leichtbetonbau in Südtirol bereits vielfach ausgezeichnet wurde, etwa mit dem German Design Award Gold 2017, dem Piranesi Award 2016 und dem Iconic Award 2016.

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